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Heilpflanze Rosenwurz: Alles über Anbau und Pflege

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Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist eine uralte Heilpflanze, deren stressabbauende Wirkung schon den Wikingern bekannt war. Bestimmte Arten der Pflanze lassen sich im Garten anbauen. Wissenswertes zum Rosenwurz und Tipps für Anbau und Pflege im heimischen Garten.

rosenwurz
Aus Rosenwurz kann z.B. Tee gemacht werden
AUF EINEN BLICK
Wie baut man Rosenwurz im Garten an?
Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist eine mehrjährige Heilpflanze mit stressabbauender Wirkung. Für den Anbau im heimischen Garten benötigt sie einen sonnigen Standort, gut wasserdurchlässigen, kalkfreien Boden und einen Pflanzabstand von etwa 25 cm. Die Pflanze ist winterhart und pflegeleicht.

Der Rosenwurz – ein kleiner Steckbrief

  • Botanischer Name: Rhodiola rosea
  • Arten: ca. 50, 2 davon in Europa
  • Pflanzenart: Sukkulente
  • Pflanzenfamilie: Dickblattgewächse
  • Herkunft: Pyrenäen, Alpen, Arktis, Nordamerika
  • Mehrjährig: ja
  • Größe: bis 35 cm Höhe
  • weibliche Blüte: Blüten zunächst gelb, dann orange
  • männliche Blüte: purpurfarben
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Winterhärte: bis -40 Grad
  • Verwendung: Heilpflanze

Rosenwurz ist eine mehrjährige, krautige Staude, die dicke, fleischige Stängel und viele Blüten entwickelt. Sie bildet Horste und Rhizome, die sich zur Vermehrung nutzen lassen.

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Als Heilpflanze ist Rosenwurz bereits seit Jahrhunderten bekannt. Schon die Wikinger sollen die positiven Wirkungen genutzt haben. Heute wird die Pflanze vor allem in den skandinavischen Ländern sowie dem Baltikum und Russland geschätzt.

Verwendet wird die Wurzel des Rosenwurzes. Aus ihr werden Extrakte und Tees hergestellt. Über die Heilwirkung der selbst im Garten gezogenen Pflanzen ist wenig bekannt. Wichtig ist, dass Sie tatsächlich die Sorte anpflanzen, deren Wurzeln die gewünschten Inhaltsstoffe enthalten.

Duft des Rosenwurzes

Der Rosenwurz verdankt seinen deutschen Namen der Tatsache, dass die Stängel einen leicht rosenartigen Duft verbreiten, wenn sie geschnitten werden. Auch beim Zerreiben der Wurzel entsteht dieses Aroma. Die Blüten verströmen ebenfalls einen angenehmen Duft.

Rosenwurz wirkt stressabbauend

Rosenwurz wird für eine Reihe von Krankheitssymptomen eingesetzt. Die Wirkung wurde in einigen Studien wissenschaftlich nachgewiesen, in anderen Untersuchungen konnte eine Wirksamkeit nicht bestätigt werden. Rosenwurz enthält unter anderem:

  • Glykoside
  • Flavonoide
  • Terpenoide
  • Proanthocyanidine
  • organische Säuren

Der Extrakt aus der Wurzel soll bei Erschöpfungszuständen helfen und den Patienten widerstandsfähiger gegen Stress machen. Auch bei Potenzproblemen, leichten und mittelschweren Depressionen sowie Angststörungen wird Tee oder Extrakt aus Rosenwurz empfohlen.

Rosenwurz im Garten anbauen

Der Standort für Rosenwurz im Garten sollte möglichst sonnig sein. Da die Pflanze absolut winterhart ist, braucht sie keinen geschützten Standort oder eine Abdeckung im Winter. Der Anbau im Kübel ist nicht ganz einfach, da Rosenwurz sehr lange Pfahlwurzeln entwickelt.

Der Boden muss gut wasserdurchlässig und kalkfrei sein. Bewährt hat sich eine Mischung aus reifer Komposterde mit Kies. Die Erde muss tiefgründig gelockert werden, damit die Pfahlwurzeln des Rosenwurzes viel Platz haben. Sehr gut macht sich die Pflanze im Steingarten oder Alpengarten. Auch als Bodendecker wirkt sie ausgesprochen dekorativ.

Ausgepflanzt wird Rosenwurz im Frühjahr. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte bei circa 25 Zentimetern liegen.

Pflegeleichte Heilpflanze für Alpengärten

Hat sich der Rosenwurz erst einmal im Garten eingelebt, brauchen Sie sich um die Pflege keine Gedanken mehr zu machen. Gießen ist nur notwendig, wenn der Boden im Sommer völlig ausgetrocknet ist.

Manche Gärtner empfehlen, den Rosenwurz im Sommer zu düngen. Notwendig ist das in der Regel nicht. Verwenden Sie nur organischen Dünger, wenn Sie nicht ganz auf zusätzliche Nährstoffzufuhr verzichten möchten. Günstig ist es, wenn Sie im Frühjahr etwas reifen Kompost um die Pflanzstelle streuen und leicht einharken.

Pflege von Rosenwurz im Kübel

Wenn Sie Rosenwurz im Kübel ziehen möchten, brauchen Sie einen sehr tiefen Topf, damit die Pfahlwurzeln ausreichend Platz haben. Ein großes Abzugsloch ist wichtig, damit keine Staunässe entstehen kann. Füllen Sie den Topf mit lehmhaltiger Erde, die mit Kies gemischt wird.

Während der Wachstumszeit im Sommer müssen Sie die Kübelpflanze regelmäßig gießen. Das Substrat darf aber nicht zu feucht werden. Lassen Sie kein Wasser im Untersetzer stehen und gießen Sie erst wieder, wenn die Erde oben gut abgetrocknet ist.

Stellen Sie den Kübel an einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf der Terrasse oder dem Balkon. Obwohl Rosenwurz absolut winterhart ist, sollten Sie den Topf im Winter besser an einen frostfreien Ort stellen. Alternativ können Sie ihn in eine geschützte Ecke auf einen dämmenden Untergrund stellen.

So vermehren Sie Rosenwurz

Rosenwurz lässt sich durch Aussaat vermehren. Dafür benötigen Sie Samen, den Sie im spezialisierten Fachhandel erhalten. Samen aus eigener Anzucht empfiehlt sich nicht, da die daraus entstehenden Pflanzen oft nicht sortenrein sind.

Die Aussaat erfolgt im zeitigen Frühjahr, am besten in einem Gewächshaus. Füllen Sie Anzuchtschalen mit einer Mischung aus Lehm und Sand, die nicht zu feucht sein darf. Der Samen darf anschließend nicht bedeckt werden, da Rosenwurz zu den Lichtkeimern gehört. Die Temperaturen sollten immer über zehn Grad liegen.

Es dauert zwischen zwei und vier Wochen, bis der Samen gekeimt ist. Die Pflänzchen werden dann vereinzelt und das restliche Jahr im Gewächshaus gepflegt. Ins Freiland sollten Sie die Jungpflanzen erst nach dem nächsten Winter setzen.

Tipp

Die dem Rosenwurz verwandte Art Rhodiola heterodonta ist nicht als Heilpflanze geeignet. Sie wird als reine Zierpflanze an hellen, gern sonnigen Standorten gezogen.

Bilder: kostrez / Shutterstock