Bewässerung & Entwässerung

Rasensprengen bei Sonne: Fehler oder effektiv?

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Die Bewässerung des Rasens zur richtigen Tageszeit ist entscheidend für die Gesundheit und Vitalität Ihres Grüns. Dieser Artikel beleuchtet die Ineffizienz des Rasensprengens bei Sonne und erklärt, warum die frühen Morgen- oder späten Abendstunden die optimalen Zeitpunkte für eine effektive Rasenbewässerung sind.

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Rasen sollte aus mehreren Gründen besser spätabends oder sehr früh bewässert werden

Warum ist Rasensprengen bei Sonne ineffizient?

Die intensive Sonneneinstrahlung während der Mittagszeit führt zu einer erhöhten Verdunstungsrate, wodurch das kostbare Nass nicht effizient genutzt werden kann. Bevor das Wasser die Möglichkeit hat, tief in den Boden einzudringen und von den Wurzeln aufgenommen zu werden, verflüchtigt sich ein Großteil an der Oberfläche. Dies mindert die Effektivität der Bewässerung und verschwendet wertvolle Wasserressourcen. Lassen Sie uns die Gründe im Detail betrachten:

  • Verdunstung: Unter der direkten Sonneneinstrahlung und bei hohen Temperaturen verdunstet das Wasser auf dem Rasen schneller, als es von den Wurzeln aufgenommen werden kann. Dadurch gelangt weniger Wasser zu den Wurzeln und der Bedarf an Wasser steigt, um den Rasen ausreichend zu versorgen.
  • Reduzierte Wirksamkeit: Da ein erheblicher Teil des Wassers verloren geht, bevor er die Wurzeln erreicht, sinkt die Effektivität der Bewässerung. Der Rasen erhält nicht die benötigte Menge an Feuchtigkeit, um gesund zu bleiben und optimal zu wachsen.
  • Wasserverschwendung: Diese ineffiziente Bewässerungsmethode führt zu einer Verschwendung von Wasser, einer wertvollen Ressource, die besonders in trockenen Sommern sparsam eingesetzt werden sollte.

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Daher empfiehlt es sich, den Rasen in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend zu sprengen, wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist und die Temperaturen kühler sind. Diese Zeitfenster minimieren die Verdunstung und ermöglichen es dem Wasser, tiefer in den Boden einzudringen und die Wurzeln effektiver zu erreichen.

Mythos: Verbrennt Rasen durch Wassertropfen in der Sonne?

Die Annahme, dass Wassertropfen auf Grashalmen wie kleine Brenngläser wirken und den Rasen unter Sonneneinstrahlung verbrennen, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch ein anderes Bild:

  • Wissenschaftliche Studien widerlegen den Mythos: Untersuchungen haben gezeigt, dass der sogenannte Lupeneffekt bei Rasen keine ernstzunehmende Gefahr darstellt. Die Struktur von Grashalmen erlaubt es nicht, dass Wassertropfen das Sonnenlicht so stark bündeln, dass es zu Verbrennungen kommt.
  • Kein Sonnenbrand bei haarlosen Pflanzen: Die meisten Rasengräser sind haarlose Pflanzen und daher nicht anfällig für die theoretische Gefahr eines „Sonnenbrandes“ durch Wassertropfen. Lediglich bei Pflanzen mit feinen Härchen auf den Blättern könnte ein längeres Verweilen der Wassertropfen potenziell schädlich sein – Rasengräser gehören jedoch nicht dazu.
  • Schnelle Verdunstung reduziert Risiko weiter: Aufgrund der normalerweise herrschenden Wärme, wenn die Sonne intensiv scheint, verdunstet das Wasser auf dem Rasen schnell. Dies minimiert jedes potenzielle Risiko zusätzlich.

Obwohl der Rasen also nicht durch in der Sonne glitzernde Wassertropfen verbrennt, sprechen dennoch gewichtige Gründe gegen eine Bewässerung bei starker Sonneneinstrahlung – ineffiziente Wassernutzung und die potenzielle Wasserverschwendung sind dabei die Hauptargumente.

Optimale Zeitpunkte für das Rasensprengen

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für die Rasenbewässerung ist entscheidend für ein gesundes Grün und kann sowohl Wasserverschwendung verhindern als auch das Wachstum von Pilzen und Schimmelpilzen eindämmen. Generell wird empfohlen, die Bewässerung in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden durchzuführen, um die Effizienz zu maximieren und negative Effekte zu minimieren.

Rasensprengen am Morgen

Die frühen Morgenstunden, idealerweise kurz vor Sonnenaufgang, gelten als optimal für die Rasenbewässerung. Zu dieser Zeit ist die Luft meist noch kühl und der Boden kann das Wasser besser aufnehmen, bevor die Temperaturen im Laufe des Tages ansteigen.

  • Geringere Verdunstungsrate: Niedrigere Temperaturen und schwächere Sonneneinstrahlung reduzieren die Verdunstung des Wassers.
  • Bessere Wasseraufnahme: Kühler Boden begünstigt die Wasseraufnahme durch den Rasen.
  • Vorbeugung von Krankheiten: Feuchtigkeit hat genügend Zeit, in den Boden einzudringen, bevor die Sonne intensiver wird, was Pilzkrankheiten vorbeugen kann.

Rasensprengen am Abend

Auch das Gießen am späten Abend kann vorteilhaft sein, allerdings sollten Sie dabei achtsam vorgehen, um die Entstehung von Pilzkrankheiten nicht zu begünstigen.

  • Geringere Verdunstung: Ähnlich wie am Morgen ist die Verdunstung am Abend geringer, jedoch steigt das Risiko von Pilzbildung aufgrund länger anhaltender Feuchtigkeit.
  • Entspannung für den Rasen: Nach einem heißen Tag kann eine abendliche Bewässerung dem Rasen helfen, sich von der Hitze zu erholen.
  • Vermeidung von Stress: Abendliche Bewässerung kann den Rasen vor Überhitzung und Trockenheit in der Nacht schützen.

Achten Sie darauf, dass der Rasen nicht über Nacht nass bleibt. Ideal ist eine Bewässerung, bei der das Wasser noch einige Stunden vor Einbruch der Dunkelheit vollständig in den Boden einziehen kann.

Wasser sparen beim Rasensprengen

Effiziente Bewässerungsmethoden sind essenziell, um knappe Wasserressourcen zu schonen und gleichzeitig einen gesunden Rasen zu erhalten.

  • Optimale Gießzeiten wählen: Früh morgens oder spät abends zu sprengen, verringert Verdunstungsverluste und lässt das Wasser dort ankommen, wo es benötigt wird – bei den Wurzeln.
  • Regenwasser nutzen: Anstatt Leitungswasser zu verwenden, fangen Sie Regenwasser in Regentonnen oder Zisternen auf. Dieses ist nicht nur kostenlos, sondern auch besser für die Pflanzen verträglich.
  • Effiziente Bewässerungstechnik: Automatische Bewässerungssysteme mit Zeitsteuerung ermöglichen eine exakte und bedarfsgerechte Bewässerung und verhindern so Wasserverschwendung.
  • Rasenflächen mulchen: Eine Schicht organischen Materials auf dem Boden hält die Feuchtigkeit besser im Boden und minimiert die Verdunstung.
  • Angepasste Düngung: Eine Kalium-dominante Düngung fördert das Wurzelwachstum und steigert die Wasseraufnahmekapazität der Gräser, wodurch der Rasen widerstandsfähiger gegen Trockenheit wird.
  • Bewusster Umgang mit Ressourcen: Richten Sie Sprinkler oder Sprenger so aus, dass nur die Rasenfläche und nicht befestigte Oberflächen wie Hauswände oder Wege bewässert werden.
Bilder: Alexander Baitelman / Shutterstock