Vom Beet ins Winterquartier: Physalis erfolgreich überwintern
Die Andenbeere (Physalis peruviana) bereichert viele Gärten mit ihren goldorangenen Früchten. Damit sie zuverlässig Jahr für Jahr trägt, braucht sie eine sorgfältige Überwinterung.
Warum überwintern statt neu aussäen
Physalis ist ein mehrjähriges Nachtschattengewächs, das in tropischen Regionen dauerhaft im Freien gedeiht. In unseren Breiten jedoch erfriert sie bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Anstatt jedes Jahr neu auszusäen, lohnt sich die Überwinterung:
- Pflanzen starten kräftiger ins Frühjahr
- Die Blüte setzt früher ein, was zu einer längeren Erntesaison führt
- Der Arbeitsaufwand für Anzucht entfällt
Die Überwinterung kann – verglichen mit frisch gezogenen Pflanzen – zu einem doppelten Ertrag im zweiten Jahr führen.
Die richtige Vorbereitung im Herbst
Ernte und Rückschnitt
Ab Ende September werden alle reifen Früchte geerntet. Unreife Beeren dürfen an der Pflanze bleiben – sie reifen auch im Winterquartier nach. Anschließend erfolgt ein kräftiger Rückschnitt um ein Drittel bis die Hälfte der Pflanzengröße. Das erleichtert nicht nur den Transport, sondern verhindert auch, dass die Pflanze unnötig Energie in schwaches Wachstum steckt.
Umzug aus dem Freiland
Freilandpflanzen sollten vor den ersten Frösten ausgegraben werden. Geeignet sind Kübel mit mindestens 20 Litern Volumen. Wichtig ist ein lockeres, nährstoffreiches Substrat, damit sich ein gesundes Wurzelsystem entwickeln kann.
Das ideale Winterquartier
Standortanforderungen
Die Physalis benötigt ein helles, kühles, frostfreies Quartier. Optimal sind 10–15 °C. Zu kalte Bedingungen schädigen die Pflanze, während zu warme Standorte den Ruhezyklus unterbrechen.
Geeignete Räume:
- Wintergarten ohne direkte Heizung
- Helle Garage oder Keller mit Fenster
- Gewächshaus mit Frostschutz
- Kühle Treppenhäuser oder Gästezimmer
Lichtbedürfnisse
Da die Pflanze ihr Laub behält, braucht sie ausreichend Licht. Ideal sind südorientierte Fenster, wobei direkte Mittagssonne vermieden werden sollte. Bei Lichtmangel helfen Pflanzenlampen.
Pflege während der Überwinterung
Bewässerung
Nur sparsam gießen: etwa alle 7–10 Tage, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Das Substrat sollte leicht feucht, aber nie nass sein. Staunässe führt fast immer zu Wurzelfäule.
Düngung
Im Winterquartier ist kein Dünger notwendig. Die Ruhephase würde durch Nährstoffgaben nur gestört.
Schädlingskontrolle
Typische Probleme sind Spinnmilben, Weiße Fliegen oder Blattläuse. Symptome:
- Klebrige Ablagerungen auf den Blättern
- Feine Gespinste an den Unterseiten
- Kleine weiße Fliegen, die beim Schütteln auffliegen
Sanfte Maßnahmen wie das Abbrausen oder eine Schmierseifenlösung helfen meist zuverlässig.
Nachhaltige Strategien für die Überwinterung
Energie sparen durch Standortwahl
Ein Kellerraum mit Zusatzbeleuchtung verbraucht oft weniger Energie als ein dauerhaft beheizter Wintergarten.
Vermehrung durch Stecklinge
Aus den Rückschnitten können neue Pflanzen gezogen werden. Dazu 10 cm lange Triebspitzen in Anzuchterde stecken, bei 15–20 °C feucht halten und nach zwei Wochen haben sich erste Wurzeln gebildet.
Tipp
Stecklingsvermehrung sichert sortenreine Pflanzen und reduziert den Neukauf.
Wassermanagement
Am besten eignet sich gesammeltes Regenwasser. Es ist kalkarm und verhindert die schleichende Versalzung des Substrats.











