Pflücksalat

Pflücksalat pflanzen: Sorten, Anbau und Pflegetipps

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Pflücksalat erfreut sich wachsender Beliebtheit aufgrund seiner unkomplizierten Pflege und der kontinuierlichen Ernte frischer Blätter. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zum Anbau von Pflücksalat, von der Standortwahl und Mischkultur bis hin zur Ernte und Sortenvielfalt.

Pflücksalat pflanzen

Standort & Bodenbeschaffenheit

Um Ihrem Pflücksalat ideale Wachstumsbedingungen zu bieten, sollten Sie bei der Standortwahl und Bodenbeschaffenheit einige Aspekte beachten.

  • Lichtverhältnisse: Pflücksalat bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Ausreichend Licht fördert Wachstum und Blattentwicklung. Vermeiden Sie jedoch Standorte, an denen in den letzten zwei bis vier Jahren bereits Korbblütler wie beispielsweise Kopfsalat oder Endiviensalat gewachsen sind, um Bodenmüdigkeit und Krankheitsübertragung vorzubeugen.
  • Bodenqualität: Pflücksalat gedeiht am besten in lockerem, humus- und nährstoffreichem Boden. Als Schwach- bis Mittelzehrer benötigt er weniger Nährstoffe als Starkzehrer, profitiert aber dennoch von einer guten Versorgung mit organischen Stoffen. Lockern Sie den Boden vor der Aussaat auf und arbeiten Sie Kompost ein, um die Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit zu verbessern.
  • Pflanzabstände: Halten Sie beim Pflanzen einen Abstand von etwa 25 x 25 cm ein. So gewährleisten Sie ausreichend Platz für die Entwicklung der Pflanzen und eine gute Luftzirkulation, was Krankheiten und Schädlingen vorbeugt.
  • Mischkultur: Pflücksalat eignet sich hervorragend als Lückenfüller in einer Mischkultur. Dies optimiert die Raumnutzung im Beet und fördert die Bodengesundheit. Gute Nachbarn für Pflücksalat sind beispielsweise Bohnen, Kohlrabi, Möhren, Radieschen, Dill, Rettich, Spinat, rote Bete, Zwiebeln und Kohlgemüse. Vermeiden Sie jedoch die direkte Nachbarschaft zu anderen Korbblütlern.

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Mischkultur

In einer durchdachten Mischkultur profitiert Pflücksalat von der Nähe verschiedener Gemüsearten und Kräuter. Diese positiven Wechselwirkungen stärken die Pflanzengesundheit und können Schädlinge auf natürliche Weise abwehren.

Hier einige bewährte Nachbarn für Pflücksalat:

  • Möhren und Radieschen: Diese Wurzelgemüse lockern den Boden auf und erleichtern so dem Pflücksalat das Wurzelwachstum.
  • Dill: Sein intensiver Duft kann Schädlinge abschrecken und gleichzeitig Nützlinge anlocken, die Schädlinge bekämpfen.
  • Bohnen: Sie reichern den Boden mit Stickstoff an, was dem Stickstoffbedarf des Salats zugutekommt.
  • Spinat und Rote Bete: Sie haben andere Nährstoffbedürfnisse als Salat und konkurrieren daher nicht um die gleichen Ressourcen.
  • Kohlgemüse: Es bildet mit Pflücksalat eine gute Gemeinschaft, da beide von der Zusammenpflanzung profitieren und gegenseitig das Wachstum fördern.

Verzichten Sie auf eine Mischkultur mit anderen Korbblütlern wie Kopfsalat oder Endiviensalat, da diese ähnliche Schädlinge und Krankheiten anziehen können. Achten Sie außerdem auf die Fruchtfolge: Nach dem Anbau von Korbblütlern an einem Standort sollten Sie zwei bis vier Jahre verstreichen lassen, bevor Sie dort wieder Pflücksalat oder einen anderen Korbblütler anbauen.

Pflege

Die richtige Pflege ist entscheidend für gesunden und ertragreichen Pflücksalat.

  • Bewässerung: Pflücksalat benötigt eine regelmäßige Wasserversorgung. Besonders direkt nach dem Keimen der Saat und in Trockenphasen ist es wichtig, täglich zu gießen und den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Ausreichend Wasser fördert das Wachstum und sorgt für knackige Blätter.
  • Mulchen: Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Wachstum von Unkraut zu minimieren, empfiehlt sich das Auftragen einer Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt. Dies schützt die Pflanzen außerdem vor Bodenerosion und Temperaturschwankungen.
  • Düngung: Nach einer anfänglichen Kompostgabe vor der Aussaat oder Pflanzung im Frühjahr ist in der Regel keine weitere Düngung erforderlich. Sollte der Boden jedoch besonders nährstoffarm sein, können Sie einen organischen Flüssigdünger zur zusätzlichen Nährstoffversorgung einsetzen. Achten Sie dabei auf eine bedarfsgerechte Dosierung, um das Wachstum nicht negativ zu beeinflussen.

Ernte

Die Ernte von Pflücksalat beginnt etwa sechs bis sieben Wochen nach der Aussaat und erstreckt sich über mehrere Wochen. Die äußeren Blätter erreichen zu diesem Zeitpunkt eine Länge von etwa 8 bis 10 cm und sind somit ideal für die Ernte. Pflücksalate bilden nach der Ernte neue Blätter, solange das Herz der Pflanze unberührt bleibt.

Für eine schonende Ernte und die Neubildung von Blättern gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Geeignetes Werkzeug: Verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Schere, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten, ohne das Herz der Pflanze zu beschädigen.
  2. Entfernen der äußeren Blätter: Beginnen Sie mit der Ernte der reifen, äußeren Blätter. Achten Sie darauf, die jungen Blätter im Zentrum, das Herz des Salats, stehen zu lassen, um das Wachstum neuer Blätter zu fördern.
  3. Kontinuierliche Ernte: Da Pflücksalate nach der Ernte neu austreiben, können Sie durch regelmäßiges Ernten der äußeren Blätter über einen längeren Zeitraum frischen Salat genießen.
  4. Ende der Erntephase: Sobald der Salat zu schießen beginnt, also einen Blütentrieb entwickelt, endet in der Regel die beste Erntezeit. Die Blätter können zwar weiterhin geerntet werden, verändern jedoch oft ihre Textur und Geschmack.

Sorten

Die Wahl der Pflücksalatsorte beeinflusst sowohl das Aussehen als auch den Geschmack Ihres Salats. Hier eine Auswahl an Sorten mit verschiedenen Charakteristika:

  • ‚Lollo Rosso‘: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre lockigen, intensiv roten Blätter und einen kräftigen, leicht bitteren Geschmack aus.
  • ‚Eichblattsalat‘: Bekannt für seine eichenblattähnliche Blattform, variieren die Farben von Grün bis Rot. Er überzeugt mit einem nussigen Geschmack.
  • ‚Fingersalat‘: Mit seinen langen, schmalen Blättern bietet dieser Salat eine interessante Textur und einen milden Geschmack, ideal für gemischte Salate.
  • ‚Lollo Bionda‘: Das grüne Gegenstück zum ‚Lollo Rosso‘ besticht durch seine hellgrünen, gewellten Blätter und einen milden Geschmack.
  • ‚Red Salad Bowl‘: Ein roter Eichblattsalat, der durch seine Farbgebung und seinen milden Geschmack besticht. Ideal für Farbakzente in der Salatschüssel.
  • ‚Salad Bowl‘: Das grüne Pendant zum ‚Red Salad Bowl‘ bietet gleichermaßen lockere Textur und angenehmen Geschmack.

Krankheiten & Schädlinge

Pflücksalat ist eine robuste Gemüsesorte mit guter Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge. Dennoch können gelegentlich einige Probleme auftreten:

Schädlinge

  • Erdflöhe: Diese kleinen Insekten können kleine, runde Löcher in den Blättern hinterlassen. Ein leichter Befall beeinträchtigt zwar nicht den Genuss, kann aber ästhetisch stören. Maßnahmen wie das Abdecken der jungen Pflanzen mit einem feinmaschigen Netz und regelmäßiges Lockerern der Erde können helfen, den Befall zu minimieren.
  • Blattläuse: Gelegentlich können sich Blattläuse ansammeln. Sie saugen an den Blättern und können bei starkem Befall das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen. Natürliche Feinde wie Marienkäfer können bei deren Regulierung unterstützen.

Krankheiten

Viruskrankheiten: Virusbefall ist zwar selten, kann aber vorkommen. Infizierte Pflanzen zeigen oft Verfärbungen und Wachstumsstörungen. Befallene Pflanzen sollten entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Weitere Herausforderungen

Innenbrand: Besonders in Hitzeperioden kann dieser Schadzustand auftreten, bei dem die Blätter von innen vertrocknen. Eine ausgewogene Wasserversorgung ist essentiell, um Innenbrand vorzubeugen.

Allgemeine Präventivmaßnahmen, wie eine standortgerechte Kulturführung, ausreichende Pflanzabstände zur Förderung einer guten Luftzirkulation und der Verzicht auf Stickstoffüberschüsse, stärken die generelle Pflanzengesundheit und minimieren das Risiko eines Krankheits- oder Schädlingsbefalls.