Pflaume

Pflaumen-Gespinstmotte: Erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Die Pflaumen-Gespinstmotte ist ein Schädling, der erhebliche Schäden an Obstbäumen wie Pflaumen, Kirschen und Schlehen verursachen kann. Dieser Artikel liefert Informationen über das Aussehen, den Lebenszyklus, die verursachten Schäden und die Bekämpfungsmöglichkeiten dieses Schädlings.

Aussehen und Merkmale der Pflaumen-Gespinstmotte

Die Pflaumen-Gespinstmotte (Yponomeuta padella) hat eine Flügelspannweite von etwa 19 bis 22 Millimetern. Die Vorderflügel sind weißlich bis grau mit mehreren Reihen schwarzer Flecken, während die Hinterflügel grau und leicht durchscheinend sind. Der Körper des Falters ist überwiegend gräulich-weiß mit kleinen schwarzen Punkten. Das Abdomen ist grau, wobei Falter, deren Raupen an Schlehdorn gefressen haben, oft dunkler gefärbt sind.

Besondere Merkmale:

  • Fühler: Etwa 51 bis 57 segmentierte, beschuppte Fühler.
  • Beine: Weißliche Beine mit dunkleren Vorderbein-Oberseiten.
  • Rüssel: Gelb-orangefarbener Rüssel.

Die Raupen der Pflaumen-Gespinstmotte werden bis zu 22 Millimeter lang. Zu Beginn sind sie grau-weiß und später grau-grün mit einem schwarzen Fleck auf jedem Segment unterhalb der Rückenlinie. Die Eier sind rundlich und flach, zunächst gelb und später braun. Die Puppen sind etwa sieben bis acht Millimeter lang, fahl oder gelblich-braun gefärbt und haben spezielle Borstenausrichtungen am Kremaster.

Lebenszyklus der Pflaumen-Gespinstmotte

Die Pflaumen-Gespinstmotte weist einen jährlichen Lebenszyklus auf. Im Juni und Juli fliegen die nachtaktiven Falter, die sich bei Einbruch der Dämmerung aktiv bewegen. Die Weibchen legen ihre etwa 50 Eier in schuppenförmigen Gelegen an Trieben von Schlehdorn, Weißdorn sowie Pflaumen- oder Kirschbäumen ab. Diese Eier sind zunächst gelb und werden im Laufe der Zeit braun. Ein gelblich-schleimiger Belag, der die Eier umhüllt, härtet aus und bildet eine wasserdichte Schutzschicht.

Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Raupen und überwintern geschützt unter dieser Schicht. Im Mai verlassen sie die Schutzschicht und beginnen, an den Knospen und jungen Blättern der Wirtspflanzen zu fressen. Die Raupen leben zunächst gesellig und weben zusammen ein großes Gespinst, das sie vor Fressfeinden schützt und die gemeinsame Verpuppung ermöglicht.

Die Verpuppung erfolgt in lockeren, grauen Kokons, die unregelmäßig innerhalb des großen Gespinstes verteilt sind. Schließlich schlüpfen die Falter, und der Zyklus beginnt von neuem.

Schäden durch die Pflaumen-Gespinstmotte

Die Raupen der Pflaumen-Gespinstmotte verursachen beträchtlichen Schaden an Obstbäumen. Besonders betroffen sind späte und mittelspäte Sorten. Die Raupen fressen junge Knospen und Blätter, wodurch die Ernte vermindert wird. Sie überziehen Äste oder ganze Bäume mit schleierartigen Gespinsten, unter denen sie in großen Gruppen leben und fressen.

Neben Pflaumenbäumen betrifft dies häufig Kirschbäume, Schlehen und Weißdornbüsche. Bei starkem Befall können ganze Baumkronen kahlgefressen werden, was die Widerstandsfähigkeit der Bäume reduziert. Zudem entstehen durch die Fraßstellen Eintrittspforten für Pilzinfektionen, die die Pflanzen weiter schwächen.

Anzeichen eines Befalls:

  • Gespinste, die Teile des Baumes oder ganze Äste überziehen.
  • Deutlicher Verlust von Blättern, der bis zum Kahlfraß führen kann.
  • Sichtbare Raupen, die gesellig in den Gespinsten leben und fressen.
  • Unebene, angefressene Knospen und Blätter im Frühling.

Bekämpfung der Pflaumen-Gespinstmotte

Um einem Befall vorzubeugen und den Schaden einzugrenzen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

1. Frühzeitige Erkennung und mechanische Entfernung:

Überprüfen Sie Ihre Obstbäume im Frühjahr sorgfältig, um die Entwicklung von Gespinsten frühzeitig zu erkennen. Entfernen Sie gefundene Gespinste manuell mit einer Gartenschere und vernichten Sie die abgeschnittenen Teile umgehend.

2. Förderung natürlicher Feinde:

Unterstützen Sie natürliche Feinde der Pflaumen-Gespinstmotte wie Meisen und Fledermäuse durch das Anbringen von Vogelnistkästen und Unterschlupfmöglichkeiten.

3. Biologische Kontrolle:

Setzen Sie Parasitoide wie die Wespenart Ageniaspis fuscicollis ein, die die Larven der Pflaumen-Gespinstmotte parasitiert.

4. Pflege und Stärkung der Pflanzen:

Stärken Sie Ihre Bäume nach dem Entfernen der Raupennester durch gezielte Düngung, damit sie sich schneller erholen.

5. Abgeschnittene Teile und abgefallene Blätter beseitigen:

Sammeln Sie regelmäßig abgefallene Blätter und abgeschnittene Pflanzenteile ein und vernichten Sie diese, um eine weitere Ausbreitung der Larven zu verhindern.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie den Befall mit der Pflaumen-Gespinstmotte effektiv eindämmen und die Gesundheit Ihrer Obstbäume langfristig sichern.

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