Oleander

Oleander: Giftig für Katzen? Symptome, Schutz & Tipps

Oleander ist eine beliebte Gartenpflanze, aber für Katzen hochgiftig. Dieser Artikel beleuchtet die Gefahren, Symptome einer Vergiftung und wie Sie Ihre Katze schützen können.

Gefährdungspotential von Oleander für Katzen

Oleander sollte außerhalb der Reichweite von Katzen platziert werden

Gefährdungspotential von Oleander für Katzen

Alle Teile des Oleanders sind hochgiftig für Katzen. Besonders gefährlich sind die enthaltenen Herzglykoside, welche selbst in kleinen Mengen schwere gesundheitliche Schäden verursachen können. Das im Oleander enthaltene Oleandrin greift insbesondere das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem an, was innerhalb kürzester Zeit zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.

Bereits der Kontakt mit den Pflanzenbestandteilen reicht aus, um Katzen zu schädigen. Das Knabbern an Blättern und Zweigen oder das Trinken von Wasser, in dem Oleander stand, können zu Vergiftungen führen. Auch durch Kratzen an der Pflanze können giftige Stoffe aufgenommen werden.

Im schlimmsten Fall führt der Verzehr von Oleander zu Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps und Herzstillstand. Daher ist es essenziell, Oleander für Katzen unerreichbar zu halten oder vollständig auf diese Pflanze zu verzichten, um keine Risiken einzugehen.

Symptome einer Oleandervergiftung bei Katzen

Schnelles Handeln verbessert die Überlebenschancen bei einer Oleandervergiftung entscheidend

Symptome einer Oleandervergiftung bei Katzen

Wenn Ihre Katze in Kontakt mit Oleander gekommen ist oder Teile der Pflanze gefressen hat, zeigen sich die ersten Symptome meistens innerhalb weniger Stunden. Diese Symptome variieren je nach aufgenommener Menge und Empfindlichkeit der Katze:

  • Erbrechen und Durchfall: Diese Symptome sind oft die ersten Anzeichen und können durch die Reizung der Magen-Darm-Schleimhaut entstehen. Erbrechen und Durchfall führen schnell zu Dehydration und Elektrolytverlust.
  • Geweitete Pupillen: Ein frühes Symptom, das auf eine Vergiftung hinweisen kann.
  • Herzrhythmusstörungen und langsamer Puls: Das im Oleander enthaltene Oleandrin stört die Schlagkraft des Herzens und kann zu unregelmäßigem Herzschlag und verlangsamter Herzfrequenz führen.
  • Zittern und Krämpfe: Die Giftstoffe greifen das zentrale Nervensystem an und führen zu unkontrollierbaren Muskelzuckungen und Krämpfen.
  • Durchblutungsstörungen: Insbesondere die Extremitäten können schlechter durchblutet werden, was oft an einer kühlen Hautoberfläche der Beine erkennbar ist.
  • Absinken der Körpertemperatur und Atemnot: Es kann zu einer generellen Abkühlung des Körpers und in sehr schweren Vergiftungsfällen zu Atemproblemen kommen.
  • Kollaps und Bewusstlosigkeit: Bei einer starken Vergiftung kann es zu einem Kreislaufschock und Bewusstlosigkeit kommen.

Diese Symptome erfordern eine sofortige tiermedizinische Behandlung, um die Überlebenschancen Ihrer Katze zu erhöhen. Schnelles Handeln ist entscheidend, da die Wirkung des Gifts rasch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann.

Maßnahmen bei Verdacht auf Oleandervergiftung

Schnelles Handeln kann die Überlebenschancen bei einer Vergiftung verbessern

Maßnahmen bei Verdacht auf Oleandervergiftung

Handeln Sie umgehend, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze Oleander gefressen hat. Folgende Schritte sind essenziell:

  1. Tier von der Pflanze fernhalten: Entfernen Sie Pflanzenreste aus dem Maul der Katze.
  2. Wasser anbieten: Dies kann helfen, die Aufnahme weiterer Giftstoffe zu vermindern.
  3. Tierarzt kontaktieren: Informieren Sie umgehend den Tierarzt und machen Sie sich direkt auf den Weg in die Tierklinik.
  4. Pflanzenprobe mitbringen: Nehmen Sie eine Probe der Pflanze oder ein Foto mit, um dem Tierarzt die Diagnose zu erleichtern.

Empfehlung

Versuchen Sie nicht, die Katze zum Erbrechen zu bringen oder Hausmittel zu verabreichen. Dies könnte die Vergiftung verschlimmern. Schnelles und gezieltes Handeln erhöht die Überlebenschancen Ihrer Katze erheblich.

Behandlung einer Oleandervergiftung

Die Behandlung einer Oleandervergiftung bei Katzen erfordert sofortige und zielgerichtete Maßnahmen, um die Giftstoffe schnellstmöglich aus dem Körper zu entfernen und die auftretenden Symptome zu lindern.

1. Sofortige Maßnahmen:

  • Pflanzenteile entfernen: Überprüfen Sie das Maul Ihrer Katze und entfernen Sie gegebenenfalls Reste der Pflanze.
  • Frisches Wasser anbieten: Dies unterstützt die Verdünnung der Giftstoffe und gewährleistet die Hydration.

2. Tierärztliche Behandlung:

  • Erbrechen herbeiführen: Innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Aufnahme kann der Tierarzt Erbrechen auslösen.
  • Aktivkohle: Die Verabreichung von Aktivkohle kann helfen, die weitere Aufnahme der Gifte aus dem Magen-Darm-Trakt zu verhindern.
  • Infusionstherapie: Infusionen sind wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren und die Ausscheidung der Giftstoffe zu fördern.
  • Medikamente: Zur Stabilisierung von Herz und Kreislauf können spezielle Medikamente verabreicht werden.

3. Kontinuierliche Überwachung:

  • Überwachung der Vitalfunktionen: Eine kontinuierliche Überwachung der Herz- und Kreislauffunktion sowie des allgemeinen Zustands der Katze ist unerlässlich.

Vorbeugung einer Oleandervergiftung

Um eine Oleandervergiftung bei Ihrer Katze zu vermeiden, ist es ratsam, die Haltung dieser Pflanze vollständig zu überdenken. Wenn Sie jedoch nicht auf Oleander verzichten möchten, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Sichere Unterbringung: Platzieren Sie Oleander in Bereichen, die für Ihre Katze unzugänglich sind, wie beispielsweise in einem abgeschlossenen Raum oder auf hohen, für die Katze nicht erreichbaren Regalen.
  • Abschottung von Gartenbereichen: Falls Oleander im Garten gepflanzt werden soll, errichten Sie physische Barrieren wie Gitter oder spezielle Katzennetze (23,00€ bei Amazon*), um der Katze den Zugang zu den Pflanzen zu verwehren.
  • Überwachung: Beaufsichtigen Sie Ihre Katze im Garten aktiv, um sicherzustellen, dass sie nicht an Oleanderpflanzen gelangt oder damit spielt.
  • Umweltgestaltung: Schaffen Sie eine katzensichere Umgebung, indem Sie ungiftige Pflanzen anpflanzen und dafür sorgen, dass Ihre Katze ausreichend Abwechslung und Beschäftigungsmöglichkeiten hat.
  • Informieren und Aufklären: Informieren Sie auch andere Personen im Haushalt über die Gefahren von Oleander, um sicherzustellen, dass die Schutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden.

Durch diese präventiven Maßnahmen können Sie das Risiko einer Oleandervergiftung bei Ihrer Katze deutlich minimieren.

Bilder: RoniMeshulamAbramovitz / iStockphoto