Myrte

Myrte richtig pflegen: Standort, Gießen, Überwintern

Die Gemeine Myrte (Myrtus communis) bezaubert mit duftenden Blättern, zarten Blüten und mediterranem Charme. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitige Pflanze und gibt wertvolle Tipps zu Standortwahl, Pflege, Vermehrung und Überwinterung.

Wuchs

Die Gemeine Myrte (Myrtus communis), auch als Brautmyrte bekannt, entwickelt sich in der Regel zu einem kleinen, immergrünen, buschigen Strauch. Unter optimalen Bedingungen kann sie jedoch auch als bis zu fünf Meter hoher Baum heranwachsen. In Kübeln erreicht die Myrte meist eine Höhe von 100 bis 150 Zentimetern.

Ältere Zweige der Myrte besitzen eine kahle Rinde, während jüngere Zweige drüsig behaart sind. Die Laubblätter sind meist gegenständig an den Zweigen angeordnet; gelegentlich stehen drei Blätter wirtelig an einem Knoten. Die Zweige selbst sind rutenförmig und haben einen vierkantigen Querschnitt.

Blätter

Ein charakteristisches Merkmal der Myrte sind ihre ledrigen, glänzenden Blätter. Diese sind eiförmig bis elliptisch und messen etwa 1 bis 5 Zentimeter in der Länge. Die Blattoberseite ist tiefgrün und glänzend, während die Unterseite heller und oft etwas matter ist. Die Blätter sind nur sehr kurz gestielt und ihre Oberfläche ist durchscheinend drüsig punktiert.

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Beim Zerreiben der Blätter zwischen den Fingern entfaltet sich ein aromatischer, würzig-harziger Duft, der sie auch in der Küche und als Räucherwerk beliebt macht. In einigen Mittelmeerländern werden aus den Blättern ätherische Öle gewonnen, die zur Linderung von Atemwegserkrankungen verwendet werden.

Blüte

Von Mai bis August erscheinen die kleinen, weißen Blüten der Myrte (Myrtus communis) in den Blattachseln. Die Blütenstiele können bis zu 3 Zentimeter lang werden. Jede Blüte ist zwittrig und fünfzählig mit einem Durchmesser von etwa 1,5 bis 3 Zentimetern.

Die spezifischen Merkmale der Blüten umfassen dreieckige Kelchblätter, verkehrt-eiförmige bis kreisförmige, meist weiße Kronblätter und zahlreiche Staubblätter mit gelben Staubbeuteln. Diese Blüten verströmen einen angenehmen, süßlichen Duft und tragen zur mediterranen Atmosphäre auf Balkon oder Terrasse bei.

Früchte

Nach der Blütezeit entwickeln sich rundliche, erbsengroße Beeren, die meist schwarzblau gefärbt und von Kelchresten gekrönt sind. Die Früchte haben einen würzig-süßen Geschmack und werden sowohl kulinarisch als auch in der traditionellen Medizin genutzt. In einigen Regionen werden aus den Beeren Marmelade und Schnäpse hergestellt, und ihnen wird eine magenstärkende Wirkung zugeschrieben.

Welcher Standort ist geeignet?

Myrtus communis bevorzugt im Sommer helle, warme Standorte mit direkter Morgen- oder Abendsonne. Sie gedeiht auch gut in voller Sonne, vorausgesetzt, sie wird ausreichend gegossen. Ein optimaler Sommerstandort im Freien kombiniert Schutz und Helligkeit. Im Winter benötigt die Myrte ebenfalls einen hellen Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Ein Wintergarten oder ein helles, kühles Zimmer sind ideal.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für das gesunde Wachstum der Myrte ist ein kalkarmer, leicht saurer Boden entscheidend. Ein optimaler pH-Wert liegt zwischen 5 und 6. Eine gut durchlässige und nährstoffreiche Mischung aus hochwertiger Kübelpflanzenerde, Kompost und organischen Materialien wie Lauberde oder einem Torfersatz wie Kokoshumus bietet ideale Bedingungen.

Myrte pflegen

Die Myrte erfordert eine sorgfältige Pflege, insbesondere beim Gießen. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht, aber niemals nass sein. Staunässe ist zu vermeiden. Verwenden Sie am besten enthärtetes Wasser oder Regenwasser zum Gießen. Während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst benötigt die Myrte wöchentlich Dünger. Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf erheblich und es sollte nicht gedüngt werden.

Pflanzung

Die Myrte kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, idealerweise jedoch im Frühjahr. Wählen Sie einen sonnigen oder halbschattigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Beim Pflanzen sollten Sie auf eine gute Drainage achten, um Staunässe zu vermeiden. Gießen Sie die frisch gepflanzte Myrte gründlich, damit sich die Erde gut um die Wurzeln setzt.

Myrte richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt fördert ein buschiges Wachstum der Myrte. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist der späte Winter oder das frühe Frühjahr. Myrten können in verschiedene Formen geschnitten werden, wie Kugeln oder Pyramiden. Verwenden Sie scharfe Werkzeuge und achten Sie darauf, nicht zu oft zu schneiden, da dies die Blüte beeinträchtigen kann.

Myrte vermehren

Die Vermehrung der Myrte kann durch Aussaat oder Stecklinge erfolgen. Für die Aussaat sollten die Samen über Nacht in warmem Wasser quellen. Die Stecklingsvermehrung erfolgt am besten durch leicht verholzte Kopfstecklinge oder Triebe mit Astring, die in ein Torf-Sand-Gemisch gesetzt und bei etwa 15 Grad Celsius gehalten werden.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten der Myrte, die sich in Blattform und Blütenpracht unterscheiden. Beliebte Sorten sind ‚Tarentina‘ mit nadelförmigen Blättern, ‚Variegata‘ mit weiß-grün panaschiertem Laub, und ‚Compacta‘, die besonders kompakt bleibt. Auch die ‚Hamburger Brautmyrte‘ und die ‚Königsberger Brautmyrte‘ sind bekannt für ihre Schönheit und Tradition.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Myrte ist nicht winterhart und benötigt ein helles, kühles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Eine warme und dunkle Überwinterung ist ungünstig und führt oft zu Blattfall. Gießen Sie die Myrte im Winter nur minimal und achten Sie darauf, dass die Erde nicht vollständig austrocknet.

Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet sich der Duft der Blätter und Blüten der Myrte?

Der Duft der Myrtenblätter ist aromatisch und würzig-harzig, besonders wenn sie zwischen den Fingern verrieben werden. Dies macht sie auch zu einem beliebten Räucherwerk. Die Blüten hingegen verströmen einen angenehmen, süßlichen Duft, der zur mediterranen Atmosphäre beiträgt.

Welche Rolle spielt die Myrte in verschiedenen Kulturen und Traditionen?

Die Myrte spielte in der griechischen Mythologie eine große Rolle und war der Göttin Aphrodite geweiht. In vielen Kulturen gilt die Myrte als Symbol für Liebe und Jungfräulichkeit. Seit dem 16. Jahrhundert ist es traditionell, dass Bräute in Deutschland einen Kranz aus Myrtenzweigen zur Hochzeit tragen.

Kann die Myrte allein durch Samen vermehrt werden?

Ja, die Myrte kann durch Samen vermehrt werden. Die Samen sollten über Nacht in warmem Wasser quellen, bevor sie auf angefeuchtete Anzuchterde gelegt und leicht mit Erde bedeckt werden. Bei ständig feuchtem und warmem Klima keimen die Samen innerhalb von zwei bis fünf Wochen.

Warum ist Staunässe für die Myrte besonders problematisch, und wie kann man das vermeiden?

Staunässe führt bei der Myrte zu Wurzelfäule und gelben Blättern. Um Staunässe zu vermeiden, sollte die Myrte in durchlässigen Boden gepflanzt werden. Eine gute Drainage im Pflanztopf ist entscheidend, und es sollte darauf geachtet werden, dass das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist.

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