Mittagsblume

Mittagsblume: Pflegeleichter Blütentraum für sonnige Standorte

Die Mittagsblume, auch bekannt als Mesembryanthemum, ist eine pflegeleichte Sommerblume, die mit ihren leuchtenden Blüten jeden Garten verschönert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Mittagsblumen.

Steckbrief

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Pflanzenart
Sommerblume
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Lebenszyklus
Einjährig
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Wuchs
Kriechend
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Wuchshöhe
Maximal 15 cm
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Blütenfarbe
Weiß, Rot, Orange, Gelb, Lila, Pink, Rosarot
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Blütenform
Feinstrahlig, ähnlich Margeriten
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Wuchs

Die Mittagsblume (Dorotheanthus bellidiformis) ist eine einjährige Sommerblume, die durch ihren kriechenden Wuchs charakterisiert wird. Diese Art bildet dichte Blütenpolster und erreicht eine Höhe von maximal 15 Zentimetern. Ihre Hauptwachstumsrichtung ist die Breite, wobei die Triebe eine Fläche von bis zu einem Meter bedecken können. Diese sukkulenten Triebe sind verzweigt und glänzen durch enthaltene Flüssigkeitsreservoirs in der Sonne wie Tautropfen.

Geeignete Standorte sind vollsonnige, trocken-warme Bereiche wie Steingärten oder Plätze vor Mauern. Die Böden sollten leicht und gut durchlässig sein, beispielsweise Sandböden mit geringem Humus- und Nährstoffgehalt. Die kurzen Wurzeln dienen hauptsächlich der Verankerung im Boden, während die sukkulenten Blätter als Wasserspeicher fungieren. Diese Eigenschaften machen die Mittagsblume ideal für trockene, sonnige Standorte.

Blätter

Die Blätter der Mittagsblume sind für ihre charakteristischen blasenartigen Auswüchse bekannt, die an gefrorene Tautropfen erinnern. Sie sind schmal, fleischig verdickt und haben einen leicht gewellten Rand. Diese blasenartigen Auswüchse sind fluoreszierend, was den Blättern nicht nur eine interessante Optik verleiht, sondern auch als Wasserspeicher dient und der Pflanze das Überleben in sonnigen, trockenen Umgebungen erleichtert.

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Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Fähigkeit dieser Blätter, Salz zu speichern, eine Anpassung an salzige Bodensubstrate, die häufig in Küstennähe vorkommt.

Blüte

Die Mittagsblume zeigt ihre feinstrahligen Blüten typischerweise von Juni bis August, bei einigen Arten auch bis September. Diese Blüten öffnen sich nur bei ausreichendem Sonnenschein und vor allem zur Mittagszeit, was der Pflanze ihren deutschen Namen verleiht. Die Blüten ähneln in ihrer Form Margeriten und kommen in verschiedenen Farben wie Weiß, Rot, Orange, Gelb, Lila, Pink und Rosarot vor. Einige Sorten bieten zusätzliche kontrastierende Farbeffekte, die die Attraktivität steigern.

Nach der Blüte entwickeln sich Kapselfrüchte, die bei Feuchtigkeit aufspringen und die Samen freisetzen. Diese Samenverbreitung unterstützt die Anpassungsfähigkeit und Selbstvermehrung der Pflanze.

Welcher Standort ist geeignet?

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Mittagsblume (Mesembryanthemum crystallinum) im Goegap Nature Reserve, Südafrika.
Foto: Winfried Bruenken | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Der ideale Standort für die Mittagsblume ist ein trocken-warmer und vollsonniger Platz. Diese Pflanze benötigt mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich, damit sie üppige Blütenpolster bildet. Halbschattige oder schattige Plätze sind weniger geeignet, da hier die Blütenpracht deutlich reduziert bleibt.

Geeignete Pflanzorte sind Freiflächen im Garten wie Trockenmauern und Steingärten. Bei einer Topfpflanzung sollten Sie auf Drainagelöcher achten, um Wasserstau zu vermeiden. Terrakotta-Töpfe sind besonders gut geeignet, da sie überschüssige Feuchtigkeit ableiten. Ein geschützter Standort im Freien bewahrt die empfindlichen Blüten vor starkem Regen und Wind.

In kälteren Regionen sollten die Pflanzen im Winter in ein frostfreies, helles Quartier wie unbeheizte Räume, Wintergärten oder Gewächshäuser mit Temperaturen zwischen acht und zehn Grad Celsius gebracht werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Boden für die Mittagsblume sollte gut durchlässig und nährstoffarm sein, um Fäulnis durch Staunässe zu vermeiden. Eine Mischung aus Lehm, Sand und Kies schafft eine lockere Struktur, die Wasser schnell abfließen lässt und den Wurzeln Halt bietet.

Bei schweren Lehmböden sollte eine Drainageschicht eingebracht werden oder die Pflanzen in Gefäßen mit Drainagelöchern kultiviert werden. In Pflanzgefäßen kann Kakteen- oder Kräutererde verwendet werden, die eventuell mit zusätzlichem Sand und Kies angereichert wird.

Mittagsblume pflegen

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Mittagsblume (Mesembryanthemum crystallinum) auf Lanzarote.
Foto: Hans Bernhard | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Mittagsblumen sind sehr pflegeleicht und benötigen nur wenige grundlegende Pflegemaßnahmen.

Wasserbedarf:

Diese Pflanzen benötigen nur wenig Wasser. Während längerer Trockenperioden sollten Sie sie jedoch leicht gießen, idealerweise früh morgens oder spät abends. Verwenden Sie kalkarmes Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser und vermeiden Sie Staunässe, da die Wurzeln sonst faulen können.

Düngung:

Auf eine Düngung sollten Sie verzichten, da ein Überschuss an Nährstoffen das Wachstum der Mittagsblume negativ beeinflusst und sie krankheitsanfällig macht.

Schnittmaßnahmen:

Ein Rückschnitt ist in der Regel nicht notwendig. Lediglich das Entfernen der verblühten Pflanzenteile fördert einen buschigeren Wuchs und die Bildung neuer Blüten.

Überwintern:

In Regionen mit kälterem Klima sollten die Pflanzen in ein frostfreies, helles Quartier umziehen. Reduzieren Sie den Wasserbedarf während dieser Ruhephase erheblich.

Regelmäßige Pflegemaßnahmen:

Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Schnecken und entfernen Sie verblühte Stängel, um das kontinuierliche Blühen zu fördern.

Mittagsblume richtig pflanzen

Für einen frühen Blühbeginn empfiehlt sich die Vorkultur im März oder April. Säen Sie etwa fünf Samen pro Topf in eine Mischung aus Anzuchterde und Bausand und bedecken Sie sie nur dünn mit Substrat. Bei etwa 20 Grad Celsius keimen die Samen nach zwei bis drei Wochen. Halten Sie die Jungpflanzen an einem hellen Standort und vermeiden Sie übermäßige Feuchtigkeit.

Nach den Eisheiligen können die Jungpflanzen ins Freiland ausgepflanzt werden. Ab Mitte Mai ist auch eine Direktsaat ins Freiland möglich. Achten Sie auf einen gut durchlässigen, nährstoffarmen Boden, um Staunässe zu vermeiden.

Mittagsblume vermehren

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Samen der Mittagsblume auf Lanzarote, Kanarische Inseln.
Foto: Chmee2 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung der Mittagsblume kann über Samen oder Stecklinge erfolgen.

Vermehrung durch Samen:

Im Frühjahr streuen Sie das Saatgut auf nährstoffarmes Anzuchtsubstrat, drücken es leicht an und befeuchten es mit einer Sprühflasche. Bei Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius keimen die Samen innerhalb von zwei Wochen. Stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen hellen Standort.

Vermehrung durch Stecklinge:

Im Herbst schneiden Sie etwa 10 cm lange Stecklinge ab und stecken diese in Pflanztöpfchen mit Anzuchterde. Halten Sie die Erde leicht feucht. Überwintern Sie die Stecklinge bei Zimmertemperatur und pflanzen Sie sie nach den Eisheiligen ins Freiland.

Sorten & Arten

Es gibt eine Vielzahl an Arten und Sorten der Mittagsblume, die sich in Blütenfarbe, -form und -größe unterscheiden. Hier einige beliebte Vertreter:

Dorotheanthus bellidiformis: Einjährige Sommerblume mit dichten Blütenpolstern in leuchtenden Farben wie Weiß, Pink, Orange und Gelb.

Mesembryanthemum cordifolium (Herzblättrige Mittagsblume): Mehrjährige Art mit herzförmigen, fleischigen Blättern und rosafarbenen Blüten.

Mesembryanthemum crystallinum (Eisblume, Kristall-Mittagsblume): Einjährige Art mit glitzernden, kristallartigen Punkten auf den Blättern, die durch Salzablagerungen entstehen. Die Blüten sind weiß oder rosa.

Delosperma cooperi: Winterharte Sorte mit leuchtend pinken Blüten, ideal für Steingärten und Trockenmauern.

Mesembryanthemum ‘Livingstone Daisy’: Mischung aus verschiedenen Sorten mit einem breiten Farbspektrum von Weiß bis Violett.

Diese Sorten bieten eine reichhaltige Farbpalette und Anpassungen an unterschiedliche Standorte und machen sie zu vielseitigen Pflanzen für verschiedene Gartenstile.

Krankheiten & Schädlinge

Mittagsblumen sind generell widerstandsfähig, dennoch gibt es einige Risiken.

Krankheiten:

Zu viel Feuchtigkeit kann Stängelgrundfäule verursachen. Ein gut drainierter Boden ist entscheidend. Echten Mehltau erkennen Sie an weißlichen Belägen auf den Blättern. Eine Mischung aus Wasser und Milch im Verhältnis eins zu acht ist hilfreich.

Schädlinge:

Schnecken fressen gerne die saftigen Blätter der Mittagsblume, besonders nach Regenperioden. Kontrollieren Sie regelmäßig und entfernen Sie Schnecken manuell. Blattläuse befallen hauptsächlich schwache Pflanzen. Sie können diese mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen oder mit Brennnesselsud besprühen. Gesamt betrachtet, bietet die richtige Pflege und Standortwahl einen umfassenden Schutz.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der beste Weg, um Mittagsblumen vor Schnecken zu schützen?

Schnecken sind eine der wenigen Schädlinge, die Mittagsblumen schaden können. Um sie fernzuhalten, können Sie Schneckenzäune oder Schneckenkorn (11,00€ bei Amazon*) verwenden. Eine andere Möglichkeit ist das manuelle Entfernen der Schnecken, besonders nach Regenperioden, wenn die Schnecken besonders aktiv sind.

Können Mittagsblumen in Küstennähe gedeihen?

Ja, Mittagsblumen können besonders gut in Küstennähe gedeihen. Ihre Blätter haben die Fähigkeit, Salz zu speichern, was sie an salzhaltige Böden anpasst. Dadurch sind sie ideal für den Anbau in Küstenregionen.

Sind Mittagsblumen essbar und werden sie in der Küche verwendet?

Ja, einige Arten von Mittagsblumen sind essbar und werden in der Küche verwendet. Besonders in Küstenregionen sind sie als Gemüse beliebt. Ihre saftigen, fleischigen Blätter können in Salaten oder als Gemüsebeilage dienen.

Warum öffnen sich die Blüten der Mittagsblume nur bei Sonnenschein?

Die Blüten der Mittagsblume öffnen sich in der Regel nur bei Sonnenschein und vor allem um die Mittagszeit. Diese Anpassung hilft der Pflanze, ihre Bestäubungschancen zu maximieren, da viele ihrer Bestäuber, wie Bienen, bei sonnigem Wetter aktiver sind. Diese Eigenschaft verleiht der Pflanze auch ihren deutschen Namen „Mittagsblume“.

Bilder: Hecos / Shutterstock