Meerrettich

Meerrettich trocknen: So gelingt’s in 2 Varianten

Getrockneter Meerrettich ist eine praktische Alternative zu frischem Meerrettich und bietet eine längere Haltbarkeit ohne Aromaverlust. Dieser Artikel beschreibt zwei einfache Methoden zum Trocknen von Meerrettich – an der Luft und im Backofen – und gibt Tipps zur Lagerung und Verwendung.

Meerrettich trocknen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Trocknen von Meerrettich ist eine ausgezeichnete Methode, um seine Haltbarkeit zu verlängern und ihm eine praktische Form für die Lagerung und Verwendung zu geben. Im Folgenden finden Sie eine präzise Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Ihren Meerrettich entweder an der Luft oder im Ofen effizient zu trocknen.

Meerrettich an der Luft trocknen

Meerrettich an der Luft trocknen

Die sorgfältige Vorbereitung gewährleistet eine erfolgreiche Trocknung des Meerrettichs

  1. Meerrettich vorbereiten: Säubern Sie die Wurzel gründlich unter fließendem Wasser und entfernen Sie alle braunen oder beschädigten Stellen. Schälen Sie den Meerrettich und raspeln Sie ihn anschließend sehr fein. Tragen Sie eventuell eine Schutzbrille (15,00€ bei Amazon*), da das Raspeln tränende Augen verursachen kann.
  2. Auslegen der Raspeln: Verteilen Sie die fein geraspelten Meerrettichstücke gleichmäßig auf einem ausgebreiteten Gitter oder einem feinmaschigen Sieb. Achten Sie darauf, dass die Raspeln sich nicht überlappen, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.
  3. Trocknungsprozess: Platzieren Sie das Gitter an einem gut belüfteten Ort. Achten Sie darauf, dass der Meerrettich vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist, um Verfärbungen zu vermeiden. Lassen Sie die Raspeln mehrere Tage trocknen, bis sie vollkommen trocken und brüchig sind. Die exakte Trocknungszeit hängt hierbei von der Luftfeuchtigkeit und der Umgebungstemperatur ab.
  4. Regelmäßiges Wenden: Wenden Sie die Raspeln täglich, um eine gleichmäßige Trocknung sicherzustellen und die Schimmelbildung zu verhindern. Kontrollieren Sie den Trocknungsfortschritt regelmäßig.

Meerrettich im Backofen trocknen

  1. Vorbereitung: Reinigen und schälen Sie den Meerrettich wie zuvor beschrieben und raspeln Sie ihn fein.
  2. Verteilung auf dem Blech: Breiten Sie die geraspelten Meerrettichstücke gleichmäßig auf einem Backblech aus, das mit Backpapier ausgelegt ist.
  3. Trocknungstemperatur: Stellen Sie den Backofen auf eine niedrige Temperatur von 50 Grad Celsius ein. Lassen Sie die Ofentür einen Spalt offen, indem Sie zum Beispiel einen Holzkochlöffel einklemmen, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen.
  4. Regelmäßiges Wenden: Wenden Sie die Raspeln regelmäßig, damit sie gleichmäßig trocknen und nicht verbrennen. Dieser Prozess erfordert Geduld, da der Meerrettich mehrere Stunden im Ofen verbleiben muss, bis er vollständig trocken ist.

Lagerung von getrocknetem Meerrettich

Nach dem vollständigen Trocknen sollten Sie den Meerrettich in einem luftdichten Behälter aufbewahren, um seine Haltbarkeit zu maximieren. Optimal ist ein dunkler, kühler und trockener Ort. Eine Lagerung bei Raumtemperatur kann dazu führen, dass der Meerrettich Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und dadurch seine Knusprigkeit verliert oder gar schimmelt. Ein solcher Behälter schützt auch vor Lichteinfall, das die Qualität und das Aroma des Meerrettichs beeinträchtigen könnte. Getrockneter Meerrettich kann auf diese Weise über mehrere Monate hinweg gelagert werden, ohne nennenswerte Aromaverluste zu erleiden.

Verwendung von getrocknetem Meerrettich

Getrockneter Meerrettich ist eine vielseitige Zutat, die in Ihrer Küche auf verschiedene Weise zum Einsatz kommen kann:

  • Gewürzmischungen: Getrockneter Meerrettich lässt sich in Pulverform zu verschiedensten Gewürzmischungen hinzufügen. Er verleiht diesen eine angenehme Schärfe und ein einzigartiges Aroma.
  • Soßen und Dips: Fügen Sie das gemahlene Pulver Ihren Soßen und Dips hinzu. Es passt hervorragend zu cremigen Zubereitungen wie Käsesoßen oder Joghurt-Dips und ergänzt die Aromen optimal.
  • Fleisch- und Fischgerichte: Getrockneter Meerrettich kann zur Würzung von Marinaden oder Rubs für Fleisch und Fisch verwendet werden. Auch als Beilage zu gegrilltem oder gebratenem Fleisch eignet er sich bestens.
  • Suppen und Eintöpfe: Einen besonderen Geschmackskick erhalten Suppen und Eintöpfe durch die Zugabe von getrocknetem Meerrettichpulver. Diese Zutat sollte jedoch sparsam verwendet werden, da die Schärfe beim Kochen intensiviert werden kann.
  • Essig-Dressings: Rehydrieren Sie das Pulver in einer Mischung aus Essig und Wasser und verwenden Sie es dann als Basis für würzige Dressings oder Marinaden.

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Getrockneter Meerrettich kann auch als natürlicher Konservierungsstoff zum Einsatz kommen. Ein Teelöffel des Pulvers in einem offenen Gefäß hilft dabei, Schimmelbildung zu verhindern. Möchten Sie die volle Schärfe des Meerrettichs nutzen, ist eine höhere Dosierung im Vergleich zu frischem Meerrettich empfehlenswert, da beim Trocknen ein Teil der Schärfe verloren geht.

Vorteile des Trocknens von Meerrettich

Getrockneter Meerrettich bleibt scharf und aromatisch bei richtiger Lagerung

Vorteile des Trocknens von Meerrettich

Das Trocknen von Meerrettich bietet mehrere bemerkenswerte Vorteile:

  • Gesundheitsvorteile: Getrockneter Meerrettich behält einen Großteil seiner gesundheitlichen Vorteile, darunter die Förderung der Magen- und Darmtätigkeit sowie die Unterstützung des Immunsystems. Seine ätherischen Öle können auch antioxidative und entzündungshemmende Effekte haben.
  • Energieeffizienz: Das Trocknen kann energieeffizient erfolgen, insbesondere durch moderne Verfahren wie die Nutzung von Wärmepumpentechnik. Diese Technik ermöglicht eine schonende Trocknung bei niedrigen Temperaturen, was die Umwelt schont und Energiekosten reduziert.
  • Verwendbarkeit von Nebenprodukten: Auch Nebenprodukte oder vermeintlicher Abfall der Meerrettichwurzel können effizient getrocknet und weiterverwendet werden, insbesondere in der pharmazeutischen Industrie zur Herstellung von Naturheilmitteln.
  • Erhalt von Schärfe und Geschmack: Bei korrekter Lagerung in luftdichten Behältern bleiben Aroma und Schärfe des getrockneten Meerrettichs weitgehend erhalten. Dies ermöglicht eine flexible Verwendung als Gewürz oder Zutat in verschiedenen Gerichten.

Diese Vorteile machen das Trocknen von Meerrettich zu einer vielseitigen und nachhaltigen Methode, die sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde geschätzt wird.

Nachteile des Trocknens von Meerrettich

Das Trocknen von Meerrettich bringt zwar einige Vorteile mit sich, jedoch sollten auch mögliche Nachteile berücksichtigt werden:

  • Verlust an ätherischen Ölen: Ein bedeutender Nachteil ist, dass während des Trocknungsprozesses ein Teil der ätherischen Öle verloren geht. Diese Öle sind maßgeblich für das intensive Aroma des Meerrettichs verantwortlich.
  • Veränderung der Geschmackseigenschaften: Neben dem Verlust an ätherischen Ölen verändert sich das Geschmacksprofil insgesamt. Getrockneter Meerrettich ist oft weniger scharf und aromatisch im Vergleich zu frischem Meerrettich.
  • Lange Trocknungszeit: Besonders das Lufttrocknen erfordert mehrere Tage, bis der Meerrettich vollständig getrocknet ist. Dies kann ausreichend Platz und Geduld erfordern.
  • Erhöhtes Risiko der Schimmelbildung: Während des Trocknungsvorgangs muss der geriebene Meerrettich regelmäßig gewendet werden, um die Bildung von Schimmel an den Auflagestellen zu vermeiden.
  • Optische Veränderungen: Nach dem Trocknen kann der Meerrettich seine typische weiße Farbe verlieren und eine eher unattraktive, gelbliche Färbung annehmen.
  • Energieaufwand: Das Trocknen im Backofen erfordert mehrere Stunden bei konstant niedriger Temperatur, was zu einem nicht unerheblichen Energieverbrauch führt.

Das Abwägen dieser Nachteile hilft Ihnen, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, ob das Trocknen von Meerrettich für Ihre Anforderungen und Bedingungen geeignet ist.

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