Meerrettich

Meerrettich ernten: So gelingt die Ernte & Lagerung

Meerrettich entfaltet sein volles Aroma erst im Herbst. Dieser Artikel erklärt die ideale Erntezeit und gibt detaillierte Anleitungen für die Ernte und Lagerung.

Der optimale Erntezeitpunkt für Meerrettich

Meerrettich ist erntebereit, wenn die Pflanze ihre Blätter einzieht und welkt, was in der Regel zwischen Ende Oktober und Anfang März geschieht. In dieser Zeit entwickelt die Wurzel ihr vollstes Aroma und ihre typische Schärfe. Besonders günstig ist die Ernte an frostfreien Tagen, auch wenn die Wurzeln im gefrorenen Boden verbleiben können und später geerntet werden.

Achten Sie darauf, den Meerrettich nicht zu früh zu ernten, da dies den Geschmack beeinträchtigen könnte. Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Blätter deutlich zu welken beginnen. Ein regelmäßiger Blick auf Ihre Pflanzen hilft Ihnen, den richtigen Moment für die Ernte abzupassen.

Erntemethoden für Meerrettich

Verschiedene Erntemethoden bieten sich an, je nach Größe des Anbaus und Bodentyp. Es gibt sowohl maschinelle als auch manuelle Techniken.

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Manuelle Ernte

  1. Grabegabel-Methode: Für heimische Gärten eignet sich diese Methode besonders. Verwenden Sie eine Grabegabel (55,00€ bei Amazon*), um den Boden um die Pflanze herum tief zu lockern. Dies minimiert die Beschädigung der Wurzeln und erleichtert eine saubere Ernte.
  2. Aushub mit Spaten: An frostfreien Tagen kann auch ein Spaten verwendet werden. Stechen Sie tief in den Boden und hebeln Sie die Wurzel vorsichtig heraus. Achten Sie darauf, die Seitenwurzeln nicht zu beschädigen, um die Wurzel in bester Qualität zu erhalten.

Maschinelle Ernte

Maschinelle Ernte

Maschinelle Erntemöglichkeiten erleichtern den Anbau und die Ernte auf großen Flächen

Für größere Anbauflächen wird häufig maschinelle Hilfe genutzt:

  1. Rüttelpflug-Technik: Ein umgerüsteter Kartoffelernter oder Rüttelpflug kann eingesetzt werden, um den Meerrettich an die Oberfläche zu bringen. Diese Maschinen lockern den Boden bis in eine Tiefe von etwa 40 cm und erfassen auch tiefliegende Wurzeln. Diese Methode ist besonders effizient bei größeren Feldern.
  2. Kartoffelernter: Besonders geeignet für schwere Böden und große Flächen sind modifizierte Kartoffelernter, die die langen Pfahlwurzeln von Meerrettich tiefer ausgraben können, ohne sie zu beschädigen.

Beide Methoden im Vergleich

  • Manuelle Methoden: bieten höhere Kontrolle und sind ideal für kleinere Gärten und weichere Böden, erfordern jedoch mehr Zeit und körperliche Arbeit.
  • Maschinelle Methoden: effizienter für große Anbauflächen und harte Böden, jedoch teurer und erfordern spezielle Maschinenanpassungen.

Unabhängig von der Methode sollten Sie den Boden möglichst wenig stören und alle Pflanzenreste gründlich entfernen, um unkontrolliertes Wachstum zu vermeiden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Meerrettich-Ernte

  1. Erntetermin festlegen: Warten Sie, bis die Blätter des Meerrettichs beginnen zu welken und einzutrocknen, was auf abgeschlossenes Wurzelwachstum hinweist.
  2. Werkzeuge bereithalten: Sie benötigen einen Spaten oder eine Grabegabel, Handschuhe und einen Eimer zur Aufbewahrung der Wurzeln. Stellen Sie sicher, dass alle Werkzeuge einsatzbereit sind.
  3. Erntebereich vorbereiten: Identifizieren Sie die Pflanzstelle und lockern Sie den Boden vorsichtig mit dem Spaten oder der Grabegabel, um die Wurzeln nicht zu verletzen.
  4. Wurzeln ausheben: Stechen Sie das Werkzeug tief in den Boden und hebeln Sie die Wurzeln sanft heraus, um die Hauptwurzel sowie längere Seitenwurzeln unbeschädigt zu lassen.
  5. Wurzeln säubern: Entfernen Sie lose Erde und schneiden Sie die Blätter ab. Bei Bedarf können hartnäckige Schmutzreste mit Wasser abgewaschen werden.
  6. Qualitätskontrolle: Untersuchen Sie die geernteten Wurzeln auf sichtbare Schäden oder Krankheiten und sortieren Sie beschädigte Exemplare aus.

Vermeiden Sie hastige Bewegungen, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu brechen, und säubern Sie die Wurzeln zügig, um die optimale Lagerung zu gewährleisten.

Lagerung von Meerrettich

Meerrettich richtig lagern bewahrt dessen Frische und Schärfe über Monate hinweg

Lagerung von Meerrettich

Die richtige Lagerung ist entscheidend für die langfristige Frische und Schärfe von Meerrettich. Hier sind verschiedene Methoden, die sich als besonders effektiv erwiesen haben:

  1. Kühle Lagerung in Sand: Legen Sie die ungewaschenen Wurzeln in eine Kiste oder einen Eimer mit feuchtem Sand. Diese lagern Sie in einem kalten, dunklen Raum bei Temperaturen von -2 bis -5 °C, um die Qualität für mehrere Monate zu erhalten.
  2. Kühlschranklagerung: Wickeln Sie die Wurzeln in feuchtes Küchenpapier oder ein feuchtes Baumwolltuch und bewahren Sie sie im Kühlschrank auf. Dadurch bleiben sie bis zu vier Wochen frisch.
  3. Erdmiete im Hochbeet: Lagern Sie die Wurzeln direkt im Hochbeet oder Frühbeet und decken Sie sie mit Erde oder Sand ab. Das Beet sollte gut abgedeckt sein, um Feuchtigkeit und Temperatur stabil zu halten.
  4. Einlagerung in Kühlbehältern: Mit moderner Kühltechnik können die Wurzeln bei Temperaturen von -1 bis -2 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 95 % bis zu zwölf Monate lang frisch bleiben. Diese Methode eignet sich vor allem für größere Vorräte.
  5. Einfrieren: Schneiden oder reiben Sie die Wurzeln und frieren Sie sie ein. Dadurch bleibt der Geschmack für mehrere Monate erhalten, wobei die Schärfe möglicherweise etwas milder wird.

Diese Methoden bewahren nicht nur die Verfügbarkeit von Meerrettich über viele Monate hinweg, sondern erhalten auch seine Nährstoffe und das charakteristische Aroma.

Tipps für eine erfolgreiche Meerrettich-Ernte

Kontinuierliche Pflege sichert eine ertragreiche und qualitativ hochwertige Meerrettich-Ernte

Tipps für eine erfolgreiche Meerrettich-Ernte

Erfolgreiche Meerrettich-Ernte beginnt mit planvollen Maßnahmen und kontinuierlicher Pflege. Hier sind einige spezifische Hinweise:

Bewässerung und Düngung

Meerrettich benötigt in trockenen Phasen regelmäßige Bewässerung, besonders im Spätsommer, wenn die Wurzeln an Dicke zunehmen. Verwenden Sie vorzugsweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, um eine zu hohe Alkalität des Bodens zu vermeiden.

Pflege der Pflanzen

  • Entfernen von Trieben: Lassen Sie an jeder Pflanze nur einen Hauptaustrieb stehen und entfernen Sie die anderen. Dies fördert die Bildung kräftiger, gerader Pfahlwurzeln.
  • Beet unkrautfrei halten: Regelmäßiges Jäten verhindert, dass Unkraut den Meerrettichpflanzen Nährstoffe und Wasser entzieht.

Bodenbeschaffenheit und Standort

Meerrettich bevorzugt tiefgründige, humose Böden. Leichte Sandböden können verwendet werden, aber schwere Lehmböden sollten vermieden werden, da sie die Wurzeln scharf und faserig machen können. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, wobei tiefere Lagen im Beet vorteilhaft sind, da sie mehr Feuchtigkeit halten.

Vorbereitende Maßnahmen vor der Ernte

  • Bodenlockerung: Lockern Sie den Boden rund um die Pflanze vorsichtig mit einem Spaten oder einer Grabegabel, um die Wurzeln unbeschädigt zu entnehmen.
  • Temperatur berücksichtigen: Ernten Sie an frostfreien Tagen zwischen Ende Oktober und Anfang März, da gefrorener Boden das Ausgraben erschwert.

Richtige Lagerung nach der Ernte

Lagern Sie die geernteten Wurzeln in einem Behälter mit feuchtem Sand, in einem kühlen, dunklen Raum bei Temperaturen zwischen -2 und -5 °C. Diese Methode hält die Wurzeln über mehrere Monate frisch und erhält ihr Aroma und ihre Schärfe.

Mit diesen Tipps sichern Sie sich eine erfolgreiche und lohnende Meerrettich-Ernte, die Ihnen scharfe und aromatische Wurzeln für Ihre Küche bietet.

Bilder: productpackshotphotography / iStockphoto