Mandel

Mandeln & Histamin: Verträglich oder problematisch?

Mandeln enthalten zwar Histamin, sind aber in Maßen oft gut verträglich. Dieser Artikel beleuchtet den Histamingehalt von Mandeln, gibt Tipps zum Verzehr bei Histaminintoleranz und zeigt schmackhafte Alternativen auf.

Histamingehalt von Mandeln

Frische Mandeln weisen in der Regel weniger Histamin auf als verarbeitete.

Histamingehalt von Mandeln

Mandeln werden auf der Verträglichkeitsskala der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) mit einer „1“ bewertet, was sie als mäßig verträglich einstuft. Dies bedeutet, dass Mandeln geringe Mengen an Histamin enthalten und für eine histaminarme Ernährung prinzipiell geeignet sind. Zu beachten ist jedoch, dass die individuelle Verträglichkeit von Mandeln variiert. Einige Menschen können ohne Probleme kleinere Mengen verzehren, während andere empfindlicher reagieren und Symptome entwickeln.

Ein wichtiger Faktor für den Histamingehalt in Mandeln ist ihre Lagerung und Verarbeitung. Generell steigt der Histaminspiegel in Lebensmitteln mit zunehmendem Alter und längerer Lagerung. Daher sollten Sie frische und gut gelagerte Mandeln bevorzugen. Rohe Mandeln enthalten in der Regel weniger Histamin als geröstete oder anderweitig verarbeitete Varianten.

Verträglichkeit von Mandeln bei Histaminintoleranz

Mandeln in kleinen Mengen bieten oft eine gute Verträglichkeit bei Histaminintoleranz

Verträglichkeit von Mandeln bei Histaminintoleranz

Mandeln enthalten zwar geringe Mengen an Histamin, dennoch sind sie für viele Menschen mit Histaminintoleranz oft gut verträglich. Wichtige Faktoren, die dies beeinflussen können, sind:

  • Menge des Verzehrs: Genießen Sie Mandeln in kleinen Mengen, da größere Mengen zu Unverträglichkeitsreaktionen führen können.
  • Qualität und Lagerung: Kaufen Sie nur frische und qualitativ hochwertige Mandeln und lagern Sie diese kühl, dunkel und luftdicht, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Verarbeitung: Natürliche, unverarbeitete Mandeln sind in der Regel besser verträglich als geröstete, gesüßte oder anderweitig verarbeitete Varianten.
  • Körperliche Verfassung: Ihre individuelle Empfindlichkeit kann variieren. Testen Sie daher vorsichtig, indem Sie mit kleinen Mengen beginnen und Ihre Reaktion beobachten.
Symptome einer Histaminintoleranz nach Mandelkonsum

Bei Histaminintoleranz können Mandeln deutliche körperliche Beschwerden auslösen

Symptome einer Histaminintoleranz nach Mandelkonsum

Beim Verzehr von Mandeln können bei Menschen mit Histaminintoleranz verschiedene Symptome auftreten. Zu den häufigsten Symptomen gehören Hautreaktionen wie plötzliche Rötungen, Juckreiz und Ausschlag. Auch Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sind häufig. Zudem können sich Atemprobleme wie eine verstopfte oder laufende Nase und im Extremfall Atemnot bemerkbar machen. Kopfschmerzen oder Migräne sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Herzrasen und Schwindel treten ebenfalls häufig auf. Es kann auch zu allgemeinen Beschwerden wie Müdigkeit und Kreislaufproblemen kommen, die oftmals erst bis zu 24 Stunden nach dem Verzehr von Mandeln auftreten.

Wenn Sie vermuten, dass der Verzehr von Mandeln Ihre Symptome auslöst, ist es ratsam, mit kleinen Mengen zu starten und Ihre Reaktion genau zu beobachten. Ein Ernährungstagebuch kann hierbei helfen, typische Auslöser zu identifizieren und zukünftige Beschwerden zu vermeiden.

Tipps für den Verzehr von Mandeln bei Histaminintoleranz

Wenn Sie unter einer Histaminintoleranz leiden und dennoch Mandeln genießen möchten, gibt es wichtige Aspekte zu beachten, um mögliche Beschwerden zu minimieren:

  1. Testen Sie Ihre individuelle Toleranz: Beginnen Sie mit einer kleinen Menge von etwa 5 bis 10 Mandeln und beobachten Sie Ihre Körperreaktion über 24 Stunden.
  2. Vermeiden Sie längere Lagerung: Lagern Sie Mandeln kühl, dunkel und luftdicht, und verbrauchen Sie geöffnete Packungen zügig.
  3. Bevorzugen Sie naturbelassene Mandeln: Greifen Sie zu rohen, unverarbeiteten Mandeln und vermeiden Sie gesüßte, gewürzte oder geröstete Varianten.
  4. Kombination mit anderen Lebensmitteln: Essen Sie Mandeln nicht zusammen mit anderen histaminreichen Lebensmitteln.
  5. Meiden Sie verdächtige Nüsse: Verzichten Sie auf Walnüsse, Erdnüsse und Haselnüsse sowie auf Cashews und Sonnenblumenkerne.
  6. Kauen Sie gut: Da Mandeln aufgrund ihres hohen Fettgehalts schwer verdaulich sein können, ist es wichtig, sie gründlich zu kauen.
Alternativen zu Mandeln

Verschiedene Nüsse und Samen sind histaminarme Alternativen zu Mandeln

Alternativen zu Mandeln

Sollten Sie Mandeln aufgrund einer Histaminintoleranz vermeiden oder nach Alternativen suchen, bieten sich bestimmte Nüsse und Samen an, die in der Regel histaminarm und besser verträglich sind:

  1. Erdmandeln (Tigernüsse): Diese knollige Pflanze ist keine Nuss und daher meist gut verträglich. Ungeröstete Erdmandeln verfügen über einen nussigen Geschmack und können zu Mehl verarbeitet werden.
  2. Kokosnüsse: Kokosnüsse sowie daraus hergestellte Produkte wie Kokosöl, Kokosmehl und Kokosmilch sind histaminarm und eine hervorragende Selenquelle.
  3. Macadamianüsse: Diese Nüsse sind gut verträglich und liefern gesunde Fette und Proteine.
  4. Paranüsse: Verzehren Sie Paranüsse in Maßen, da ihr hoher Selengehalt die Histamin-Belastung niedrig hält.
  5. Pistazien: Diese Steinfrüchte sind ebenfalls eine verträgliche Option, sollten jedoch naturbelassen, ungeröstet und ungesalzen sein.
  6. Kürbiskerne: Diese Samen sind eine gute histaminarme Alternative und liefern wichtige Mikronährstoffe wie Magnesium und Zink.
  7. Leinsamen und Chiasamen: Diese Samen sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen und können problemlos in Ihre Ernährung integriert werden.
  8. Hanfsamen und Flohsamen: Beide Samenvarianten sind gut verträglich und bieten wertvolle Nährstoffe sowie Ballaststoffe.

Durch den gezielten Einsatz dieser Alternativen können Sie eine vielseitige und histaminarme Ernährung gewährleisten, ohne auf wertvolle Nährstoffe verzichten zu müssen. Denken Sie daran, neue Lebensmittel stets in kleinen Mengen zu testen, um Ihre individuelle Verträglichkeit sicherzustellen.

Bilder: PhotographyPerspectives / iStockphoto