Blüten, das markanteste Merkmal
Schneeglöckchen ist das bekanntere der beiden Gewächse. Es wird kaum jemanden geben, der nicht sein Bild vor dem inneren Auge hat. Selbst Kinder begeistern sich für seine zarte Erscheinung. Das mag auch daran liegen, dass es mutig dem kalten Schnee trotzt. Zu seiner Blütezeit herrscht zudem kaum ernst zu nehmende Konkurrenz. So sind seine weißen Glockenblüten mit das Schönste, was man so früh im Jahr in der Natur erblicken kann.
Doch halt! Da wäre noch der Märzenbecher. Auch er bildet kleine Glockenblüten. Zugegebenermaßen eine oder zwei pro Stiel, während es das Schneeglöckchen bei einem einzigen Exemplar belässt. Doch seine Glöckchen sind ebenso strahlend weiß wie beim Schneeglöckchen. Wer die Unterschiede erkennen will, muss tatsächlich ein zweites Mal und dann etwas genauer hinsehen.
Die feinen Unterschiede
Die Natur erschafft niemals Kopien! So hat sie auch diese beiden Frühblüher unverwechselbar ausgestattet. So unterscheiden sich die beiden weißen Glockenblüten:
- Märzenbecher haben sechs gleichlange Blütenblätter
- an deren Blattspitzen befindet sich je ein Punkt
- die Punkte sind gelb oder grün und daher deutlich erkennbar
- Schneeglöckchen haben drei innere kurze Blütenblätter
- und drei äußere längere Blütenblätter
- meist sind sie schlicht weiß, ohne eine Musterung
- höchstens die inneren Blätter können grüne Flecken haben
Hinweis:
Die Wildarten beider Gewächse stehen unter Naturschutz. Das Pflücken bzw. Ausgraben ist verboten und wird bei Zuwiderhandeln bestraft.
Andere Unterschiede
Während der Märzenbecher aus den Auenwäldern kommend schattige und feuchte Plätze bevorzugt, kommt das früh blühende Schneeglöckchen auch mit trockenem Boden und Sonne bestens aus. Von dem Schneeglöckchen gibt es zudem unterschiedliche Sorten, die zu verschiedenen Zeiten blühen.
Das Schneeglöckchen gehört zu den Lieblingen der Züchter, während der Märzenbecher noch weitestgehend ursprünglich geblieben ist. Seine Blütezeit liegt daher immer noch ausschließlich zwischen Februar und April.
Was sie noch unterscheidet
Die kleinen Abweichungen im Aussehen der Blüten sowie unterschiedliche Standorttoleranzen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Arten eine Menge gemeinsam haben. So handelt es sich bei beiden um Zwiebelgewächse aus der Familie der Amaryllisgewächse.
Eine weitere Gemeinsamkeit, über die alle Bescheid wissen sollten, kann Leben retten. Es geht darum, dass beide Pflanzen in allen Teilen giftig sind.