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Maden in Kirschen: Wie schützt man die Ernte effektiv?

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Die Kirschfruchtfliege stellt für Kirschbaumbesitzer eine ernstzunehmende Herausforderung dar. Der folgende Artikel beleuchtet den Lebenszyklus des Schädlings, gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung und zeigt Möglichkeiten auf, Madenbefall vorzubeugen.

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Maden in Kirschen stammen meist von auf Kirschen spezialisierten Fruchtfliegen

Kirschfruchtfliege: Übeltäter in Kirschbäumen

Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist der Hauptschädling, verantwortlich für Maden in Kirschen. Diese etwa fünf Millimeter große Fliege hat eine charakteristische gelbe Markierung auf ihrem schwarzen Körper. Sie wird in den wärmeren Monaten aktiv und hat vor allem Süßkirschen im Visier.

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Befallsanzeichen und Lebenszyklus

Ein Befall durch die Kirschfruchtfliege zeigt sich häufig durch kleine Einstichstellen an den Kirschen. Die Fliegen legen ihre Eier in die beginnend gelben, unreifen Kirschen ab. Nach dem Schlüpfen der Larven dringen diese ins Fruchtfleisch ein und fressen sich bis zum Kern vor. Dies führt meist zum vorzeitigen Herabfallen der Kirschen.

Der Lebenszyklus dieser Fliege besteht aus mehreren Phasen:

  1. Überwinterung: Die Puppen überdauern den Winter in der oberen Bodenschicht.
  2. Schlupf: Zwischen Mai und Juni, abhängig von der Bodentemperatur, schlüpfen die Fliegen.
  3. Eiablage: Nach etwa zehn Tagen und bei Temperaturen über 16°C beginnen die Weibchen, ihre Eier in die Kirschen zu legen.
  4. Larvenentwicklung: Nach etwa sechs bis zehn Tagen schlüpfen die Larven und fressen sich durch das Fruchtfleisch der Kirsche.
  5. Verpuppung: Nach drei bis vier Wochen verlassen die Larven die Früchte und verpuppen sich wieder im Boden.

Umweltbedingungen und Befallsstärke

Die Befallsintensität variiert stark und hängt von den Wetterbedingungen ab. Warmes und trockenes Wetter fördert die Entwicklung der Fliegen, während kühle und feuchte Bedingungen deren Population reduzieren können. Ein starker Befall kann die gesamte Ernte beeinträchtigen.

Maden in Kirschen: Erkennen und Entfernen

Maden in Kirschen sind ärgerlich, aber es gibt effektive Methoden, sie zu erkennen und zu entfernen. Befallene Kirschen weisen oft kleine Einstichstellen und matschiges Fruchtfleisch auf.

So entfernen Sie Maden aus Kirschen

Um die Maden zu entfernen, kann ein Wassertrick helfen:

  1. Legen Sie die Kirschen in eine tiefe Schüssel und füllen Sie diese mit kaltem Wasser.
  2. Lassen Sie die Kirschen mindestens 30 Minuten im Wasser stehen.
  3. Während dieser Zeit entweichen die Maden, da die Kirschen sich mit Wasser vollsaugen und die Maden keinen Sauerstoff mehr bekommen.
  4. Sammeln Sie die Maden ab oder schütten Sie das Wasser ab.
  5. Wiederholen Sie den Vorgang zwei- bis dreimal.
  6. Spülen Sie die Kirschen abschließend mit frischem kaltem Wasser ab.

Falls Sie gründlicher vorgehen möchten, können Sie jede Kirsche aufschneiden und die Maden manuell entfernen.

Sind Maden in Kirschen gefährlich?

Maden in Kirschen sind nicht gesundheitsschädlich. Die kleinen Larven übertragen keine Krankheiten und sind nicht giftig. Dennoch bevorzugen viele Menschen, die Maden vor dem Verzehr zu entfernen.

Kirschfruchtfliege bekämpfen: Vorbeugung und Bekämpfung

Um Maden in Kirschen zu vermeiden, sind sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch effektive Bekämpfungsmethoden notwendig:

Vorbeugung

  1. Frühe Sorten wählen: Frühreife Kirschsorten wie ‚Burlat‘ oder ‚Early Korvik‘ sind weniger anfällig, da die Fliegen im späten Frühjahr oder Sommer aktiv werden.
  2. Netzabdeckung: Verwenden Sie engmaschige Netze mit einer Maschenweite von maximal 1,3 mm, um Ihre Kirschbäume zu bedecken und die Eiablage zu verhindern.
  3. Gelbtafeln: Hängen Sie gelbe Leimtafeln zur Überwachung der Fliegenpopulation in Ihre Kirschbäume.

Bekämpfung

  1. Bodenabdeckung: Decken Sie den Bereich unter dem Kirschbaum mit einer Plane oder einem Vlies ab, um die Verpuppung der Larven im Boden zu verhindern.
  2. Sorgfältige Ernte: Ernten Sie Ihre Kirschbäume restlos und pflücken Sie alle verbliebenen Früchte, um die Verpuppung im Boden zu verhindern.
  3. Natürliche Feinde fördern: Fördern Sie natürliche Feinde wie Ameisen, Schlupfwespen oder Hühner, die die Larven fressen.

Weiterführende Maßnahmen

  1. Bodenbearbeitung: Frühjährliches Mulchen oder ungemähte Vegetation auf der Baumscheibe können die Bodentemperatur senken und den Schlupf der Fliegen verzögern.
  2. Umgebung berücksichtigen: Vermeiden Sie Kirschbäume in der Nähe von wilden Kirscharten oder anderen befallenen Bäumen zu pflanzen. Eine Schafbeweidung im Frühjahr kann ebenfalls die Fliegenzahl reduzieren.

Diese Maßnahmen helfen, den Befall Ihrer Kirschbäume zu reduzieren und eine ergiebige Ernte zu gewährleisten.

Bilder: Brilliance stock / Shutterstock