Kirsche

Kirschen: Schädlinge erkennen und erfolgreich bekämpfen

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Der Pflanzenschutz ist bei Obstgehölzen wichtig, damit diese nicht von Schädlingen befallen werden. Kirschbäume sind häufig betroffen von saugenden Schadinsekten. Daneben treten Raupen und Fliegen auf. Sie beeinträchtigen die Entwicklung von Blättern, Blüten und Früchten.

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Auch Blattläuse lieben Kirschen
AUF EINEN BLICK
Welche Schädlinge treten an Kirschbäumen auf und wie kann man sie bekämpfen?
Häufige Schädlinge an Kirschbäumen sind Kirschblattläuse, die Pflanzensäfte saugen, Kleine Frostspanner, deren Raupen Blätter und Früchte fressen, sowie Kirschfruchtfliegen, die weiche, bräunliche Stellen an den Kirschen verursachen. Zur Bekämpfung eignen sich Wasserstrahl, Leimringe und feinmaschige Netze.

Kirschblattläuse

Die Insekten saugen Pflanzensäfte aus den Blättern. Besonders gefährdet sind Jungpflanzen, die nach einem starken Befall Wachstumshemmungen aufweisen. Typisch an Süßkirschen sind Blattnester, die sich im Bereich der Triebspitzen zeigen. Sauerkirschen leiden unter gewölbten Blättern und gestauchten Trieben. Die klebrigen Ausscheidungen der Schädlinge begünstigen die Ansiedlung von Schwärzepilzen. Sind Blüten befallen, reifen die Früchte nicht normal aus.

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Ab wann ist ein Befall schädlich?

Eier der Blattlausarten überwintern an den Bäumen. Larven schlüpfen beim Aufbruch der Knospen und saugen die Blattanlagen aus. Zwischen Mai und Juni verlassen die dunkelbraun gefärbten Läuse die Kirschbäume und siedeln sich auf krautigen Pflanzen an. Die geflügelten Generationen kehren im Herbst zurück, um erneut Ihre Eier zwischen die Rindenteile abzulegen.

So ermitteln Sie die Befallsstärke:

  • ab der Nachblüte Blattlauskolonien an den Triebspitzen zählen
  • Bekämpfung sinnvoll, wenn mehr als 100 Triebe befallen sind
  • Schadensschwelle liegt bei zwei bis fünf Kolonien je Austrieb

Bekämpfungsmaßnahmen

Das Abspritzen mit einem harten Wasserstrahl spült die Schädlinge von den Blättern. Eine wässrige Seifenlösung wirkt vorbeugend auf eine weitere Ausbreitung. Gießen Sie die Bäume regelmäßig mit stärkenden Pflanzenjauchen aus Brennnesseln, damit diese härtere Blätter entwickeln.

Kleiner Frostspanner

Die Raupen schlüpfen vor dem Knospenaufbruch im Mai aus überwinternden Eiern, die sich in Rindenrissen befinden. Sie ernähren sich bis Juni von austreibenden Blatt- und Blütenknospen und in der späteren Vegetationsperiode von Blättern oder Früchten. Zunächst zeigt sich ein Lochfraß am Laub, bis die Zweige vollständig kahl erscheinen. Beschädigte Früchte erinnern an eine hohle Halbkugel. Die Larven ziehen sich im Sommer in das Erdreich zurück, um sich dort zu verpuppen. Ab Oktober schlüpft die neue Faltergeneration.

Das hilft

Leimringe hindern die flugunfähigen Weibchen an der Eiablage, denn sie bleiben an dem klebrigen Untergrund (7,00€ bei Amazon*) haften. Versehen Sie die Kirschbäume rechtzeitig vor den Flugzeiten der Art mit den Gürteln. Allerdings stellen diese Maßnahmen eine Gefahr für Vögel dar, welche die Falter von den Stämmen picken. Während der Nahrungsaufnahme verklebt der Raupenleim ihre Schnäbel. Wirkungsvoll gegen die Raupen sind Präparate mit dem Bakterium Bacillus thurigiensis, die im Frühjahr bei Temperaturen über 15 Grad eingesetzt werden.

Kirschfruchtfliege

Der Schädling verursacht weiche und bräunliche Stellen an den Früchten. Das Fruchtfleisch fault im Kernbereich aufgrund der darin lebenden Made. Ein Befall zeigt sich deutlich an der Kronenspitze, während die unteren Kirschen kaum betroffen sind. Ernten Sie vermadete und beschädigte Exemplare und decken Sie den Boden von Mai bis Juni mit einem feinmaschigen Netz ab. Dadurch verhindern Sie, dass sich die Maden zum Verpuppen in das Erdreich zurückziehen.

Bilder: Tomasz Klejdysz / Shutterstock