Kirsche

Kirschen: Schädlinge erkennen und erfolgreich bekämpfen

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Kirschbäume sind anfällig für verschiedene Schädlinge, die Ernteerträge und die Gesundheit der Bäume beeinträchtigen können. Dieser Artikel stellt häufige Kirschbaumschädlinge vor und bietet Strategien zu deren Vorbeugung und Bekämpfung.

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Auch Blattläuse lieben Kirschen

Kirschfruchtfliege

Die Kirschfruchtfliege ist ein besonders für Süßkirschen problematischer Schädling, während Sauerkirschen seltener betroffen sind. Sie legt ihre Eier in reifende Kirschen ab, aus denen sich dann Maden entwickeln, die das Fruchtfleisch fressen. Nach der Verpuppung im Boden überwintert die Kirschfruchtfliege, um im nächsten Frühjahr erneut aktiv zu werden.

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Schutz vor der Kirschfruchtfliege

Schutz vor der Kirschfruchtfliege

Schutznetze und Leimringe bieten effektiven Schutz vor der Kirschfruchtfliege

Um Ihre Kirschernte vor diesem Schädling zu schützen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Kulturschutznetze: Spannen Sie engmaschige Netze über Ihre Kirschbäume, sobald die Früchte beginnen, Farbe anzunehmen. So verhindern Sie, dass die Kirschfruchtfliege ihre Eier in den Kirschen ablegen kann.
  • Leimringe: Bringen Sie an den Stämmen Ihrer Kirschbäume Leimringe an, um die aufsteigenden weiblichen Fliegen abzufangen, bevor sie die Früchte erreichen.
  • Bodenbearbeitung: Lockern Sie im Spätherbst den Boden unter Ihren Kirschbäumen auf, um die Puppen der Kirschfruchtfliege freizulegen und ihre Überlebenschancen im Winter zu reduzieren.
  • Restlose Ernte: Achten Sie darauf, alle Kirschen zu ernten, auch Fallobst, um zu verhindern, dass Larven im Boden überwintern und sich zu neuen Fliegen entwickeln. Entsorgen Sie das Fallobst fachgerecht.

Kirschessigfliege

Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege vermehrt sich rasant und befällt gesundes Fruchtgewebe

Die Kirschessigfliege stammt ursprünglich aus Asien und stellt eine ernstzunehmende Gefahr für den Obst- und Weinbau dar. Sie befällt gesundes Fruchtgewebe, wobei Kirschen zu ihren bevorzugten Wirtspflanzen zählen. Erste Anzeichen eines Befalls sind kleine Einstichstellen und weiche, eingedrückte Bereiche auf den Früchten. Die Kirschessigfliege vermehrt sich rasant und kann innerhalb eines Jahres mehr als zehn Generationen hervorbringen.

Umgang mit der Kirschessigfliege

Um das Risiko eines Befalls durch die Kirschessigfliege zu minimieren, können Sie verschiedene Strategien anwenden:

  • Kulturschutznetze: Ähnlich wie bei der Kirschfruchtfliege bieten engmaschige Netze einen effektiven Schutz vor der Eiablage der Kirschessigfliege.
  • Fallen: Stellen Sie Fallen auf, die mit einer Mischung aus Wasser, Apfelessig und etwas Spülmittel befüllt sind, um die Kirschessigfliegen anzulocken und zu reduzieren.
  • Sauberkeit im Bestand: Entfernen Sie befallene Früchte umgehend, um eine weitere Ausbreitung der Schädlinge zu vermeiden. Achten Sie auch auf umliegende Obstarten, die ebenfalls Wirtspflanzen sein können.
  • Bewässerung: Da die Kirschessigfliege feuchte Umgebungen bevorzugt, sollten Sie Ihre Kirschbäume gezielt an den Wurzeln bewässern, um ein trockeneres Mikroklima zu schaffen, das die Fliegen weniger anlockt.
  • Erntezeitpunkt: Ernten Sie Ihre Kirschen kurz vor der vollständigen Reife und lagern Sie sie anschließend kühl, um das Risiko eines Befalls zu reduzieren und die Entwicklung von Larven zu verhindern.

Schwarze Kirschenblattlaus

Schwarze Kirschenblattlaus

Ein Befall durch die schwarze Kirschenblattlaus führt oft zu Blattschäden und Honigtau

Die Schwarze Kirschenblattlaus ist ein etwa 2 mm großer Schädling mit rundlicher Form und dunkelbrauner bis schwarzer Färbung. Sie besiedelt bevorzugt die Unterseiten der Blätter und die jungen Triebe von Kirschbäumen. Ein Befall zeigt sich durch eingerollte und gekräuselte Blätter sowie durch die Ausscheidung von Honigtau, der Ameisen anlockt und die Bildung von Rußtaupilzen begünstigt.

Bekämpfung der Schwarzen Kirschenblattlaus

Bekämpfung der Schwarzen Kirschenblattlaus

Natürliche Feinde wie Marienkäfer helfen, Blattläuse biologisch zu bekämpfen

Um die Schwarze Kirschenblattlaus effektiv zu bekämpfen, sollten Sie verschiedene Maßnahmen kombinieren:

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Kirschbäume ab dem Blattaustrieb regelmäßig auf Anzeichen eines Blattlausbefalls, um frühzeitig reagieren zu können.
  • Natürliche Feinde: Fördern Sie die Ansiedlung von Marienkäfern und Florfliegen, die natürliche Feinde der Blattläuse sind.
  • Rapsöl oder Kaliseife: Zu Beginn eines Befalls können Sie Mittel auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife einsetzen, um die Blattlauspopulation auf umweltfreundliche Weise zu reduzieren.
  • Rückschnitt: Ein kräftiger Rückschnitt befallener Triebe während der Sommermonate kann helfen, die Ausbreitung der Blattläuse einzudämmen.

Kleiner und Großer Frostspanner

Der Kleine und der Große Frostspanner sind Schädlinge, deren Raupen sich von Blättern und jungen Früchten der Kirschbäume ernähren. Ein starker Befall kann zu Kahlfraß führen, was sowohl den Ertrag als auch die Gesundheit der Bäume beeinträchtigt.

Schutz vor dem Frostspanner

Um Ihre Kirschbäume vor dem Kleinen und Großen Frostspanner zu schützen, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Leimringe: Bringen Sie im Herbst und Spätfrühjahr Leimringe an den Stämmen Ihrer Kirschbäume an, um die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners abzufangen, bevor sie ihre Eier in den Bäumen ablegen können.
  • Ölpräparate: Ergänzend zu den Leimringen können Sie im Frühjahr, zum Zeitpunkt des Knospenaufbruchs, Ölpräparate anwenden, um die Eier des Frostspanners zu ersticken und den Schlupf der Raupen zu verhindern.
  • Bacillus thuringiensis: Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Befall kommen, können Sie Präparate auf Basis von Bacillus thuringiensis einsetzen. Dieses natürliche Bakterium wirkt gezielt gegen junge Raupen, ohne andere Nützlinge zu gefährden.

Schwarze Kirschblattwespe

Die Schwarze Kirschblattwespe (Caliroa cerasi) ist ein Schädling, dessen Larven die Blätter von Kirschbäumen befallen. Die Larven zeichnen sich durch eine schwarze Schleimschicht aus, die ihnen ein schneckenähnliches Aussehen verleiht. Sie ernähren sich von der Blattoberfläche und hinterlassen dabei nur die Blattadern und die transparente Unterhaut, was zu einem typischen Fensterfraß führt. Dieser Schädling tritt hauptsächlich in den Sommermonaten auf und kann bei starkem Befall erheblichen Schaden anrichten.

Umgang mit der Schwarzen Kirschblattwespe

Um die Schwarze Kirschblattwespe einzudämmen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Kirschbäume von Anfang Juni bis Ende August regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls, um frühzeitig eingreifen zu können.
  2. Mechanisches Entfernen: Bei geringem Befall können Sie die befallenen Blätter samt Larven einfach manuell entfernen und sicher entsorgen.
  3. Nützlinge fördern: Fördern Sie die Ansiedlung von natürlichen Feinden der Kirschblattwespe, wie beispielsweise bestimmten Vogelarten.
  4. Insektizide: Bei starkem Befall können Sie den Einsatz von Insektiziden in Betracht ziehen. Achten Sie dabei auf Präparate, die spezifisch auf die Kirschblattwespe abzielen und nützlingsschonend sind.
Bilder: Tomasz Klejdysz / Shutterstock