Brombeere

Brombeeren mit Kirschessigfliegen trotzdem essen?

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Manche Schädlingsarten sind Dauergäste im Garten, die bis zu einem gewissen Grad geduldet werden können. Doch die neu aus Asien eingewanderte Kirschessigfliege scheint es auf die komplette Ernte abgesehen zu haben. Sind die angestochenen Brombeeren ungenießbar oder trotzdem essbar?

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Brombeeren, die von Kirschessigfliegen befallen wurden, sollten nicht gegessen werden
AUF EINEN BLICK
Sind von Kirschessigfliegen befallene Brombeeren noch essbar?
Reifende Brombeerfrüchte, die von Kirschessigfliegen zwecks Eiablage angestochen wurden, sind bald darauf nicht mehr essbar. Sie schmecken nach Essig und verderben bereits 2-3 Tage nach Eiablage. Zum Madenfraß von innen kommen weiter Pilze und Bakterien hinzu, die sie faulen lassen.

Wie kann ich die Kirschessigfliege erkennen?

Die aus Südostasien stammende Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), sieht wie folgt aus:

  • Länge: etwa 2-3,5 mm
  • Spannweite: etwa 5-6,5 mm
  • Farbe: gelb bis braun, mit dunklen Bauchstreifen
  • Augen: rot
  • Flügel: dunkler Fleck an der Spitze (Männchen)
  • langer, scharfer, gezähnter Eiablageapparat (Weibchen)

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Die Maden in Brombeeren sind cremefarben und bis zu 5 mm lang.

Wie zeigt sich ein Befall mit Kirschessigfliegen?

Im Gegensatz zur heimischen Essigfliege, die nur bereits geschädigtes Obst befällt, hat es die Kirschessigfliege auf gesunde, reife Exemplare abgesehen. Betroffene Früchte zeigen nacheinander diese Anzeichen:

  • kleines Einstichloch (Eiablagestelle), bei näherem Hinschauen sichtbar
  • kleine Eindellungen, verursacht durch Madenfraß im Inneren
  • sichtbare Anzeichen von Fäule

Da jede weibliche Kirschessigfliege mehr als 150 Eier ablegen kann, und der Generationszyklus sehr kurz ist, werden mit der Zeit immer mehr Früchte die oben beschriebenen Schädigungen zeigen.

Wie kann ich Kirschessigfliegen bekämpfen?

Kirschessigfliegen schnell vom Brombeerbusch zu vertreiben, ist nahezu unmöglich. Denn geeignete Präparate für die Bekämpfung im Hausgarten stehen aktuell nicht zur Verfügung. Gegebenenfalls kann bei einem sehr starken Befall die Population mit Fangfallen, die mit Apfelessig oder einem anderen Lockmittel gefüllt werden, reduziert werden.

Schädigt die Kirschessigfliege auch anderes Obst?

Die Kirschessigfliege, die in Deutschland erst seit 2011 als Schädling auftritt, legt ihre Eier auch in anderen Früchten ab. Die anschließende Schädigung vollzieht sich wie bei der Brombeere rasend schnell. Betroffen sind hauptsächlich diese Weichobstsorten:

  • Kirsche
  • Himbeere
  • Heidelbeere
  • Erdbeere
  • Weintraube
  • Pflaume
  • Pfirsich
  • Aprikose
  • Nektarine

Je dunkler die Schale einer Fruchtart ist, desto beliebter ist sie anscheinend bei Kirschessigfliegen. Das erklärt auch, warum die nahezu schwarzen Brombeerfrüchte so stark betroffen sind.

Kann ich Fruchtessigfliegen vorbeugen?

Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, das Anstechen von Früchten zu verhindern. Das Beerenobst muss frühzeitig, unmittelbar nachdem der Strauch geblüht hat, mit einem sehr engmaschigen Netz abgedeckt werden. Dann sind die reifenden Brombeeren für die Kirschessigfliege nicht mehr erreichbar. Doch das Abdecken ist eine Herausforderung, weil Brombeeren lange Ranken und Stacheln besitzen sowie stark zum Wuchern neigen. Wenn die Kirschessigfliege den abgedeckten Brombeerstrauch nicht anfliegen kann, ist möglicherweise anders Obst im Garten verstärkt gefährdet. Alles abzudecken dürfte kaum praktikabel sein.

Tipp

Auch gesund aussehende Früchte können befallen sein

Wenn Sie von einem befallenen Brombeerstrauch reife Früchte pflücken, die gesund aussehen, bedeutet das nicht, dass diese nicht befallen sind. Sie können in kürzester Zeit „kippen“ und sauer werden. Solche Brombeeren sollten sie sofort entsorgen.

Bilder: Anne / stock.adobe.com