Liguster oder Kirschlorbeer: Welche Hecke passt zu mir?
Die Wahl der passenden Heckenpflanze hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Wuchsgeschwindigkeit, Pflegeleichtigkeit und ökologischer Wert. Dieser Artikel vergleicht Kirschlorbeer und Liguster, zwei beliebte Optionen für immergrüne Hecken, und beleuchtet ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.
Kirschlorbeer – Immergrüner Sichtschutz
Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) besticht durch sein immergrünes Laub mit glänzenden, ledrigen Blättern. Mit einem jährlichen Wachstum von 15 bis 40 Zentimetern erreicht er, je nach Sorte, eine Höhe von bis zu drei oder sogar fünf Metern. Diese Eigenschaften machen ihn zu einer beliebten Wahl für dichte und blickdichte Hecken, die das ganze Jahr über Sichtschutz bieten.
Besonders geschätzt wird er für seine Pflegeleichtigkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bodentypen. Von April bis Juni erfreut der Kirschlorbeer zusätzlich mit duftenden, cremeweißen Blüten, die jedoch von heimischen Tieren kaum beachtet werden.
Bei der Wahl des Kirschlorbeers als Heckenpflanze sollte sein Status als Neophyt berücksichtigt werden. Ursprünglich aus Vorderasien stammend, verdrängt er heimische Pflanzen und bietet der lokalen Insekten- und Vogelwelt kaum Nahrung oder Unterschlupf. Trotz seiner Vorteile wird er daher von Naturschützern kritisch betrachtet. Zudem ist zu beachten, dass Kirschlorbeer bei starkem Frost Schaden nehmen kann, obwohl viele moderne Sorten eine verbesserte Frosthärte aufweisen.
Zusammenfassend bietet Kirschlorbeer:
- Ein dichtes, immergrünes Laubwerk für ganzjährigen Sichtschutz
- Eine schnelle Wuchsgeschwindigkeit für zügig blickdichte Hecken
- Pflegeleichte und bodentolerante Eigenschaften
- Einen eingeschränkten ökologischen Wert
Gärtner, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, sollten daher Alternativen oder die Kombination mit heimischen Gehölzen in Betracht ziehen, um die biologische Vielfalt zu fördern.
Liguster – Heimische Alternative
Der Liguster (Ligustrum vulgare) ist eine heimische Heckenpflanze, die in naturnahen Gärten eine ausgezeichnete Wahl darstellt. Mit einem jährlichen Wachstum von bis zu 50 Zentimetern und einer Endhöhe zwischen zwei und fünf Metern ist der Liguster nicht nur schnellwüchsig, sondern auch ausgesprochen anpassungsfähig. In milden Wintern behält er seine Blätter und wird daher als „halbimmergrün“ bezeichnet. Dadurch bietet er Lebensraum für Insekten und Vögel, indem er Nahrung durch seine weißen Blüten im Juni und Juli sowie mit seinen dunklen Früchten ab September liefert.
Der Liguster eignet sich besonders für Standorte mit starker Umweltbelastung oder windreichen Bedingungen, da er hier deutlich robuster als viele andere Heckenpflanzen ist. Er ist winterhart und mehrjährig, was ihn zu einem langlebigen Begleiter im Garten macht. Am besten gedeiht er in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Vor- und Nachteile im Überblick
Merkmal | Kirschlorbeer | Liguster |
---|---|---|
Winterhärte | Weniger gut geeignet für starken Frost | Ausgezeichnet winterhart |
Wuchsgeschwindigkeit | Im Vergleich eher langsam | Schnellwachsend, bis zu 50 cm pro Jahr |
Belaubung | Immergrün, bietet ganzjährigen Sichtschutz | Halbimmergrün, in milden Wintern mit Blättern |
Pflege | Pflegeleicht, seltenere Schnittintervalle | Regelmäßiges Schneiden notwendig, aber einfach durchzuführen |
Ökologie | Neophyt, bietet wenig ökologischen Nutzen | Bietet hohen ökologischen Wert und Nahrung für Tiere |
Sichtschutz | Ganzjähriger, dichter Sichtschutz | Sichtschutz hauptsächlich im Sommer, in milden Wintern partiell |