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Krause Glucke: So putzen Sie den Pilz richtig

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Die Krause Glucke hat nichts mit Hühnern zu tun. Sie sieht eher wie ein riesiger Badeschwamm aus. Zu ihrem Wirtsbaum, der Kiefer, ist sie nicht besonders nett: Der Pilz ist ein Parasit und verursacht Braunfäule. Unverwechselbar und ohne giftige Doppelgänger ist die Krause Glucke eine kulinarische Delikatesse, die sich allerdings nur sehr schwer säubern lässt.

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Die Krause Glucke sollte vor dem Verzehr immer gewaschen werden
Auf einen Blick
Wie lässt sich die Krause Glucke reinigen?
Schneiden Sie die Krause Glucke in Scheiben. Entfernen Sie grobe Verschmutzungen mit einem Pinsel oder einer Messerspitze. Geben Sie dann die Stücke zusammen mit Mehl in einen Gefrierbeutel. Schütteln Sie nun den Beutel und spülen Sie den Pilzkörper anschließend unter fließendem kalten Wasser ab.

Wo Sie die Krause Glucke finden

Sandiger Boden und Kiefern: Hier können Sie sehr zielgerichtet suchen. Erfahrungsgemäß wächst die Krause Glucke besonders gern an West- oder Südhängen und zwar meistens direkt am Wurzellauf der Kiefer. Manchmal findet man sie jedoch auch am Stamm oder auf einem alten Baumstumpf. Ihr Fruchtkörper ist jung faustgroß, reif so groß wie ein Fußball – und größer – zudem unregelmäßig verzweigt. Die einzelnen Äste sind kraus und haben einen eingebogenen Rand. Hier dringt sammelt sich viel Schmutz, neben Sand und Kiefernnadeln nisten sich auch gern Käfer, Schnecken und anderes kleineres Getier verstecken sich hier gehäuft.

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Achtung: Breitblättrige Glucke bitte stehen lassen

Am Fuß von Tannen und Fichten kommt die sehr ähnliche Breitblättrige Glucke vor, ebenfalls ein guter Speisepilz. Sie ist allerdings selten und in der Roten Liste der Pilze Deutschlands in ihrem Bestand als sehr gefährdet eingestuft. Daher nehmen Sie diese Glucke bitte nicht mit, sondern erfreuen sich nur an ihrem Anblick. Sie erkennen sie an ihren wellig geformten Ästen, die weißlich bis strohfarben gefärbt sind.

Krause Glucke putzen: Ohne Waschen geht es nicht

Durch ihre besondere Form setzen sich in den korallenartigen Ästen des Pilzes oftmals Sand, Erde und allerlei kleines Getier fest. Sie sollten die Krause Glucke deshalb nicht zu tief abschneiden oder gar aus dem Boden herausdrehen, denn sie ist schwer von anhaftender Erde zu befreien. Nehmen Sie deshalb nicht den ganzen Pilz, sondern lediglich die sauberen, jungen Teile mit. Zu Hause erfolgt die weitere Reinigung dann folgendermaßen:

  • Schneiden Sie den Fruchtkörper in dünne Scheiben, etwa zwei bis drei Zentimeter dick.
  • Sie können den Pilz auch gleich in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Entfernen Sie grobe Verschmutzungen mit einem Pinsel oder einer Messerspitze.
  • Füllen Sie die Stücke oder Scheiben in einen Gefrierbeutel.
  • Fügen Sie ein bis zwei Esslöffel Mehl hinzu (Type 405 genügt).
  • Verschließen Sie den Beutel und schütteln Sie ihn leicht,
  • so dass das Mehl gleichmäßig verteilt wird und alle Pilzteile bestäubt.
  • Spülen Sie den bestäubten Pilzkörper nun unter fließendem kaltem Wasser ab.
  • Wiederholen Sie den Vorgang, bis die Krause Glucke zufriedenstellend gereinigt ist.

Anschließend können Sie das Fleisch wie gewünscht zubereiten.

Krause Glucke nicht waschen?

Im Allgemeinen sollte man Pilze tatsächlich nicht waschen, da sie sich vollsaugen wie ein Schwamm und an Geschmack verlieren. Fruchtkörper wie der der Krausen Glucke bergen in ihrem Inneren jedoch sehr viel Schmutz, der sich ohne Wassereinsatz nicht entfernen lässt.

Tipp

Die Krause Glucke lässt sich durch Einfrieren oder Trocknen auch sehr gut haltbar machen. Soll sie getrocknet werden, dürfen Sie sie aber möglichst nicht waschen.

Bilder: TunedIn by Westend61 / Shutterstock