Kornelkirsche

Kornelkirsche: Beliebte Sorten & ihre Unterschiede

Die Kornelkirsche, auch bekannt als Dirndlstrauch, bietet sowohl in ihrer Wildform als auch in veredelten Sorten eine attraktive Bereicherung für den Garten. Dieser Artikel erläutert die Unterschiede zwischen Wild- und Kulturformen und stellt beliebte Sorten mit ihren individuellen Eigenschaften vor.

Unterschied zwischen Wild- und Kulturformen

Wild- und Kulturformen der Kornelkirsche bieten Ihnen als Gartenfreund jeweils einzigartige Vorteile. Verstehen Sie die Unterschiede, um die passende Sorte für Ihren Garten auszuwählen.

Wildformen zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte und ihre Bedeutung im Ökosystem aus. Die Früchte, oft tiefrot bis fast schwarz bei Reife, sind kleiner und die Pflanzen zeigen ein dichtes Blattwerk sowie ein natürliches Wuchsverhalten. Sie wachsen tendenziell zu großflächigen Sträuchern heran und lassen sich durch Aussaat einfach vermehren. Neben der Nahrungsquelle für Insekten und Vögel bieten die Blätter einigen Schmetterlingsarten als Raupenfutterpflanze Unterschlupf. Diese Eigenschaften machen Wildformen besonders wertvoll für die heimische Fauna.

Veredelte Kulturformen punkten hingegen mit Vorteilen hinsichtlich Fruchtgröße, Geschmack und Ertrag. Durch sorgfältige Selektion und gezielte Züchtung erreichen Sorten wie ‚Jolico‘, ‚Kasanlak‘ und ‚Schönbrunner Gourmet Dirndl‘ größere und geschmacklich verbesserte Früchte im Vergleich zur wilden Form. Diese Sorten sind großfrüchtig und haben einen früheren Fruchtansatz. Durch die Veredelung bleibt die Wuchsgröße der Kultursorten geringer als bei den Wildformen; sie erreichen meist eine Höhe von etwas über 3 Metern und bieten den Vorteil einer kompakteren Wuchsform. Die Vermehrung erfolgt durch spezielle Methoden wie die Okulation, was eine genaue Wiederholung der Merkmale der Mutterpflanze sicherstellt und bereits im zweiten oder dritten Jahr nach der Okulation eine Blüten- und Fruchtbildung ermöglicht.

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Zusammengefasst: Wildformen stellen eine wertvolle Ressource für die biologische Vielfalt dar und überzeugen durch ihre natürliche Robustheit, während Kultursorten durch ihre optimierten Eigenschaften einen höheren Ertrag und eine reichhaltigere Ernte für den Frischverzehr und die Verarbeitung ermöglichen.

Bekannte Kornelkirschensorten

Hier finden Sie einige ausgewählte Sorten der Kornelkirsche, die durch ihre einzigartigen Merkmale überzeugen:

  • Jolico: Bekannt für ihre großen, ovalen Früchte von bis zu drei Zentimeter Länge mit süßlich-herbem Aroma, die im Spätsommer reifen. Diese Sorte wird auch aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts geschätzt.
  • Schönbrunner Gourmet Dirndl: Diese Sorte überzeugt durch große Früchte und Blütenknospen und wurde in Österreich für ihren hohen Zuckergehalt ausgewählt.
  • Kasanlak: Eine Sorte, die früh im Jahr blüht und leuchtend rote Früchte hervorbringt. Sie ist sowohl für ihren hohen Zierwert als auch als wichtige Nahrungsquelle für Bienen bekannt.
  • Elegantnyj: Diese Sorte bringt mittelgroße, sehr schmackhafte Früchte hervor, die besonders früh reifen und sich durch ihren hohen Zuckergehalt auszeichnen.
  • Flava: Eine der ältesten bekannten Sorten mit gelben, durchscheinenden Früchten, die ein leichtes Ananasaroma aufweisen und im August reifen.
  • Dublany: Diese polnische Selektion zeichnet sich durch einen hohen Zucker- und Pektingehalt aus und die Früchte reifen in der zweiten Augusthälfte.
  • P5: Eine Sorte mit birnenförmigen, sehr schmackhaften Früchten, die in der zweiten Augusthälfte reifen. Sie ist sehr ertragreich und hat eine breit kegelförmige Krone.

Auswahlkriterien für die richtige Sorte

Bei der Auswahl der optimalen Kornelkirschsorte sollten Sie diverse Aspekte berücksichtigen. Hier eine detaillierte Übersicht relevanter Kriterien:

  • Klimatische Anpassung: Für kältere Gegenden sind früher reifende Sorten empfehlenswert, um den Ertrag vor dem ersten Frost zu sichern.
  • Geschmacksprofil: Je nach individuellem Geschmack können Sie zwischen süßen polnischen und eher säuerlichen ukrainischen Sorten wählen. Großfrüchtige Sorten tendieren zu einem süßeren Geschmack.
  • Fruchtgröße und -form: Großfrüchtige Variationen wie ‚Jolico‘, mit einem Fruchtgewicht von bis zu 6,5g, sind für den Direktverzehr sowie eine ästhetische Gartenbepflanzung ideal.
  • Verwendungszweck: Sowohl für die Frischverwertung als auch die Weiterverarbeitung zu Marmeladen oder Säften gibt es spezielle Sorten, die sich durch einen hohen Zuckergehalt oder besonders hohen Pektingehalt auszeichnen.
  • Reifezeit: Die Auswahl einer Sorte gemäß ihrer Reifezeit kann den Erntezeitraum verlängern und sorgt für eine kontinuierliche Ernte über den Sommer und Herbst.
  • Pflanzenwachstum und -form: Bestimmte Sorten wie ‚Pancherevo‘ wachsen eher baumartig und ermöglichen eine Höhe bis zu 5 Metern, was bei der Gestaltung des Gartens berücksichtigt werden sollte.
  • Ertragsmenge und -zuverlässigkeit: Die durchschnittliche Ernte eines etwa 15 Jahre alten Strauchs kann je nach Sorte variieren, beispielsweise liefert ‚Elegantnyj‘ etwa 30kg an Früchten.

Diese Richtlinien unterstützen Sie bei der gezielten Auswahl und sorgen für eine erfolgreiche Anpflanzung und reiche Ernte der Kornelkirsche in Ihrem Garten.

Bestäubung und Ertragssteigerung

Die Kornelkirsche, ein wertvolles Obstgehölz für den naturnahen Garten, ist zwar selbstfruchtbar, doch eine Kreuzbestäubung durch andere Sorten kann die Fruchtbildung deutlich verbessern. Um die Bestäubungseffizienz und somit den Ertrag zu maximieren, sollten Sie einige wichtige Hinweise beachten:

  • Pflanzung verschiedener Sorten: Um die Kreuzbestäubung zu fördern und dadurch den Ertrag zu steigern, ist es ratsam, mindestens zwei verschiedene Kornelkirschensorten im Garten zu pflanzen. Achten Sie darauf, dass die Sorten hinsichtlich ihrer Blütezeiten zusammenpassen, um die Befruchtungschancen zu erhöhen.
  • Platzierung der Sträucher: Die empfohlene maximale Entfernung zwischen den Sträuchern sollte 20 Meter nicht überschreiten. Dies gewährleistet, dass die Bestäuber, insbesondere Bienen, die Blüten aller Pflanzen leicht erreichen können.
  • Bestäuberfreundliche Anordnung: Plantagen sollten so angeordnet werden, dass die Sträucher in einem Abstand von 2,5 bis 3 Metern innerhalb der Reihe und mit 4 bis 5 Metern zwischen den Reihen stehen. Dies fördert nicht nur eine effektive Bestäubung, sondern erleichtert auch die Pflege und Ernte.
  • Unterstützende Bestäubersorten: Für einen gesicherten und hohen Fruchtertrag kann zusätzlich eine unterstützende Bestäubersorte, wie z.B. die männliche, stark blühende Sorte Mascula, als Pollenspender in die Plantage integriert werden.

Durch die Beachtung dieser Empfehlungen zur Bestäubung und Pflanzanordnung können Sie die Fruchtbarkeit Ihrer Kornelkirschensorten optimieren und sich über eine reichhaltigere Ernte freuen.

Bilder: Hikko.ne / Shutterstock