Kirschlorbeer erfolgreich vermehren: Methoden im Überblick

Wünschen Sie sich eine dichte Kirschlorbeerhecke rund um Ihr Grundstück, so benötigen Sie für die Anlage zahlreiche Sträucher. Da Lorbeerkirschen im Handel nicht eben günstig sind, lohnt es sich, die Jungpflanzen selbst zu ziehen. Die eigene Nachzucht dauert zwar etwas länger als der Kauf; da die Lorbeerkirsche jedoch ausgesprochen schnellwüchsig ist bleibt der erforderliche Zeitaufwand in einem überschaubaren Rahmen.

Kirschlorbeer vermehren

Vermehrung durch Stecklinge

Stecklinge können Sie während der gesamten Vegetationszeit von der Mutterpflanze schneiden. Eine gute Gelegenheit zahlreiche Pflänzlinge für die vegetative Vermehrung zu gewinnen ist ein erfolgter Rückschnitt. Achten Sie darauf:

  • Im Sommer nicht zu große Stecklinge zu schneiden. Ideal ist eine Länge von fünfzehn Zentimetern.
  • Nur wenige Blätter am Trieb zu belassen.
  • Diese Blätter auf die Hälfte einkürzen, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren.

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Zum Anwurzeln haben sich zwei Methoden bewährt:

Anwurzeln im Wasserglas

Sie können die kleinen Stecklinge einige Zentimeter tief in ein Glas mit Wasser stellen und dort bewurzeln lassen. Sobald die Wurzeln eine Länge von fünf Zentimetern erreicht haben, werden die kleinen Lorbeerkirschen in Schalen oder direkt ins Freiland verpflanzt.

Triebe in Erde ziehen

  • Füllen Sie die Anzuchtgefäße mit einem Sand-Erde-Gemisch und stecken Sie die Triebspitzen mit der unteren Hälfte in das Substrat.
  • Halten Sie die Erde in den nächsten Wochen gut feucht.
  • Vermeiden Sie jedoch Staunässe, da diese Fäulnis und Schimmelbildung fördert.
  • Stellen Sie das Gefäß an einen hellen Ort.
  • Schaffen Sie ein feuchtes Klima, indem Sie eine durchsichtige Plastiktüte über den Blumentopf stülpen.

Bei Temperaturen von etwa zwanzig Grad bilden die kleinen Lorbeerkirschen nach etwa vier Wochen Wurzeln und können nun vereinzelt werden. Sie können die Jungpflanzen nun direkt in den Garten auspflanzen oder in ein größeres Pflanzgefäß setzen.

Vermehrung durch Samen

Häufig samt sich die Kirschlorbeere alleine aus und Sie finden im Frühjahr in der Nähe des Strauches viele Jungpflanzen. Sie können diese vorsichtig ausgraben und an den gewünschten Ort im Garten versetzen. Kirschlorbeer lässt sich jedoch auch gezielt durch Samen züchten, allerdings dauert diese Methode bedeutend länger als die Vermehrung durch Stecklinge. Das Saatgut können Sie im Herbst aus den reifen Früchten der Lorbeerkirsche gewinnen und direkt aussäen.

Sammeln Sie dazu die reifen, schwarzglänzenden Beeren und lösen Sie den Steinkern aus dem Fruchtfleisch. Bei der Aussaat gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Gefäße mit Anzuchterde füllen.
  • Samen auf die Erde legen und nur leicht mit Substrat bedecken.
  • Mit einem Sprühgerät gut befeuchten.
  • Der Kirschlorbeer ist ein Kaltkeimer, stellen Sie die Schalen deshalb in einen kühlen Raum und keinesfalls in ein beheiztes Zimmer.

Da Lorbeerkirschen nicht allzu schnell keimen können mehrere Wochen vergehen, bis sich die ersten Triebe zeigen. Da die Jungpflanzen noch recht empfindlich sind, müssen Sie diese mindestens ein Jahr frostfrei halten und im Haus weiter kultivieren. Erst im zweiten Jahr werden die kleinen Lorbeerkirschen an ihrem endgültigen Platz im Garten eingesetzt.

Vermehrung durch Absenker

Durch Absenker können Sie nach und nach so viele Sträucher ziehen wie Sie für eine dichte Kirschlorbeerhecke benötigen. Diese Art der Vermehrung gilt als die effektivste und einfachste. Der beste Zeitpunkt um Jungpflanzen durch Absenker zu züchten sind die Monate Mai oder Juni, wenn der Boden bereits vollständig aufgetaut ist und keine Nachtfröste mehr drohen.

Die Vermehrung erfolgt durch einen noch am Strauch befindlichen Zweig, der in Bodennähe wächst. Biegen Sie diesen vorsichtig bis zur Erde hinab und lockern Sie an der Stelle, an welcher der Ast den Untergrund berührt, die Erde etwas auf. Sie können den Trieb nun direkt mit einem Stein beschweren und mit Erde bedecken.

Der Absenker wurzelt schneller an, wenn Sie den Ast vor dem Eingraben anschneiden, aber den Trieb nicht vollständig von der Mutterpflanze trennen. Damit diese sich nicht schließt klemmen Sie einen kleinen Kieselstein in die Schnittwunde. Fixieren Sie den Zweig mit Zeltheringen oder Steinen im Boden. Bedecken Sie den Absenker mit etwas Erde.

Nach etwa sechs bis acht Wochen haben sich die ersten Wurzeln gebildet. Graben Sie nun den Absenker vorsichtig aus und durchtrennen Sie die Verbindung zur Mutterpflanze. Nun können Sie die Jungpflanze an ihren endgültigen Standort versetzen. Versorgen Sie bei dieser Gelegenheit die kleine Lorbeerkirsche mit Kompost oder Hornspänen, damit sie genügend Nährstoffe zur Verfügung hat.

Tipps & Tricks

Auf der Blattunterseite des Kirschlorbeer befinden sich kleine braune Punkte, die Nektarinen. Aus ihnen tritt ein süßer Pflanzensaft aus, der allergische Reaktionen hervorrufen kann. Tragen Sie deshalb bei allen Arbeiten an der Lorbeerkirsche Handschuhe und vermeiden Sie als Allergiker den Hautkontakt mit der Pflanze.

SKb

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Text: Sabine Kerschbaumer