Allgemein

IGA Berlin 2017: Rückblick auf die Gartenschau

Die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2017 in Berlin lockte mit einem vielfältigen Programm rund um Gartenkunst und Nachhaltigkeit. Der Artikel bietet einen Rückblick auf die Highlights der Veranstaltung, von den faszinierenden Ausstellungen bis hin zu den neu geschaffenen Bauwerken.

Zeitraum und Veranstaltungsort der IGA 2017

Die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2017 fand vom 13. April bis zum 15. Oktober 2017 im Erholungspark Marzahn im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf statt. Diese 186 Tage verwandeln den Park, bekannt für die „Gärten der Welt“, in eine beeindruckende Kulisse für Gartenkunstwerke und Landschaftsarchitekturen. Das Ausstellungsgelände umfasste auch den Kienbergpark und Teile des Wuhletals und erstreckte sich über 103 Hektar. Eine besondere Attraktion war die Seilbahn, die atemberaubende Ausblicke ermöglichte.

Motto und Programm

Besucher genossen das bunte Programm der IGA 2017 mit Begeisterung

Motto und Programm

Unter dem Motto „Ein MEHR aus Farben“ präsentierte die IGA 2017 ein umfangreiches Programm. Auf der 103 Hektar großen Ausstellungsfläche fanden über 8.000 Veranstaltungen statt. Ein Highlight waren die wechselnden Blumenhallenschauen in der 3.500 Quadratmeter großen Blumenhalle. Diese 28 thematisch wechselnden Ausstellungen zeigten eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und Blumen.

Das neu errichtete Amphitheater mit 5.000 Plätzen bot zahlreiche Konzerte und Shows, darunter die Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“. Die IGA begann am 13. April mit einem Fest, das neben einer Blumenschau und musikalischen Darbietungen auch ein Feuerwerk umfasste. Sport- und Freizeitangebote wie Tanz- und Yoga-Veranstaltungen fanden im gesamten Park statt.

Lesen Sie auch

Internationale Gartenkabinette, gestaltet von Gartenarchitekten aus verschiedenen Ländern, repräsentierten die Kultur und Pflanzenvielfalt ihrer Herkunftsländer. Für Kinder gab es Spielbereiche, die von Erich Kästners Kinderroman inspiriert waren, sowie einen Naturerfahrungsraum auf dem Kienberg.

Die IGA 2017 bot auch kulturelle Begegnungen, nachhaltige Projekte und innovative Konzepte zu Stadtlandschaft, Mobilität, Gesundheit und Energie.

Besucherzahlen und Zufriedenheit

Trotz wechselhafter Wetterbedingungen besuchten mehr als 1,6 Millionen Menschen die IGA 2017. Besonders familienfreundlich war die Ausstellung mit 250.000 Kindern, die von Spiellandschaften begeistert waren. Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste betrug 5,5 Stunden. Etwa 33.000 Dauerkarten verkauften sich, was zeigt, dass viele Besucher mehrfach kamen. 98 Prozent der befragten Besucher äußerten große Zufriedenheit mit ihrem Aufenthalt, was die hohe Qualität der Ausstellung unterstreicht.

Maskottchen Stecky

Das IGA-Maskottchen Stecky begleitete die Besucher auf ihrem Weg durch die weitläufige Gartenschau. Es hatte die Form eines orangefarbenen Pflanzensteckers und trug einen ikonischen Sonnenhut. Stecky war aus einem speziellen Schaumstoff gefertigt und wurde erstmals im Oktober 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. Verschiedene Variationen des Maskottchens, wie Sporty-Stecky und Gärtner-Stecky, kamen bei diversen Veranstaltungen der IGA zum Einsatz und trugen zur familienfreundlichen Atmosphäre bei.

Bauwerke der IGA 2017

Während der IGA 2017 wurden zahlreiche neue Bauwerke errichtet:

Arena

Die Arena, gestaltet im Stil eines Amphitheaters, bot Platz für bis zu 5.000 Zuschauer und diente als Schauplatz für Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen. Sie fügte sich mit ihrem begrünten Dach harmonisch in die Parklandschaft ein.

Blumenhalle

Die 3.500 Quadratmeter große Blumenhalle am Haupteingang der Gärten der Welt präsentierte wöchentlich wechselnde Blumenpräsentationen und bot einen Gastronomiebereich mit 1.000 Sitzplätzen.

Besucherzentrum

Das moderne Besucherzentrum umfasste eine Besucherinformation, einen Ausstellungsbereich, einen Souvenirshop und ein Restaurant mit Innen- und Außenbetrieb. Es bot auch einen Veranstaltungsraum für verschiedene Events.

Informationszentrum Marzahn-Hellersdorf

Das Informationszentrum, am Haupteingang des Kienbergparks gelegen, präsentierte die Historie, Gegenwart und Zukunft des Bezirks und bot einen multifunktionalen Raum für bis zu 100 Personen.

Naturbobbahn

Die 500 Meter lange Naturbobbahn auf dem Kienberg bot Nervenkitzel für Besucher aller Altersgruppen. Sie führte durch einen Panoramakreisel, der eine beeindruckende 360-Grad-Aussicht bot.

Naturerfahrungsraum

Der 16.000 Quadratmeter große Naturerfahrungsraum lud Kinder und Jugendliche zum Spielen und Entdecken ein und ermöglichte direkten Kontakt zur Natur.

Seeterrasse mit Umweltbildungszentrum

Am westlichen Ende des Wuhlestegs entstand eine 20 Meter breite und 60 Meter lange Seeterrasse, die als Umweltbildungszentrum und Plattform für Veranstaltungen diente.

Tälchenbrücke

Die 85 Meter lange Tälchenbrücke verband den Nordhang des Kienbergs mit dem Wuhlesteg und bot ein einzigartiges Klangerlebnis.

Tropenhalle

Tropenhalle

Die Tropenhalle bietet auf 2.000 Quadratmetern eine beeindruckende Pflanzenvielfalt und Atmosphäre

Die 2015 umgebaute und erweiterte Tropenhalle beherbergte auf 2.000 Quadratmetern etwa 70 tropische Großgehölze, Palmen, Sträucher und Orchideen. Die Halle war in zwei klimatisch unabhängige Bereiche geteilt und integrierte auch eine gastronomische Einrichtung.

Wolkenhain

Der Wolkenhain bot aus 120 Metern Höhe einen weiten Blick über Berlin und Brandenburg und bleibt ein langfristiges Wahrzeichen im Kienbergpark.

Wuhlesteg

Der 300 Meter lange Wuhlesteg überspannte das Wuhletal und verband barrierefrei Hellersdorf mit Marzahn. Diese Verbindung bleibt auch nach der Ausstellung bestehen.

Ausstellungen der IGA 2017

Die Exponate der IGA 2017 vereinten künstlerische Vielfalt und gärtnerische Meisterwerke

Ausstellungen der IGA 2017

Die IGA 2017 zeigte beeindruckende Ausstellungen, die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch die Gartenkunst führten:

Blumenhallenschauen

Neben Stauden, bunten Beet- und Balkonpflanzen und blühenden Gehölzen wurden in 28 wechselnden Ausstellungen Pflanzen wie Bonsais und prächtige Schnittblumen präsentiert.

Dahliengarten

Der Dahliengarten zeigte auf 1.350 Quadratmetern eine lebhafte Vielfalt an Dahlienarten, die in spiralförmigen Beeten angeordnet waren.

Internationale Gartenkabinette

Neun renommierte Gartenarchitekten gestalteten Gärten, die jeweils die kulturelle Vielfalt und botanische Schönheit ihrer Herkunftsländer widerspiegelten.

Gehölzausstellung

Über das Jahr wurden unterschiedliche Baum- und Straucharten präsentiert, die sich mit den Jahreszeiten veränderten.

Grabgestaltung und Denkmal

In einem speziellen Bereich wurden 90 Mustergräber mit innovativen Konzepten der Grabgestaltung gezeigt.

Gräserband

Das 1.900 Quadratmeter große Gräserband faszinierte mit einer Auswahl an Gräsern und Stauden in verschiedenen Farben und Texturen.

Märkischer Garten

Der Märkische Garten zeigte auf 700 Quadratmetern die charakteristische Flora und Gartenkultur der Region Brandenburg.

Urbanität und Vielfalt

Diese Gartenanlage inszenierte eine urbane Landschaft und verdeutlichte, wie städtische Lebensräume naturnah gestaltet werden können.

Karl-Förster-Garten

Dieser Garten ehrte den Potsdamer Staudenzüchter Karl Förster mit Staudenpflanzungen, die für eine kontinuierliche Blütenpracht sorgten.

Christlicher Garten

Inspiriert von einem mittelalterlichen Klostergarten, bot dieser Garten Besinnung und Reflexion.

Themengärten der Welt

Internationale Gärten wie der Chinesische, Koreanische, Japanische und Orientalische Garten wurden modernisiert und integriert.

Nachhaltigkeit auf der IGA 2017

Nachhaltige Bauweisen schaffen langfristig positive Effekte für die Umwelt und Stadtgesellschaft

Nachhaltigkeit auf der IGA 2017

Die IGA 2017 setzte auf umfassende Nachhaltigkeitsmaßnahmen:

  • Umwelt- und naturschutzfachliches Baustellenlogistikkonzept: Fachbüros entwickelten ein Konzept, das den Bauprozess schonend und nachhaltig gestaltete.
  • Energieeffiziente Gebäude: Die Tropenhalle wurde aus einem alten Gewächshaus umgebaut und energieeffizient betrieben. Auch das Besucherzentrum besaß ein Gründach.
  • Akkubetriebene Technik: Arbeitsgeräte, Maschinen und Fahrzeuge waren während der Bauarbeiten und der Ausstellung akkubetrieben.
  • Weiterverwendbare Strukturen: Viele Bauwerke wie die Seilbahn und das Besucherzentrum wurden für langfristige Nutzung geplant.
  • Umweltbildungszentrum: Die Seeterrasse diente als Plattform für Bildungsprogramme und bleibt ein Lernort für nachhaltige Entwicklung.

Diese Maßnahmen bieten langfristig positive Auswirkungen für die Umwelt und die Stadtgesellschaft.

Bilder: alexkongchihang / iStockphoto