Hundsrose

Hundsrose: Die vielseitige Verwendung der Hagebutten

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Die Hundsrose (Rosa canina) ist ein heimischer Wildstrauch, der mit seinen zarten Blüten und leuchtenden Hagebutten jeden Garten bereichert. Dieser Artikel beleuchtet die botanischen Merkmale, Verwendungsmöglichkeiten und die gesundheitlichen Vorteile dieser vielseitigen Pflanze.

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Die Hagebutten der Hundsrose sind lecker und gesund

Botanische Merkmale

Die Hundsrose (Rosa canina) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu drei Meter hoch werden kann.

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Wuchsform und Blätter

Die Pflanze wächst aufrecht und locker, oft mit bogig überhängenden Zweigen. Die Blätter sind fünf- bis siebenfiedrig und bestehen aus eiförmigen bis elliptischen Blättchen. Diese sind dunkelgrün und kahl auf der Oberseite, während die Unterseite heller ist.

Blüten und Früchte

Die Blütezeit der Hundsrose erstreckt sich von Juni bis Juli. Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit meist hellrosafarbenen Kronblättern. Nach der Bestäubung entwickeln sich länglich-elliptische Hagebutten, die im Spätsommer und Herbst reifen und ihre Farbe von tiefem Orange zu Rot verändern.

Standort und Verbreitung

Die Hundsrose bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht auf mäßig trockenen bis frischen Böden, die leicht sauer bis alkalisch sein können. Sie ist in ganz Mitteleuropa weit verbreitet und kommt an Waldrändern, in Gebüschen und Hecken sowie in Gärten und Parkanlagen vor.

Verwendung

Die Hundsrose wird sowohl als Zierpflanze im Garten als auch zur Herstellung von Lebensmitteln und Naturheilmitteln geschätzt.

Zierpflanze

Mit ihrer üppigen Blütenpracht und Robustheit ist die Hundsrose eine beliebte Zierpflanze für Gärten und Parkanlagen. Sie eignet sich hervorragend zur Anlage von Hecken und bietet Nahrung sowie Schutz für zahlreiche Vogel- und Insektenarten.

Lebensmittel

Hagebutten sind reich an Vitamin C und anderen wertvollen Inhaltsstoffen. Sie können frisch verzehrt, zu Marmeladen, Gelees und Säften verarbeitet oder getrocknet als Tee verwendet werden. Auch die Blüten und jungen Blätter sind essbar und können Speisen wie Salaten und Desserts eine besondere Note verleihen.

Naturheilmittel

In der Naturheilkunde werden Hagebutten zur Stärkung des Immunsystems und zur Linderung von Erkältungen verwendet. Hagebuttentee wirkt harntreibend und hilft bei Blasen- und Nierensteinen. Aus den Kernen gewonnenes Pulver kann bei rheumatischen Erkrankungen und Arthrose lindernd wirken.

Ernte und Verarbeitung

Hagebutten sollten erst im vollreifen Zustand geerntet werden. Die Haupterntezeit ist Ende September und Oktober.

Entkernen

Beim Entkernen ist es wichtig, die feinen Härchen zu entfernen, da sie Juckreiz verursachen können. Hier sind einige Methoden:

  • Hagebutten halbieren und die Kerne mit einem Teelöffel herauskratzen.
  • Früchte aufschlitzen und die Kerne unter fließendem Wasser entfernen.
  • Alternativ können die Früchte im Ganzen gekocht und dann durch ein Sieb gestrichen werden.

Trocknen

Hagebutten können getrocknet und als Tee verwendet werden. Dazu die Früchte waschen, halbieren, entkernen und bei niedriger Temperatur (maximal 40 °C) im Ofen oder an der Luft trocknen lassen.

Marmelade und Gelee

Für Marmelade oder Gelee werden die gereinigten und entkernten Hagebutten in einem Topf mit Wasser weichgekocht, püriert und danach durch ein Sieb gestrichen, um Kerne und Härchen zu entfernen. Das Fruchtmus wird dann nach Rezeptanweisung mit Gelierzucker vermischt und bis zur gewünschten Konsistenz weiterverarbeitet.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Hagebutten sind reich an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

Vitamin C

Hagebutten enthalten einen besonders hohen Anteil an Vitamin C, der variieren kann. Vitamin C ist essenziell für das Immunsystem und den Schutz vor freien Radikalen.

Flavonoide

Flavonoide in Hagebutten wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten senken.

Gerbstoffe

Gerbstoffe haben adstringierende, antibakterielle und antivirale Eigenschaften und können bei Durchfallerkrankungen hilfreich sein.

Pektine

Pektine sind Ballaststoffe, die die Verdauung regulieren und den Cholesterinspiegel senken können.

Weitere Inhaltsstoffe

  • Vitamin A: Wichtig für das Sehvermögen und die Hautgesundheit
  • Vitamin E: Antioxidativer Zellschutz
  • Vitamin K: Unterstützt die Blutgerinnung
  • B-Vitamine: Fördern den Energiestoffwechsel
  • Carotinoide: Antioxidative Wirkung und Stärkung der Immunabwehr
  • Lycopin: Schützt vor Zellschäden
  • Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalzium: Wichtige Funktionen für Blutbildung und Muskelarbeit.
Bilder: svf74 / Shutterstock