Hochbeet

Hochbeet bauen: Welche Folien sind schadstofffrei?

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In vielen Bauanleitungen für Hochbeete ist die Anweisung zu finden, man solle das Beetgestell zum Schutz vor Feuchtigkeit mit einer robusten und wasserundurchlässigen Folie auskleiden. Anderenfalls leidet das Material des Gestells, wobei sich insbesondere die Lebensdauer eines Beetes aus Holz um bis zu fünf Jahre verkürzen kann. Allerdings enthalten viele handelsübliche Folien gesundheitsgefährdende Schadstoffe.

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Teichfolie eignet sich hervorragend fürs Hochbeet
AUF EINEN BLICK
Welche Folie ist für Hochbeete ohne Schadstoffe geeignet?
EPDM-Folien aus natürlichem Kautschuk sind eine schadstofffreie und robuste Alternative zu PVC-Folien für Hochbeete. Achten Sie bei der Verwendung von Noppen- oder Drainagefolien ebenfalls auf schadstoffarme Materialien. Eine weitere Option ist die Verkleidung des Beetgestells mit unbehandelten Hartholzlatten.

Lässt sich ein Hochbeet auch ohne Folie bauen?

Natürlich können Sie beim Bau Ihres Hochbeets auch auf die Folie verzichten. In diesem Fall werden Sie allerdings besonders bei einem Holz-Hochbeet nicht lange Freude am Gärtnern haben, denn die beständig hohe Feuchtigkeit in Zusammenwirkung mit der beträchtlichen Wärmeentwicklung begünstigt nicht nur das Verrotten des Beetinhalts. Auch das Holz des Gestelles zerfällt sehr schnell, zudem können sich Pilze ansiedeln. Wenn Sie den Einsatz von Folie vermeiden wollen, sollten Sie auf einen wasserbeständigen Rahmen zurückgreifen, der eine Verkleidung überflüssig werden lässt: Hochbeete aus Corten-Stahl, aus hochwertigem Aluminium oder aus Stein kommen ohne den Schutz aus.

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Ansonsten lohnt sich der genaue Blick auf die verschiedenen Materialien, denn nicht alle Folien enthalten schädliche Weichmacher.

Teichfolie

Teichfolie wird eigentlich extra für den Bau von Gartenteichen produziert und vereint eine ganze Reihe wünschenswerter Eigenschaften, die auch für Hochbeete sehr nützlich sind. So sind Teichfolien

  • sehr robust
  • reißfest
  • flexibel zuschneid- und verlegbar
  • wasserundurchlässig
  • sowie oft UV-beständig.

Insbesondere die letzte Eigenschaft ist eine sehr nützliche, denn durch die Einwirkung des Sonnenlichts werden viele Folien porös und zerfallen mit der Zeit – nicht so UV-beständige Folien, die man quasi einmal fürs Leben kauft. Teichfolien bestehen aus verschiedenen Materialien, die jedoch nicht alle für ein Hochbeet geeignet sind.

PVC-Folie

Von PVC-Folie ist im Hochbeet etwa unbedingt abzuraten: Diese enthält sowohl Weichmacher als auch viele andere Schadstoffe, die mit der Zeit an die Erde abgegeben werden und von dort ins Gemüse wandern.

EPDM-Folie

In der Regel schadstofffrei sind dagegen biologisch unbedenkliche EPDM-Folien (22,00€ bei Amazon*), die aus natürlichem Kautschuk bestehen. Allerdings sind diese sehr teuer, halten dafür aber auch extrem lang.

Noppen- oder Drainagefolie

Bei Noppenfolie handelt es sich um ein Drainagematerial, das Staunässe im Hochbeet vermeiden hilft. Eigentlich eine feine Sache, aber achten Sie unbedingt auf das verwendete Material. Viele günstige Noppenfolien bestehen lediglich aus PVC oder anderen durch Schadstoffe belasteten Komponenten.

Tipp

Statt mit einer Folie lässt sich das Hochbeet-Gestell auch mit dünnen, unbehandelten Hartholzlatten (beispielsweise Lärche) von innen verkleiden. Auch diese halten die Feuchtigkeit ab und sind frei von jeglichen Schadstoffen – dafür aber rotten sie langsam vor sich hin und müssen nach einigen Jahren ausgetauscht werden. Außerdem können sich am dauerfeuchten Holz Pilze ansiedeln.

Bilder: Anne Greenwood / Shutterstock