Bonsai

Haselnuss als Bonsai: Gestaltung und Pflege leicht gemacht

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Aus der Gattung Corylus gibt es zehn Arten, die in den gemäßigten Breiten vertreten sind. Diese Gehölze gelten als anspruchslos und pflegeleicht. In der Bonsaikultur sind sie nicht weit verbreitet, obwohl ihr leicht herzförmiges Laub für ein ästhetisches Erscheinungsbild sorgt.

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Haselnuss als Bonsai ist eher selten anzutreffen
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man einen Haselnuss-Bonsai?
Ein Haselnuss-Bonsai benötigt regelmäßiges Schneiden und Drahten, konstante Bodenfeuchtigkeit und Nährstoffversorgung. Wählen Sie aus Arten wie Wald-Haselnuss oder Baumhasel und gestalten Sie frei aufrechte, Doppel- oder Mehrfachstamm-Formen.

Wissenswertes

Die Blätter der Haselnuss lassen sich schwer verkleinern, weswegen diese Art und ihre Verwandten selten als Bonsai gezüchtet werden. Dennoch sind die Gehölze für verschiedene Stilformen geeignet. Die frei aufrechte Form ist ebenso möglich wie Doppel- oder Mehrfachstämme. Die eigenwillige Literatenform ist für die Hasel nicht empfehlenswert.

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Diese Arten kommen in Frage

Die Wald-Haselnuss (Cosylus avellana) ist eine heimische Art, die als wüchsig gilt und aufrechte Triebe entwickelt. Contorta ist eine Sonderform der einheimischen Wildart, die besser bekannt ist unter dem Namen Korkenzieherhasel. Ihre Zweige sind bizarr gedreht, was sich in der Bonsaikunst als besonders attraktiv erweist. Die Baumhasel (Corylus colurna) entwickelt eine regelmäßige und breite bis kegelförmige Baumkrone, in der sich ein durchgehender Mitteltrieb befindet.

Einen Bonsai gestalten

Wie bei allen Gehölzen empfehlen sich auch für die Haselnuss Techniken des Schneidens und Drahtens. Damit das Gewächs nicht im Laufe der Zeit verwildert, sind regelmäßige Kontrollen und Eingriffe notwendig.

Schneiden

Haselnusssträucher sind schitttolerant, sodass Sie laufend Triebe einkürzen können. Auch kräftigere Rückschnitte stellen kein Problem dar, da die Hasel aus dem alten Holz treibt. Überflüssige Zweige und solche, die das Gesamtbild stören, entfernen Sie in den blattlosen Wintermonaten. Zu dieser Zeit haben Sie einen besseren Überblick über das Astwerk.

Drahten

Ab Juni lassen sich junge Triebe durch Drahtumwicklungen in Form bringen. Wickeln Sie die Drähte spiralförmig mit festem Sitz um die Äste und biegen Sie diese anschließend in die gewünschte Ausrichtung. Es dauert etwa ein halbes Jahr, bis diese eigenständig die Wuchsform beibehalten.

Tipp

Wenn die Kronenäste bereits älter sind, lassen sich diese durch Abspannen umlenken. Diese Methode empfiehlt sich für das Frühjahr, wenn sich der Baum im Austrieb befindet. Zu diesem Zeitpunkt ist das Holz durch den Saftstrom etwas weicher und flexibler.

Pflegen

Im Sommer legt der Haselnussbonsai Wert auf einen konstant feuchten Boden, damit die Wurzeln nicht vertrocknen. Sind Nüsse erwünscht, müssen Sie die Wassergaben erhöhen. Bodentrockenheit beeinträchtigt die Ausreifung der Früchte. Über die Wintermonate erfordert der Bonsai etwas weniger Wasser. Lassen Sie das Substrat nie vollständig austrocknen.

Nachdem sich die Blätter im Frühjahr entfaltet haben, zeigt sich das Gehölz dankbar über eine Nährstoffversorgung. Diese erfolgt bis Anfang September alle zwei Wochen. Flüssigdünger sind die optimale Wahl. Sie werden mit dem Gießwasser verabreicht und sollten nur auf bereits angefeuchtete Erde gegossen werden.

So topfen Sie um:

  • mindestens alle zwei Jahre
  • Wurzeln einkürzen
  • frische Bonsaierde verwenden
  • Drainageschicht und Abdeckgitter nicht vergessen

Bilder: Vlad Siaber / Shutterstock