Hainbuche

Hainbuchen-Schädlinge: Erkennen & Bekämpfen

Hainbuchen sind robuste und vielseitig einsetzbare Gehölze, doch auch sie können von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge an Hainbuchen vor und erläutert, wie Sie diese erkennen und bekämpfen.

Der Kleine Frostspanner – ein gefräßiger Schmetterling

Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist ein unscheinbarer Kleinschmetterling, der als Schädling an verschiedenen Laubgehölzen, darunter auch die Hainbuche, bekannt ist. Die männlichen Falter, erkennbar an ihrer hellbraunen bis gräulichen Färbung und einer Flügelspannweite von etwa 25 Millimetern, schwärmen bereits ab Mitte Oktober bei den ersten Nachtfrösten. Ihre flugunfähigen weiblichen Artgenossen legen nach der Paarung ihre Eier an den jungen Trieben der Bäume ab. Im Frühjahr schlüpfen aus diesen Eiern die Larven, die sich durch ihren frühen Fraß an den austreibenden Knospen und Blättern auszeichnen und dabei erhebliche Schäden verursachen können.

Der Schaden, den der Kleine Frostspanner anrichtet, äußert sich in erster Linie durch Kahlfraß an Blättern, Blüten und jungen Früchten. Die bis zu 2,5 cm langen Raupen sind an ihrem weißlichen Seitenstreifen und einem dunkelgrünen Mittelstreifen zu erkennen. Neben Löchern verursachen sie durch ihren Fraß auch eine Skelettierung der Blätter.

Besonders betroffen vom Kleinen Frostspanner sind Kern- und Steinobstarten wie Äpfel, Birnen und Pflaumen, aber auch Ziergehölze wie Ahorn, Hainbuchen und Linden. Auch im Süßkirschenanbau gilt der Schädling als einer der Hauptgegner.

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Obwohl Bäume einen gewissen Blattverlust in der Regel verkraften, führt ein starker Befall nicht nur zu einem Wachstumsstopp, sondern schwächt die Bäume und macht sie anfälliger für andere Schädlinge und Krankheiten. Daher ist es wichtig, Anzeichen eines Befalls frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Schaden zu begrenzen und die Regeneration der Pflanzen zu unterstützen.

Gallmilben – kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Artenvielfalt im Garten fördert Nützlinge

Gallmilben – kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Gallmilben sind winzige Schädlinge, die an den Blättern von Hainbuchen charakteristische Wucherungen, sogenannte Gallen, verursachen. Je nach Gallmilbenart können sich diese Auswüchse in Form und Farbe unterscheiden. Obwohl sie die Ästhetik der Pflanze beeinträchtigen, stellen Gallmilben in der Regel keine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Hainbuche dar.

Zwei Hauptarten von Gallmilben befallen Hainbuchen:

  • Aceria campestricola: Verursacht kleine, knospenartige Gallen an den Blattunterseiten.
  • Eriophyes inangulis: Bildet längliche, wulstartige Gallen entlang der Blattadern aus.

Beide Arten verursachen grüne oder rote Gallen, die eine Größe von bis zu 5 mm erreichen können.

Trotz des auffälligen Erscheinungsbildes der Gallen ist eine Bekämpfung meist nicht notwendig. Die Gallmilben richten selten größere Schäden an und die Hainbuche kann mit dem Befall gut leben. Um die Gesundheit und Vitalität der Pflanze zu erhalten, sollten jedoch vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Regelmäßiger Rückschnitt: Durch einen regelmäßigen Rückschnitt der Hainbuche lässt sich der Befall minimieren.
  2. Entsorgung des Schnittguts: Entsorgen Sie das Schnittgut außerhalb des Gartens, um eine Verbreitung der Milben zu verhindern.
  3. Förderung von Nützlingen: Schaffen Sie durch einen vielfältigen Garten mit mehrjährigen Blumenwiesen Lebensräume für Nützlinge, die als natürliche Feinde der Gallmilben dienen.

Nur bei einem sehr starken Befall in den Vorjahren kann eine Behandlung mit einem geeigneten Pflanzenschutzmittel zum Zeitpunkt des Austriebs in Betracht gezogen werden. Da die Gallmilben jedoch im Allgemeinen harmlos sind, sollte der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stets wohlüberlegt sein und nur als letztes Mittel erfolgen.

Blattläuse – winzige Schädlinge mit klebrigen Folgen

Ein befallener Baum sollte sofort behandelt werden, um Schäden zu minimieren

Blattläuse – winzige Schädlinge mit klebrigen Folgen

Blattläuse sind kleine, aber effektive Pflanzenschädlinge, die durch ihre Saugtätigkeit erhebliche Schäden verursachen können. Sie sind bekannt dafür, klebrigen Honigtau auszuscheiden, der die Blätter verschmutzt und die Entwicklung von Rußtaupilzen begünstigt.

Im Frühjahr und Frühsommer lassen sich insbesondere auf den Blattunterseiten von Hainbuchen kleine, helle Blattläuse beobachten. Diese etwa zwei bis drei Millimeter großen, gelblich-grünen Insekten hinterlassen weiße, watteartige Wachsausscheidungen sowie große Mengen an Honigtau. Nicht nur die befallenen Bäume leiden unter den Folgen, sondern auch umliegende und unter den Bäumen wachsende Pflanzen können beeinträchtigt werden.

Blattläuse verursachen verschiedene Schadbilder:

  • Braune Flecken auf den Blättern
  • Bei fortschreitendem Befall können sich die Blätter vollständig braun verfärben, sich wölben oder einrollen und schließlich absterben.
  • Die Ausscheidung von Wachswolle, die an den Insekten haftet, ist ein charakteristisches Merkmal.
  • Der klebrige Honigtau zieht häufig Schwarzpilze an, was eine zusätzliche Belastung für die Pflanze darstellt.

Trotz der potenziellen Schäden sind Hainbuchen generell widerstandsfähig gegenüber einem Befall. Gartenfreunde sollten jedoch junge Hainbuchenpflanzen besonders im Auge behalten, da diese empfindlicher auf die Belastung reagieren können.

Spinnmilben – unscheinbare Spinnentiere mit großer Wirkung

Ein gezielter Wassereinsatz kann helfen, Spinnmilben effektiv zu bekämpfen

Spinnmilben – unscheinbare Spinnentiere mit großer Wirkung

Spinnmilben, winzige Spinnentiere mit einer Größe von etwa 0,2 bis 0,5 mm, stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit von Pflanzen dar. Sie bevorzugen trocken-warme Bedingungen und entziehen den Pflanzen durch ihre Saugtätigkeit wichtige Nährstoffe. Dies führt zu weißgelben Sprenkelungen auf den Blättern, die sich bei starkem Befall ausweiten und letztendlich zum Blattfall führen können. Bei Hainbuchen kann ein Befall zu stumpfen Blättern, vorzeitigem Blattfall und eingerollten Blättern führen. Oft sind die Tiere auch durch Gespinste an den Blattachseln erkennbar.

Verschiedene Arten von Spinnmilben, insbesondere die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) und die Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi), sind als Schädlinge an Hainbuchen bekannt. Ihre Saugaktivität kann zu sichtbaren Schäden wie Blattverfärbungen und Wachstumsstörungen führen. In extremen Fällen kann ein starker Befall das Absterben der Blätter verursachen und die Pflanze dadurch schwächen.

Zur Bekämpfung und Vorbeugung von Spinnmilbenbefall sind mehrere Maßnahmen empfehlenswert:

  1. Überwachung: Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen, insbesondere der Blattunterseiten, helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen.
  2. Wasser: Ein gezielter Wassereinsatz kann helfen, Spinnmilben zu entfernen. Das Besprühen der Pflanzen mit Wasser, besonders an trockenen Tagen, kann Spinnmilben abwehren.
  3. Natürliche Feinde: Der Einsatz von natürlichen Fressfeinden wie Chrysopalarven kann eine wirksame biologische Kontrolle gegen Spinnmilben darstellen. Diese Nützlinge ernähren sich von den Schädlingen und tragen zur Regulierung der Population bei.
  4. Befallene Blätter entfernen: Stark befallene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern. Dies unterstützt auch die Bildung neuer, gesunder Pflanzentriebe.

Bei der Anwendung dieser Maßnahmen ist zu beachten, dass ein ausgeglichenes Gleichgewicht zwischen Schädlings- und Nützlingspopulation angestrebt werden sollte. Übermäßiger Einsatz von Wasser oder das Entfernen von zu vielen Blättern kann der Pflanze ebenfalls schaden und sollte daher maßvoll und bedacht erfolgen.

Bilder: UnicusX / iStockphoto