Grünkohl braucht Frost – aber warum?
Grünkohl wird meist nach dem ersten Frost geerntet. Es heißt, er sei dann weniger bitter. Das stimmt, aber warum? Allgemein verbreitet ist die Annahme, der Grünkohl wandle Bitterstoffe in Zucker um. Dem ist aber nicht so. Der Grünkohl bildet Bitterstoffe, um sich gegen Fressfeinde zu währen. Friert es oder ist es längere Zeit recht kalt (Temperaturen über dem Gefrierpunkt reichen oft aus), stellt er diese Aktivität ein, bildet aber weiterhin Fructose durch Photosynthese.
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Grünkohl nach mehreren Frösten ernten
Daher kann Grünkohl nicht nur nach dem ersten Frost, sondern auch nach mehreren geerntet werden. Je länger Sie warten, desto geringer ist der Bitterstoffgehalt und umso höher der Fructosegehalt.
Frost simulieren
Ihr Grünkohl hat zahlreiche saftig grüne Blätter und es friert und friert einfach nicht? Im Internet finden Sie, dass das kurze Einlagern im Gefierfach hier Abhilfe schaffen kann. Da müssen wir Sie leider enttäuschen. Die Stoffwechselvorgänge funktionieren nur bei lebendem Grünkohl und lassen sich somit nicht bei geerntetem Grünkohl nachholen.
Grünkohl den ganzen Winter über ernten
Grünkohl wird drei bis fünf Monate nach der Aussaat geerntet. Die Erntezeit für Grünkohl beginnt meist im Oktober und kann bis in den Februar andauern – sofern Sie richtig ernten: Ernten Sie vom Grünkohl immer nur die äußeren Blätter, denn er wächst fröhlich weiter, wenn Sie ihm die Möglichkeit geben. Im zweiten Jahr bildet er außerdem gelbe Blüten aus, deren Samen Sie für die Vermehrung nutzen können.
Tipp
Erfahren Sie hier, wie Sie Ihren Grünkohl richtig lagern, sodass er lange frisch bleibt.
