Gemswurz

Gemswurz: Steckbrief, Pflege und Arten im Überblick

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Lesen Sie hier einen kommentierten Gämswurz-Steckbrief mit Infos zu Wachstum, Blütezeit, Winterhärte und fünf schönen Doronicum-Arten. Viele Tipps zu Pflanzung, Standort und perfekter Gemswurz-Pflege.

gemswurz
Gemswurzen bringen Farbe ins Gartenbeet
AUF EINEN BLICK
Was ist die Gemswurz und wann blüht sie?
Die Gemswurz (Doronicum) ist eine winterharte Staude aus der Familie der Korbblütler, die in Eurasien und Nordafrika beheimatet ist. Sie wächst in Wuchshöhen von 10 bis 60 cm und erfreut sich dank ihrer leuchtend gelben, Margeriten-ähnlichen Blüten von März bis Juni großer Beliebtheit in Gärten und als Schnittblume.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Doronicum
  • Gattung: Gämswurzen mit 35 Arten
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika
  • Wuchstyp: Staude
  • Wuchshöhe: 10 cm bis 60 cm
  • Blatt: elliptisch, lanzettlich, eiförmig
  • Blüte: körbchenförmig
  • Blütezeit: März bis Juni
  • Giftigkeit: nicht giftig
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Zierpflanze, Schnittblume, Bienenweide

Wachstum

Die Gemswurz ist eine beliebte und dankbare Staude aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Beheimatet ist die Naturschönheit in den gemäßigten Regionen von Eurasien und Nordafrika. Mehr als 30 schöne Doronicum-Arten versammeln sich zur Gattung Gämswurzen und kündigen mit leuchtend gelben Blüten allerorten den Frühling an. Wissenswerte Eckdaten des Wachstums erklären, warum Hobbygärtner die schmucken Frühblüher so gerne pflanzen:

  • Wuchstyp: mehrjährige, krautige Staude.
  • Wuchsform: horstig oder ausläuferbildend, grundständige und/oder wechselständige Blätter an kräftigen Stängeln, auf denen Margeriten-ähnliche Blüten thronen.
  • Stängel: überwiegend einfach, mitunter wenig verzweigt, flaumig behaart.
  • Wuchshöhe: 10 cm bis 60 cm, selten bis 90 cm hoch, gelegentlich bis 150 cm.
  • Wurzeln: fleischige Rhizome.
  • Gärtnerisch interessante Fakten: winterhart, ungiftig, pflegeleicht, schnittverträglich, bienenfreundlich.

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Im Handel und in Gärtnersprache machen verschiedene Schreibweisen und Synonyme die Runde: Gemswurz, Gämswurz, Gamswurz oder Frühlingsmargerite.

Blüte

Große, körbchenförmige Blütenstände prägen das Erscheinungsbild einer Gemswurz. An diesen Merkmalen sind Gemswurz-Blüten zweifelsfrei zu erkennen:

  • Blütenstände: einzeln (häufig) oder als schirmtraubiger Gesamtblütenstand (selten).
  • Blütenstandshülle: halbkugelig bis glockenförmig, 21 bis 30 aufrechte Hüllblätter in 2 bis 3 Reihen.
  • Einzelblüte: Blütenkorb mit gelben Zungenblüten außen und bis zu 250 Röhrenblüten innen.
  • Blütendurchmesser: je nach Art 4 cm bis 8 cm.
  • Blütezeit: März bis Juni oder Juni bis August.

Video: Gemswurz-Blütezeit erleben in der Klosterruine Lindow

Blatt

Die Blätter verleihen einer Gemswurz-Staude dekorative Fülle. Artabhängig variieren Anordnung und Form. Das sind die wichtigsten Fakten:

  • Blattformen: gestielt oder sitzend, elliptisch, lanzettlich, herzförmig oder eiförmig, selten spatelig oder geigenförmig.
  • Blattrand: glatt, gezähnt oder gekerbt.
  • Blattfläche: kahl, mitunter drüsig-behaart.
  • Position, Anordnung: grundständig und/oder wechselständig am aufrechten Stängel.
  • Blattfarbe: hellgrün

Nach dem ersten Frost ziehen die Laubblätter ohne Herbstfärbung ein. Doronicum-Arten mit grundständigen Blättern gedeihen nicht mit strukturierten Blattrosetten, wie Sie es von den sukkulenten Stauden Hauswurz (Sempervivum) oder Bitterwurz (Lewisia) kennen. Vielmehr scharen sich die Blätter locker-schopfartig um den markanten Blütenstandsschaft.

Arten

Die Gattung der Gämswurzen beschert dem kreativen Hobbygärtner diese gartentauglichen Arten für Beet, Kübel und Blumenkasten:

Gemswurz-Arten Zwerg-Gemswurz Frühlings-Gemswurz Kriechende Gämswurz Großblütige Gemswurz Österreichische Gämswurz
Botanischer Name Doronicum orientale Doronicum plantagineum Doronicum pardalianches Doronicum grandiflorum Doronicum austriacum
Wuchshöhe 10 cm bis 40 cm 50 cm bis 80 cm 50 cm bis 100 cm 10 cm bis 40 cm 30 cm bis 150 cm
Blütezeit März bis Juni Mai bis Juni Mai bis Juli Juni bis August Juni bis August
Besonderheit geeignet für Kübel, Balkonkasten schöne Schnittblume bildet Ausläufer 6-8 cm große Blüten größte europäische Gemswurz

Ein Blick auf die Blütezeit offenbart: Mit einer klugen Kombination verschiedener Gemswurz-Arten setzen die Stauden vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätsommer leuchtend gelbe Farbtupfer im Beet und auf dem Balkon. Mit welcher einfachen Maßnahme Sie die Blütezeit um mehrere Wochen verlängern, verraten unsere Pflege-Tipps.

Gemswurz pflanzen

Beste Pflanzzeit für Gemswurzen ist im Spätsommer und Herbst. Zu dieser Zeit können Sie pflanzfertige Stauden in Baumschule und Gartencenter preisgünstig kaufen. Balkongärtner säen Frühlingsmargeriten Anfang April in Topf oder Blumenkasten. Diese Pflanz-Tipps erklären wichtige Details:

Standort, Boden, Substrat

An diesem Standort gedeihen Gämswurzen unverdrossen und blütenreich:

  • Sonnige bis absonnige Lage (am halbschattigen oder schattigen Platz leidet die Blütenfülle).
  • Normale, nährstoffreiche Erde, frisch-feucht, durchlässig, ohne Gefahr von Staunässe.

Als Substrat für Topf und Kasten eignet sich handelsübliche Pflanzerde (13,00€ bei Amazon*) ohne Torfanteil. Zuschlagstoffe, wie Kokoserde, Blähton oder Lavagranulat optimieren die Strukturstabilität und Durchlässigkeit.

Pflanzung – Tipps & Tricks

Im Rahmen von Aussaat und Pflanzung stellt die Gemswurz ihre Anspruchslosigkeit unter Beweis. Einfache Maßnahmen stellen die Weichen für ein ausdauerndes, blütenreiches Staudenleben:

  • Aussaat: Normalkeimer samentief aussäen, am hellen Standort leicht feucht halten.
  • Pflanzung im Beet: Pflanzloch ausheben, Aushub anreichern mit Kompost, wassergetränkten Wurzelballen einpflanzen und angießen.
  • Pflanzung im Gefäß: Drainage aus Blähton anlegen, Substrat einfüllen bis 3 cm unter dem Rand, Mulde formen, wassergetränkte Staude mittig einsetzen, Erde andrücken und gießen.
  • Pflanzabstand: 25 cm bis 35 cm.

Am schönsten kommt Gemswurz im Staudenbeet zur Geltung, vergesellschaftet mit anderen Frühlingsblühern, wie Krokus (Crocus), Märzenbrecher (Leucojum vernum), Gedenkemein (Omphalodes verna), Tulpen (Tulipa) und Narzissen (Narcissus).

Exkurs

Bienen würden Gemswurz pflanzen

Wenn die mehrjährige Gemswurz im zeitigen Frühjahr blüht, ist der Tisch für Bienen und Hummeln reich gedeckt. Dankbar laben sich die hungrigen Insekten-Königinnen am Nektar, während sie sich der anstrengenden Aufgabe der Völkergründung widmen. Für eine flächendeckende Bienenweide aus leuchtend gelber Blütenpracht säen Sie das Saatgut ab April einfach direkt im Beet aus. Bei 15° Celsius keimen die Samen innerhalb von zwei bis drei Wochen.

Gemswurz pflegen

Die Gämswurz ist sehr pflegeleicht. Eckpfeiler der einfachen Pflege sind regelmäßiges Gießen, organisches Düngen und ein Rückschnitt zur rechten Zeit. Vermehrung und Winterschutz bereiten auch dem Anfänger kein Kopfzerbrechen. Wichtige Fragen rund um die beste Gemswurz-Pflege erhalten hier eine kurzgefasste Antwort:

Gießen

  • Wann gießen?: Wenn sich die Oberfläche von Gartenerde oder Topfsubstrat trocken anfühlt (Fingerprobe).
  • Wie gießen?: Wasser aus der Gießkanne direkt an den Wurzelhals laufen lassen (feuchte Blätter sind Mehltau-anfällig).
  • Womit gießen?: Geeignete Wasserqualitäten sind normales Leitungswasser, gesammeltes Regenwasser, abgeschöpftes Teichwasser.
  • Worauf achten?: Gämswurz verträgt weder Staunässe noch Trockenstress.

Düngen

  • Wann im Beet düngen?: Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr oder Herbst.
  • Wann im Pflanzgefäß düngen?: Frühlingsmargerite von März bis zum Ende der Blütezeit einmal im Monat düngen oder nach Augenmaß bei Mangelerscheinungen (gelbe Blätter, wenige Blüten, Kümmerwuchs).
  • Womit düngen?: Im Beet mit Komposterde düngen, auf dem Balkon flüssigen Blumendünger ins Gießwasser geben.

Schneiden

  • Wann schneiden?: Wenn die Gemswurz nicht mehr blüht für eine Nachblüte. Staudenschnitt wahlweise nach dem ersten Frost oder im Spätwinter.
  • Wie schneiden?: Nach der ersten Blütezeit verwelkte Stängel abschneiden, grundständige Blätter stehen lassen. Im Herbst oder Spätwinter alle abgestorbenen Pflanzenteile auf 10 cm zurückschneiden.

Vermehrung

Für die mehrjährige Gemswurz gehen Vermehrung und Verjüngung Hand in Hand. Bester Zeitpunkt ist nach der Blütezeit. Folgende Kurz-Anleitung erklärt, wie Sie es richtig machen:

  1. Verwelkte Blütenstände abschneiden.
  2. Grabegabel unter die Staude schieben.
  3. Wurzelballen aus der Erde heben.
  4. Auf einer festen Unterlage den Wurzelstock in mehrere Teile schneiden.
  5. Abgestorbene, vergreiste Pflanzenteile abschneiden und kompostieren.
  6. Teilstücke am neuen Standort einpflanzen, Erde andrücken und reichlich gießen.

Überwintern

Gemswurz ist winterhart bis – 28° Celsius. Nass-kaltes Wetter rüttelt an der bescheinigten Frosthärte. Gedeiht die Staude im Pflanzgefäß, kann sie draußen überwintern unter der Voraussetzung von Winterschutz. So überwintern Sie Gämswurzen richtig:

  • Im Beet überwintern: Staude locker abdecken mit Fichtenreisig, um Regen und Schmelzwasser abzuleiten.
  • Im Topf und Kasten draußen überwintern: Gefäß ummanteln mit Jute, Vlies oder Kartoffelsack, auf Holz vor die Hauswand stellen.
  • Gemswurz drinnen überwintern: Topf und Blumenkasten einräumen ins frostfreie Winterquartier, Substrat nicht austrocknen lassen, nicht düngen.

Beliebte Sorten

Aus den Top-5 der schönsten, gartentauglichen Gemswurz-Arten sind diese Premium-Sorten hervorgegangen:

  • Little Leo: Zwerg-Gämswurz, kompakt, horstig-aufrecht, schön als Unterpflanzung oder Bodendecker, Wuchshöhe 10-40 cm.
  • Magnificum: lebhaft gelber Frühblüher mit 8 cm großen Körbchenblüten, hervorragende Schnittblume, Wuchshöhe 40-70 cm.
  • Strauß-Gämswurz: goldgelbe Sorte der ausläufertreibenden Art Doronicum pardalianches, ideal zum Verwildern im Naturgarten, Blütezeit von Mai bis Juni, Wuchshöhe bis 80 cm.
  • Finesse: Gemswurz-Rarität mit filigranen, feinstrahligen Blüten ab April, Wuchshöhe zur Blütezeit bis 50 cm.

FAQ

Ist die Gemswurz giftig?

Die Gemswurz ist dem Gärtner freundlich gesinnt, denn giftige Inhaltsstoffe sind nicht vorhanden. Dank dieser Eigenschaft ist die Staude perfekt geeignet für den Familiengarten mit Haustieren.

Kann die kriechende Gemswurz andere Stauden verdrängen?

Am halbschattigen Standort mit frisch-feuchter Erde kann die kriechende Gemswurz sehr stark gedeihen. Die zahlreichen, kräftigen Ausläufer verdrängen dabei kleine Frühblüher, wie Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum), Märzenbrecher (Leucojum vernum) oder Schneeglöckchen (Galanthus). Indem Sie Doronicum pardalianches vergesellschaften mit wuchsstarken Funkien (Hosta) oder Prachtspieren (Astilbe), ist das Problem dekorativ und blütenreich gelöst.

Wann ist Gemswurz-Blütezeit?

Nördlich der Alpen gedeihen 10 bis 12 Gemswurz-Arten mit unterschiedlichen Blütezeiten. Die Zwerg-Gämswurz (Doronicum orientale) ist ein beliebter Frühblüher von März bis Juni. Gelbe Strahlenblüten der Frühlings-Gemswurz (Doronicum plantagineum) zieren Beet und Balkon von Mai bis Juli. Großblütige Gemswurz (Doronicum grandiflorum) und Österreichische Gemswurz (Doronicum austriacum) lassen es langsamer angehen und blühen von Juni bis August.

Sind Gemswurzen winterhart?

In Europa heimische Gemswurz-Arten sind winterhart bis – 28° Celsius. Diese Frostverträglichkeit erleidet einen herben Rückschlag, wenn die Staude im Winter unter Staunässe leidet. Eine Abdeckung aus Reisig, Stroh oder Tannenzweigen löst das Problem. Kultiviert im Topf und Blumenkasten sinkt die Winterhärte auf – 5° Celsius. In diesem Fall sorgen ein Wintermantel auf Vlies und ein isolierender Fuß aus Holz für Abhilfe.

Eignet sich Gemswurz als Schnittblume?

Mit straff aufrechten Stängeln und gelben Strahlenblüten ist die Gemswurz perfekt geeignet für den Vasenschnitt. Schneiden Sie die schönsten Stiele ab, wenn sich die Blütenkörbchen kürzlich entfaltet haben. Verwenden Sie bitte scharfes, desinfiziertes Schneidwerkzeug. Setzen Sie den Schnitt oberhalb der grundständigen Blätter an. Positiver Nebeneffekt ist, dass Sie zugleich die Staude anregen für eine schöne Nachblüte.

Bilder: Orest lyzhechka / Shutterstock