Gemswurz

Heilwirkung der Gemswurz: Mythos oder Wahrheit?

Die Gemswurz, auch bekannt als Doronicum, ist eine pflegeleichte Staude, die mit ihren leuchtend gelben Blüten im Frühjahr Farbe in den Garten bringt. Obwohl sie in der Volksmedizin eine lange Tradition hat, ist die Gemswurz heute vor allem wegen ihrer Schönheit als Zierpflanze beliebt.

Wissenschaftlich bestätigte Heilwirkung der Gemswurz

Die Gemswurz beeindruckt vor allem durch ihre strahlend gelben Blüten

Wissenschaftlich bestätigte Heilwirkung der Gemswurz

Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen haben keine nachweisbaren heilenden Eigenschaften der Gemswurz (Doronicum) bestätigt. Historische Anwendungen bei gesundheitlichen Beschwerden wie Epilepsie, Schwindelanfällen und Schlaflosigkeit fanden keinen wissenschaftlichen Nachweis. Auch Mythen, die der Pflanze magische Fähigkeiten zuschrieben, sind wissenschaftlich unhaltbar. So bleibt die Gemswurz eine Pflanze, die vor allem durch ihre strahlend gelben Blüten begeistert und das Gemüt erfreut.

Historische Anwendung der Gemswurz als Heilpflanze

Im Mittelalter wurde die großblütige Gemswurz (Doronicum grandiflorum) gegen verschiedene Beschwerden wie Epilepsie und Schwindelanfälle eingesetzt. Sie galt als Stärkungsmittel für das Herz und als Schutz vor der Pest. Hirten und Jäger nutzten die Pflanze in der Hoffnung auf erhöhte Schwindelfreiheit, da sie die Beobachtung machten, dass in hohen Bergregionen lebende Tiere wie Ziegen und Gämsen die Pflanze verzehren und schwindelfrei sind. Wilderer glaubten sogar, durch den Verzehr von Gemswurz bei besonderen Mondphasen kugelsicher werden zu können. Diese Anwendungen entstammen jedoch dem Volksglauben und sind heute wissenschaftlich widerlegt.

Mythen und Legenden um die Gemswurz

Solche Geschichten zeugen von der kulturellen Bedeutung der Gemswurz im Mittelalter

Mythen und Legenden um die Gemswurz

Neben ihrer angeblichen Heilwirkung war die Gemswurz auch als „Schwindelkraut“ oder „Kraftwurz“ bekannt. Im Mittelalter schrieb man ihr magische Kräfte zu. Zum Beispiel glaubten Wilderer, dass sie durch den Verzehr der bei Neumond ausgegrabenen Pflanze kugelsicher würden. Die Überzeugung, dass Gämsen und Ziegen, die Gemswurz verzehren, schwindelfrei bleiben, führte zu ähnlichen Hoffnungen bei Menschen. Solche Geschichten zeugen von der kulturellen Bedeutung der Pflanze, haben aber keine wissenschaftliche Grundlage.

Gemswurz als Zierpflanze

Die Gemswurz, insbesondere die Art Doronicum orientale, eignet sich hervorragend als Zierpflanze für jeden Garten und beeindruckt durch ihre leuchtend gelben Blüten von April bis Juni. Diese frühblühende Staude ist pflegeleicht und robust.

Anpflanzung und Standort

Pflanzen Sie die Gemswurz an einem sonnigen bis halbschattigen Standort in gut durchlässigem, nährstoffarmem Boden. Um Staunässe zu vermeiden, legen Sie eine Drainageschicht aus Kies im Pflanzloch an.

Pflegehinweise

Gießen Sie sparsam und verwenden Sie am besten einen Sprühschlauch (18,00€ bei Amazon*), um die Pflanze von unten zu bewässern und die Stängel zu schonen. Eine einmalige Düngung mit mineralischem Dünger im Frühjahr reicht aus. Entfernen Sie vertrocknete Blüten regelmäßig, um die Blütenbildung zu fördern. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr sorgt für buschigen Wuchs, während ein starker Rückschnitt im Herbst die Pflanze auf das nächste Jahr vorbereitet.

Vermehrung und Überwinterung

Vermehrung und Überwinterung

Teilen im Frühjahr verlängert die Lebensdauer und schafft neue Pflanzen

Die Gemswurz lässt sich einfach durch Teilung vermehren. Teilen Sie sie im zeitigen Frühjahr, um ihre Lebensdauer zu verlängern und neue Pflanzen zu gewinnen. Die Gemswurz ist winterhart und benötigt keinen speziellen Winterschutz. Bei Kübelhaltung schützen Sie den Topf vor Frost.

Insektenfreundlichkeit

Die nektarreichen Blüten der Gemswurz sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, was zur biologischen Vielfalt in Ihrem Garten beiträgt.

Dank ihrer geringen Ansprüche und ihrer eindrucksvollen Blütenpracht ist die Gemswurz eine wunderbare Bereicherung für jeden Garten.

Bilder: lenic / Shutterstock