Arnika oder Ochsenauge: Giftige Verwechslung vermeiden
Die Arnika und das Ochsenauge sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Da die Arnika jedoch giftig ist, ist eine sichere Unterscheidung der beiden Pflanzen essenziell, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
Merkmale der Arnika
Die Echte Arnika (Arnica montana), auch als Berg-Wohlverleih bekannt, ist eine Staude mit einer Wuchshöhe von 20 bis 60 Zentimetern. Diese mehrjährige Pflanze ist sommergrün und hat einen unverwechselbaren aromatischen Duft. Sie wächst häufig in Gebirgsregionen auf sauren, nährstoffarmen Böden wie Mooren und Silikatrasen, was auf das Vorkommen der Arnika zurückzuführen ist. Ein unterirdisches Rhizom ermöglicht der Arnika klonales Wachstum und Verbreitung.
Die Stängel der Arnika sind meist unverzweigt oder wenig verzweigt und mit drüsenhaarigen Trichomen besetzt. Die Laubblätter sind gegenständig und befinden sich in ein oder zwei Paaren entlang des Stängels. Diese lanzettlich bis eiförmigen Blätter sind behaart und haben glatte Ränder. Rosetten aus Grundblättern sind ebenfalls charakteristisch.
Zwischen Mai und August erscheinen die Blüten der Arnika. Diese sind leuchtend gelb bis orange, haben einen Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern und verströmen einen intensiven, harzigen Duft. Pro Stängel bildet Arnika meistens nur eine Blüte; gelegentlich erscheinen zwei oder drei. Die Blüten bestehen aus zentralen Röhrenblüten, umgeben von vielnervigen Zungenblüten.
Arnika hat zahlreiche heilende Eigenschaften, ist jedoch auch giftig. Der Kontakt oder die Einnahme kann gesundheitliche Beschwerden verursachen. In vielen Ländern steht Arnika unter Naturschutz, und das Pflücken oder Ausgraben wild wachsender Pflanzen ist untersagt.
Merkmale des Ochsenauges
Das Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) ist eine robuste Staude aus der Familie der Korbblütler. Die Pflanzen bevorzugen sonnige Standorte und gedeihen gut auf kalkhaltigen, durchlässigen Böden. Hier sind die wichtigsten Merkmale des Ochsenauges:
- Wuchshöhe: Das Ochsenauge erreicht eine Wuchshöhe von etwa 50 Zentimetern.
- Laubblätter: Die Blätter sind lanzettlich, schmal und wechselständig am Stängel angeordnet. Diese Anordnung unterscheidet sich von der gegenständigen Blattanordnung der Arnika.
- Blüten: Die strahlend gelben Blüten des Ochsenauges haben einen Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern und bestehen aus zahlreichen Zungenblüten am Rand und zentralen Röhrenblüten.
- Blütezeit: Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September und setzt den ganzen Sommer über Farbakzente im Garten.
- Früchte: Nach der Blüte bildet das Ochsenauge dreikantige, geflügelte Achänenfrüchte mit einem Pappus.
- Duft: Im Gegensatz zur Arnika verströmen die Blüten des Ochsenauges keinen intensiven Duft.
Für das Anpflanzen von Ochsenaugen in Ihrem Garten wählen Sie einen sonnigen Standort und einen gut durchlässigen Boden. Die Pflanzen sind winterhart und überstehen auch kältere Regionen gut.
Unterschiede zwischen Arnika und Ochsenauge
Obwohl Arnika und Ochsenauge auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, gibt es doch einige Unterschiede, die Ihnen helfen können, die beiden Pflanzen sicher zu unterscheiden:
- Blattanordnung: Die gegenständige Anordnung der Blätter ist ein unverkennbares Merkmal der Arnika, während die Blätter des Ochsenauges wechselständig angeordnet sind.
- Blütenform und -anzahl: Arnika bildet in der Regel eine einzelne Blüte pro Stängel, Ochsenauge kann mehrere Blüten pro Stängel tragen. Die Blüten des Ochsenauges haben einen nicht intensiven Duft, während die der Arnika einen harzigen Duft verströmen.
- Standortpräferenzen: Arnika wächst bevorzugt auf sauren, nährstoffarmen Böden in höheren Gebirgslagen, das Ochsenauge dagegen auf kalkhaltigen, durchlässigen Böden in tieferen Lagen und sonnigen Standorten.
Durch Beachtung dieser Merkmale können Sie Verwechslungen vermeiden und sicherstellen, dass Sie die richtige Pflanze vor sich haben.
Verwechslungsgefahr und ihre Folgen
Eine Verwechslung von Arnika mit dem Ochsenauge kann ernsthafte Konsequenzen haben. Beide Pflanzen bevorzugen ähnliche Standorte, was die Unterscheidung erschweren kann. Arnika ist durch den Gehalt an giftigen Substanzen wie Helenalin und Dihydrohelenalin potenziell gefährlich.
Gesundheitsgefahren durch Arnika
- Kontaktreizungen: Bei bloßer Berührung kann Arnika Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen.
- Innerliche Symptome: Beim Verzehr können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Schwere Fälle führen zu Herzrhythmusstörungen.
Ökologische Folgen und Naturschutz
Die Echte Arnika steht in vielen Regionen unter Naturschutz.
- Gefährdete Bestände: Die Pflanze ist besonders anfällig für Veränderungen ihrer natürlichen Lebensräume. Ungeplantes Sammeln könnte die Bestände weiter gefährden.
- Legalität: Das Sammeln wild wachsender Arnika ist in vielen Ländern verboten, um den Erhalt der Art zu gewährleisten.
Achten Sie daher genau auf diese Unterscheidungsmerkmale, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und zum Artenschutz beizutragen.
Tipps zur sicheren Unterscheidung
Eine klare Identifizierung von Arnika und Ochsenauge ist essenziell, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden und den Naturschutz zu respektieren. Achten Sie daher auf folgende Unterscheidungsmerkmale:
1. Blattanordnung und -form:
- Arnika: Gegenständige, lanzettliche bis eiförmige und feinhaarige Blätter.
- Ochsenauge: Wechselständige, schmal-lanzettliche Blätter mit glattem Rand.
2. Blütenstruktur:
- Arnika: Meistens eine einzelne Blüte pro Stängel, 5 bis 8 cm im Durchmesser, harziger Duft.
- Ochsenauge: Mehrere Blüten pro Stängel, ebenfalls 5 bis 8 cm Durchmesser, kein intensiver Duft.
3. Wuchshöhe und Standortpräferenzen:
- Arnika: 20 bis 60 cm Höhe, bevorzugt saure, nährstoffarme Böden in höheren Gebirgslagen.
- Ochsenauge: Ähnliche Wuchshöhe, kalkhaltige Böden in tieferen Lagen und sonnigen Standorten.
Beachten Sie diese Merkmale und konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Experten, um sicherzustellen, dass Sie keine giftigen Pflanzen verwechseln.