Arnika

Arnika Vorkommen: Wo wächst die Heilpflanze in Deutschland?

Die Arnika, eine wertvolle Heilpflanze, ist in ihren natürlichen Beständen gefährdet. Dieser Artikel beleuchtet ihr Verbreitungsgebiet, ihre Ansprüche an Standort und Boden sowie die Bedeutung von Schutzprojekten für ihren Erhalt.

Verbreitungsgebiet der Arnika

Die Echte Arnika (Arnica montana), die giftig, ist hauptsächlich in den Gebirgsregionen Europas beheimatet. Ihr Vorkommen erstreckt sich über die Alpen, Pyrenäen und den Balkan bis nach Südskandinavien und ins Baltikum. Besonders häufig findet man sie in den Matten der Alpen sowie in einigen deutschen Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald, Fichtelgebirge, Taunus und Harz. Auch in tiefer gelegenen Regionen Norddeutschlands bis nach Südschweden ist sie anzutreffen.

In Nordamerika gibt es ebenfalls Arten der Gattung Arnika, insbesondere die amerikanische Wiesenarnika (Arnica chamissonis), die von Alaska bis Kalifornien und östlich bis nach Wyoming und Colorado verbreitet ist, kann mit anderen Pflanzenarten verwechselt werden.

Die Echte Arnika hat in tiefer gelegenen Gebieten Verbreitungsschwierigkeiten, da sie dort fast vollständig verschwunden ist. Bevorzugt siedelt sie auf sauren, mageren Wiesen, kalkfreien Standorten und bisweilen auch in den Rändern von Mooren und lichten Bergwäldern.

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Bevorzugte Standorte der Arnika

Die Echte Arnika gedeiht besonders gut auf nährstoffarmen, sauren Böden mit wenig bis keinem Kalk. Ihr bevorzugter Lebensraum erstreckt sich über verschiedene Standorte, die meist im Gebirge oder in hügeligen Regionen zu finden sind. Dies schließt Borstgrasrasen, Heiden, Bergwiesen und Moore ein, wo die Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen finden.

Arnika wächst auch gut in lichten Nadelwäldern und auf sandig-torfigen Böden, bevorzugt jedoch hochgelegene Wiesen und Weideflächen, die bis zu 2800 Meter erreichen können. Dabei ist es wichtig, dass der Standort nicht überdüngt oder dauerhaft nass ist, da dies das Wachstum der Pflanze stark beeinträchtigen kann. Sonnige oder halbschattige Plätze sind ideal für die Kultivierung im Garten.

Höhenverbreitung der Arnika

Die Echte Arnika ist als widerstandsfähige Gebirgspflanze bekannt, die in unterschiedlichen Höhenlagen gedeiht. In den Alpen und anderen europäischen Gebirgen kommt sie bis zu einer Höhe von etwa 2800 Metern vor. Besonders hohe Vorkommen sind aus dem Val da Barcli bei Zernez bekannt, wo sie bis auf eine Höhe von 2830 Metern angetroffen werden kann.

In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil bis auf 2100 Meter. Diese Pflanzen sind an variable Höhenlagen gut angepasst und finden häufig in höher gelegenen, kalkfreien Magerwiesen und Weideflächen ihre Lebensbedingungen. Wenn Sie Arnika in Ihrem Garten kultivieren möchten, sollten Sie diese Bedingungen nachahmen und einen sauren, nährstoffarmen Boden bereitstellen, während Sie Staunässe vermeiden.

Gefährdung und Schutz der Arnika

Arnika ist in vielen Teilen ihres natürlichen Verbreitungsgebiets stark gefährdet, besonders in Deutschland, wo nur noch wenige Bestände in den Hochlagen der Mittelgebirge wie dem Hohen Taunus und der Hohen Rhön existieren. Diese Gefährdung resultiert vor allem aus der intensiven Landwirtschaft mit hohen Düngemittel-Einsätzen, dem Rückgang extensiver Weidewirtschaft und der Flächenversiegelung. Auch ungewollte Nährstoffeinträge und die Verbuschung durch Brache tragen zur Bedrohung bei.

Um dem entgegenzuwirken, wurden verschiedene Schutzmaßnahmen initiiert:

  • Bewahrung natürlicher Lebensräume: Die Pflege von Borstgrasrasen und nährstoffarmen Wiesen hilft, den Lebensraum der Arnika zu sichern. Dies schließt die Minimierung von Düngemittel-Einträgen und die Förderung natürlicher Bewirtschaftungsweisen ein.
  • Nachhaltige Bewirtschaftung: Extensiv genutzte Weideflächen, wie in den französischen Vogesen, zeigen, dass behutsame Landwirtschaft die Arnika-Bestände fördern kann.
  • Anbau und Züchtung: Der gezielte Anbau einer speziell entwickelten Sorte reduziert die Wildsammlung und hilft, den Bedarf für medizinische Produkte zu decken.
  • Öffentlichkeitsarbeit und Bildung: Projekte sensibilisieren die Bevölkerung für die Bedeutung und den Schutzbedarf der Arnika. Kooperationen mit Schulen und Kindergärten fördern zudem frühzeitig die Wertschätzung für diese Pflanze.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Arnika in ihren natürlichen Lebensräumen zu erhalten und ihre Nutzung nachhaltig zu gestalten.

Schutzprojekte und Anbau von Arnika

Der Erhalt der Echten Arnika ist aufgrund des Rückgangs ihrer Bestände von besonderer Bedeutung. Verschiedene Schutzprojekte setzen sich für die Wiederansiedlung und den Anbau der Arnika ein.

Maßnahmen und Projekte

  1. Wiederansiedlung und Vermehrung: In Gebieten wie dem Geo-Naturpark Frau Holle Land und dem Naturpark Saar-Hunsrück wird die Arnika wieder angesiedelt. Dabei werden Samen von natürlichen Populationen gesammelt und in botanischen Gärten vorgezogen. Die jungen Pflanzen werden dann an geeigneten Standorten ausgepflanzt.
  2. Angepasste Bewirtschaftung: Nachhaltige Bewirtschaftung ist entscheidend. So wird beispielsweise die Mahd der Wiesen erst durchgeführt, wenn die Arnika ihre Samen verstreut hat, um die Vermehrung zu ermöglichen. Extensiv genutzte Weideflächen unterstützen ebenfalls die Bestände.
  3. Anbau für den medizinischen Bedarf: Die speziell gezüchtete Sorte ‚Arbo‘ ermöglicht den Feldanbau der Arnika und reduziert den Druck auf die Wildbestände.
  4. Öffentlichkeitsarbeit und Bildung: Projekte wie ArnikaHessen betreiben praxisbezogene Forschung und sensibilisieren durch Kooperationen mit Schulen und lokalen Gemeinschaften für den Schutz der Arnika.
  5. Monitoring und Anpassung: Der Erfolg der Schutzprojekte wird durch kontinuierliches Monitoring überprüft und bei Bedarf werden Bewirtschaftungsstrategien angepasst, um die besten Bedingungen für das Wachstum der Pflanzen zu schaffen.

Diese Strategien helfen, die Arnika-Bestände zu stabilisieren und eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten, während gleichzeitig die regionale Biodiversität gefördert wird.

Bilder: aquamarine4 / stock.adobe.com