Tiere im Garten

Fledermausfreundlicher Garten: Fledermauskasten selber bauen

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Alle einheimischen Fledermausarten stehen inzwischen auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Viele von ihnen leben überwiegend oder sogar ausschließlich in Baumhöhlen. Da aus verschiedenen Gründen höhlenreiche Bäume immer häufiger gerodet werden, finden sie kaum noch geeignete Verstecke. Durch das Aufhängen von Fledermauskästen im eigenen Garten können Sie diesen für das Ökosystem sehr wichtigen Tieren ein Zuhause anbieten und heimatlosen Fledermäusen eine gerne angenommene Behausung schenken.

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Fledermäuse nehmen Kästen gern an
AUF EINEN BLICK
Wie baue ich einen Fledermauskasten?
Um einen Fledermauskasten zu bauen, benötigen Sie Holz (20-25 mm dick), passende Schrauben (12,00€ bei Amazon*), Leinöl und Teerpappe. Sägen Sie die Einzelteile zurecht, bearbeiten Sie die Innenwände für Halt, montieren Sie die Teile und imprägnieren Sie den Kasten mit Leinöl. Befestigen Sie ihn stabil und mit freiem Zugang für Fledermäuse.

Die Konstruktion ist recht einfach und gelingt auch nicht ganz so geübten Heimwerkern problemlos. Unser Kasten ist so gehalten, dass er nur für Fledermäuse attraktiv ist, da der enge Einschlupf und die fehlende Sitzfläche Vögel vom Nestbau abhält.

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Materialliste:

Das verwendete Holz sollte eine Stärke von 20 bis 25 mm haben und sägerau sein. Sie benötigen nachfolgende Einzelteile:

Art Anzahl Maße
Dach 1 30 x 10 cm
Rückwand 1 40 x 25 cm
Seitenwände 2 4 x 2 x 33 cm
vordere Wand 1 33 x 25 cm
Einflugleiste 1 21 x 2 cm
Aufhängeschiene 1 4 x 2 x 70 cm
Teerpappe 1 Rest ausreichend, um den oberen Teil des Kastens zu ummanteln

Sägen Sie die Teile sehr passgenau aus, da die Tiere sehr empfindlich auf Zugluft reagieren.

Werkzeugliste:

  • Bohrer (Durchmesser 3,5 mm)
  • Kreuzschlitzschraubendreher
  • Stechbeitel
  • Holzleim oder Holzkitt
  • Passende, nicht rostende Schrauben (12,00€ bei Amazon*)
  • Leinöl

Bauanleitung

Graben Sie mit dem Stechbeitel hochstehende Holzschuppen in die Innenseite von Vorder-, Rück- und Seitenwand. Alternativ können sei waagerechte Ritzen in die Bretter sägen. Dadurch können sich die Fledermäuse besser festkrallen und finden ausreichend Halt.

Nun geht es an den Zusammenbau:

  • Zunächst die Seitenwände an die Rückwand schrauben.
  • Diese mit der Vorderwand verschrauben.
  • Eventuelle Überstände abfeilen, damit das Dach lückenlos aufgesetzt werden kann.
  • Sind noch Ritzen vorhanden, diese unbedingt mit Holzkitt oder Leim füllen.
  • Einflugleiste so an den unteren Innenrand befestigen, dass ein etwa zwei Zentimeter breiter Eingangsspalt verbleibt. Dieser sollte nicht kleiner, aber auch nicht größer als 2,5 Zentimeter sein, damit keine Vögel in den Kasten gelangen können.
  • Aufhängeleiste anschrauben.
  • Oberen Teil des Kastens mit Teerpappe ummanteln. Diese dient der Isolation und zum Schutz vor auf der Futtersuche befindlichen Spechten.
  • Abschließend den Fledermauskasten mit Leinöl imprägnieren, damit keine Nässe in das Holz eindringt.

Achten Sie unbedingt darauf, dass keine Schrauben in den Innenraum ragen, an denen sich die Tiere verletzen könnten.

Wie wird der Kasten befestigt?

Suchen Sie für den Fledermauskasten einen Platz, an dem Sie diesen stabil verschrauben können. Er darf auch dann nicht wackeln, wenn ein stärkerer Wind weht. Die Einflugschneise muss frei sein, damit die Tiere die neue Wohnung annehmen.

Tipp

Reinigen Sie die Behausung nur im Winter. Da durch die Einflugleiste im Boden ein Schlitz verbleibt, fällt der Schmutz der Bewohner von alleine nach unten heraus. Möchten Sie den Besatz in den Sommermonaten kontrollieren, können Sie tagsüber mit einer schwachen Taschenlampe hineinleuchten. Stören Sie die Fledermäuse aber bitte nicht unnötig.

Bilder: Krzysztof Winnik / Shutterstock