Zierpflanzen

Fiederpolster im Garten: Pflanzung und Pflege leicht gemacht

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Fiederpolster, auch als Laugenblumen bezeichnet, sind eine Gattung von teppichbildenden Polsterpflanzen. Die niedrig bleibenden Stauden werden gern als Rasenersatz gepflanzt und zeigen zwischen Juni und August zahlreiche kleine, nach Honig duftende Blüten. Auch sonst ist die Pflanze aufgrund ihrer jahreszeitlich wechselnden Farben ein attraktiver Hingucker im Garten. Lesen Sie, wie Sie das Fiederpolster richtig pflanzen und pflegen – dann haben Sie lange Freude an dem unkomplizierten Gewächs.

Cotula squalida
Fiederpolster wird gern als Rasenersatz verwendet
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Fiederpolster im Garten?
Das Fiederpolster gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit frischem bis feuchtem, gut durchlässigem Boden. Eine leichte Düngung im Frühjahr fördert das Wachstum. Regelmäßiges Gießen verhindert Trockenschäden, Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder Ausläufer.

Herkunft und Verbreitung

Das Echte Fiederpolster (bot. Cotula squalida, Syn. Leptinella squalida), auch einfach Fiederpolster, in Abgrenzung zu anderen Arten der Gattung Braunes Fiederpolster oder Laugenblume genannt, ist eine hübsche, kleine und teppichbildende Polsterstaude aus der Familie der Korbblütler (bot. Asteraceae). Neben dieser Art umfasst die Gattung der Fiederpolster noch rund 50 weitere Varietäten, die mit Ausnahme der mittlerweile auch bei uns eingebürgerten Krähenfuß-Laugenblume (Cotula coronopifolia) ausschließlich auf der Südhalbkugel der Erde heimisch sind. Cotula squalida stammt aus Neuseeland, wo sie sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel weit verbreitet ist. Hier ist sie vornehmlich auf feuchten Standorten, beispielsweise an den Rändern von Flüssen und Bächen, auf feuchten Gebirgswiesen oder im der Küste nahe gelegenen Tiefland zu Hause.

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Verwendung

Das Braune Fiederpolster eignet sich aufgrund seines niedrigen und mattenbildenden Wuchses sehr gut für Moosgärten, kann aber auch als robuster Rasenersatz gepflanzt werden. Grüppchenweise im Abstand von zehn bis 30 Zentimeter gepflanzt, bildet es innerhalb kurzer Zeit einen weichen Polsterteppich aus, der bis zu einem gewissen Grad auch betreten werden kann. Des Weiteren eignet sich die kleine Staude für die füllende Bepflanzung zwischen Gehwegabschnitten, Trittsteinen oder unter bzw. zwischen Gehölzen und kleineren Gräsern. Da Fiederpolster einen eher feuchten Untergrund bevorzugen, fühlen sich die Pflanzen an Teich- oder Bachrändern besonders wohl. Aber auch als flächige und dauerhaft grüne Bepflanzung in Steingärten oder als Grabbepflanzung lassen sich die Stauden verwenden.

Im Frühjahr kommt die immergrüne Staude zusammen mit kleineren Zwiebelblumen wie etwa Wildtulpen oder Krokussen sehr hübsch zur Geltung. Ansonsten bieten sich als geeignete Pflanzpartner Arten wie die Fuchsrote Segge (bot. Carex buchananii) und andere Gräser, die Karpaten-Schaumkresse (bot. Arabis procurrens), Primeln (bot. Primula), Farne oder Funkien (bot. Hosta) an.

Aussehen und Wuchs

Cotula squalida wird höchstens fünf Zentimeter hoch, bildet aber mit ihren niederliegend wachsenden Trieben innerhalb kurzer Zeit dichte, rasenähnliche Matten aus. Ihren lateinischen Namen verdankt sie dem charakteristischen Wuchs ihrer Laubblätter, der entfernt an einen Napf oder eine Schale erinnert. Das altgriechische Wort kotyle bedeutet übersetzt etwa so viel wie Becher oder Schälchen.

Blätter

Das zarte Fiederpolster wird vor allem seiner länglichen, bräunlich-grünen Blätter wegen kultiviert. Aufgrund der feinen Fiederung erinnern diese an kleine Farne, mit denen der Korbblütler allerdings nicht verwandt ist. Fiederpolster sind in der Regel winter- oder sogar immergrün.

Blüte und Blütezeit

Die grünlich-gelben, ballförmigen und im Durchmesser bis zu zwei Zentimeter großen Körbchenblüten des Fiederpolsters blühen zwischen Juni und August. Sie sind eher unscheinbar, verbreiten aber einen angenehmen Duft nach Honig. Die Pflanzen sind sehr beliebt bei Bienen und anderen Schmetterlingen, weshalb sie eine wertvolle Bienenweide im naturnahen Garten darstellen.

Früchte

Nach der Blütezeit bildet das Fiederpolster nussähnliche, kleine Schließfrüchte aus, die jeweils nur einen einzigen Samen enthalten. Botanisch bezeichnet man diese Früchtchen auch als Achänen.

Giftigkeit

Das Fiederpolster ist weder für Menschen noch für Tiere giftig.

Welcher Standort ist geeignet?

Am wohlsten fühlt sich Cotula squalida an einem sonnigen oder absonnigen bis halbschattigen Standort im Garten, der jedoch nicht austrocknen darf. Lediglich das Silber-Fiederpolster, Cotula hispida, braucht für ein gesundes Wachstum einen vollsonnigen Platz.

Boden

Das Echte Fiederpolster fühlt sich in einem frischen bis feuchten, aber gut durchlässigen und lockeren Boden am wohlsten. Ist der Untergrund ausreichend feucht, gut belüftet und nährstoffhaltig, bildet die kleine Staude rasch dicht verzweigte, gleichmäßige Matten aus. Staunässe ebenso wie Trockenheit verträgt die Pflanze allerdings überhaupt nicht. Idealerweise liegt der pH-Wert des Bodens im neutralen Bereich.

Fiederpolster richtig pflanzen

Wollen Sie Cotula squalida als Bodendecker oder Rasenersatz verwenden, planen Sie pro Quadratfläche Pflanzfläche etwa zehn bis 20 Pflanzen ein, die im Abstand von optimalerweise zehn bis 30 Zentimetern gepflanzt werden – je nach gewählter Art und Sorte. Die beste Pflanzzeit für das wüchsige Fiederpolster ist das Frühjahr, so kann die Staude bis zum nächsten Winter gut anwachsen. Da Cotula-Arten einen mäßig nährstoffhaltigen, humosen Boden bevorzugen, sollten Sie vor der Pflanzung magere Böden mit reifem Kompost anreichern und so den Nährstoffgehalt erhöhen.

Gießen und Düngen

Das pflegeleichte Fiederpolster wächst an passenden Standorten auch ohne weitere Pflege rasch und problemlos. Eine leichte Düngung vor dem Frühjahrsaustrieb mit einem organischem Düngemittel – sehr gut geeignet ist beispielsweise reifer Kompost – dienen der Pflanze als Starthilfe in die neue Vegetationsperiode und sorgt für zahlreiches frisches, grünes Laub. An trockenen und warmen Sommertagen kann zudem eine zusätzliche Wässerung notwendig werden, um Dürreschäden zu vermeiden. Allerdings schadet gelegentliche Trockenheit der robusten Pflanze nicht, auch wenn sie dadurch vertrocknet und beschädigt wirkt: In der Regel regeneriert sich die Staude bei entsprechender Pflege von selbst wieder aus der Basis.

Fiederpolster richtig schneiden

Grundsätzlich sind regelmäßige Schnittmaßnahmen weder notwendig noch sinnvoll, lediglich vertrocknete Pflanzenteile sollten Sie vorsichtig entfernen. Der Vorteil des Fiederpolsters als Rasenersatz im Gegensatz zu herkömmlichem Gras besteht schließlich auch darin, dass die Pflanzfläche nicht gemäht oder zurückgeschnitten werden muss.

Fiederpolster vermehren

Im Gegensatz zu vielen anderen Blütenpflanzen sät sich das Fiederpolster nicht von allein. Im Herbst können Sie die reifen Früchte einsammeln und die Samen direkt vor Ort oder im zeitigen Frühjahr in einem Anzuchtgefäß aussäen. Das ist jedoch in der Regel nicht notwendig, da sich die Staude durch zahlreiche Ausläufer vermehrt. Durch diese bildet sie schon nach wenigen Wochen die charakteristischen Pflanzteppiche, lässt sich aber auch problemlos vermehren. Dazu trennen Sie einfach einige der kleinen Ausläufer ab und pflanzen diese separat ein. Dieses Vorgehen empfiehlt sich auch, wenn das Fiederpolster in seinem Wuchs begrenzt werden soll oder muss.

Teilen

Eine weitere einfache Methode der Vermehrung ist die Teilung, die Sie am besten im Frühjahr vornehmen. Hierzu stechen Sie lediglich flächige Stücke in der gewünschten Größe mit einem scharfen Spaten ab und setzen diese am neuen Standort wieder ein. Entfernen Sie bei dieser Gelegenheit kranke und vertrocknete Pflanzenteile, damit das Fiederpolster auch am neuen Standort gesund wächst. Direkt nach der Neuanpflanzung sowie in den Wochen danach sollten Sie die Pflanzfläche großzügig gießen, damit die neuen Wurzeln sich schneller ausbilden und keine Trockenschäden an der Pflanze entstehen.

Im Gegensatz zu anderen Stauden ist eine regelmäßige Teilung des Fiederpolsters zu Zwecken der Verjüngung zwar möglich, aber nicht notwendig. Die langlebige Art neigt nicht zum Verkahlen und wird oft erst mit dem Alter dichtwüchsig und ansehnlich.

Überwintern

Das Fiederpolster weist mit einer Kältetoleranz von bis zu minus 28 Grad Celsius eine sehr gute Winterhärte auf. Trotzdem ist insbesondere bei Kahlfrost ein Sonnenschutz gegen die gleißende Wintersonne sinnvoll, da die Staude auf die intensive Bestrahlung mit einer Braunfärbung der Blätter reagieren kann. Zwar hat dies keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Pflanze, sieht allerdings unschön aus. Zudem dauert es im nächsten Frühjahr eine Weile, bis die bepflanzte Fläche wieder in frischem Grün erscheint. Als Winterschutz zeigt sich eine Abdeckung mit Reisig als vollkommen ausreichend.

Krankheiten und Schädlinge

Im Allgemeinen ist das Fiederpolster zwar recht widerstandsfähig gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen, allerdings auch nicht vollkommen unempfindlich. Insbesondere eine hohe Sonneneinstrahlung kann sommers wie winters zu Problemen führen, denn ein intensiv sonniger Standort führt häufig zu braunen Blattverfärbungen – das gilt vor allem dann, wenn der Untergrund zugleich trocken ist. Regelmäßiges Gießen und gegebenenfalls ein Schattieren insbesondere über die Mittagszeit lässt die Pflanze sich jedoch schnell wieder erholen. Sind im Sommer Aufhellungen in den Pflanzmatten erkennbar, haben sich häufig Spinnmilben eingefunden. Die lästigen Schädlinge treten vor allem in trockenen Jahren gehäuft auf und schädigen die Pflanzen durch ihre Saugtätigkeiten.

Problematisch ist auch Schneckenfraß, wobei nicht nur der Appetit der kriechenden Schädlinge den Pflanzen schadet: Die schleimigen Absonderungen sorgen zudem für einen Luftabschluss der bepflanzten Flächen, was wiederum zu Fäulnis führen kann. Um dies zu verhindern, sollten wirksame Schneckensperren (9,00€ bei Amazon*) installiert werden. Des Weiteren sollten bei einem Befall kleine Zweige und Laub entfernt werden, um die Belüftung der Matten sicherzustellen.

Tipp

Wenn Sie nach einem geeigneten Rasenersatz suchen, gibt es neben dem für eher schattige und feuchte Standorte geeignetem Fiederpolster weitere Staudenarten. Teppichthymian beispielsweise passt gut an sonnige Standorte, für trockene und sonnige Lagen ist Mauerpfeffer oder das Stachelnüsschen zu empfehlen. Nicht nur in japanischen Gärten beliebt ist das unkomplizierte Sternmoos (bot. Sagina subulata), das auch an sonnigeren Plätzen noch gut gedeiht. Die römische Kamille wiederum lässt sich gut als duftender Rasen verwenden.

Arten und Sorten

Neben der eigentlichen Art Cotula squalida ist im Handel lediglich die Sorte ‚Platt’s Black‘ erhältlich, die ihrem Sortennamen allerdings alle Ehre macht. Die ebenfalls lediglich bis fünf Zentimeter hoch wachsende Staude hat im Gegensatz zur Wildart auffällig dunkle Fiederblättchen, die im Sommer rotbraun und im Winter schwarzgrün gefärbt sind. Neben dem Echten bzw. Braunen Fiederpolster sind außerdem diverse Arten erhältlich, die sich ebenfalls sehr gut im Garten verwenden lassen und der hier beschriebenen Art in ihren Ansprüchen bezüglich Standort und Pflege recht ähnlich sind.

Fingerkraut-Fiederteppich (bot. Cotula potentillina)

Diese ebenfalls aus Neuseeland stammende Varietät weist hinsichtlich Wuchs und Eigenschaften ganz ähnliche Merkmale wie Cotula squalida auf, wird allerdings mit einer Wuchshöhe von bis zu zehn Zentimetern etwas höher.

Mattgrünes Fiederpolster (bot. Cotula diotica)

Diese Art bildet üppige, im Sommer grüne und im Winter kupferfarbene Fiederblättchenteppiche aus. Die lediglich bis zu fünf Zentimeter hoch werdenden Pflanzen blühen im Vergleich zu den verwandten Arten recht früh: Die kleinen, hellgelben Blütenköpfchen zeigen sich bereits zwischen Mai und Juni. Neben der ohnehin kleinwüchsigen Art gibt es eine zwergwüchsige Sorte mit dem Namen ‚Minima‘. Diese wird lediglich bis drei Zentimeter hoch.

Silber-Fiederpolster (bot. Cotula hispida)

Im Gegensatz zu den anderen Cotula-Arten benötigt diese einen sonnigen Standort mit eher magerem Substrat. Die silbrige Staude bildet zwischen Mai und Juli gelbe Blütenköpfchen aus und kann bis zu zehn Zentimeter hoch werden.