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Fichtenwurzeln kappen: So lösen Sie Probleme im Garten

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Vielleicht stört sich der Nachbar an der Höhe und Ausbreitung Ihrer Fichte – oder Sie selbst sind nicht begeistert davon, wie viel Platz der Nadelbaum einnimmt. Doch ist es dann die richtige Lösung, Äste und Wurzeln der Fichte zu kappen?

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Beim Kappen der Wurzel ist Vorsicht geboten!
AUF EINEN BLICK
Ist es ratsam, die Wurzeln einer Fichte zu kappen?
Das Kappen der Wurzeln einer Fichte kann Schäden verursachen, etwa Pilzbefall und reduzierte Standsicherheit. Laut § 910 BGB dürfen Nachbarn jedoch Wurzeln kappen, wenn sie problematisch sind. Es wird empfohlen, einen Profi für das Kappen zu beauftragen.

Warum die Wurzeln einer Fichte kappen?

Typischer Fall: Der Nachbar beschwert sich über die in sein Grundstück ragenden Äste und/oder Wurzeln einer Fichte in Ihrem Garten und verlangt, dass Sie diese kappen. Es kann natürlich auch sein, dass Ihnen die Ausbreitung des Nadelbaums auf Ihrem Grundstück selbst missfällt und Sie deshalb darüber nachdenken, unter anderem die Wurzeln der Fichte zu kürzen. Tatsächlich können Letztere ungünstige Auswirkungen haben, etwa Wege anheben oder Rohre/Leitungen mehr oder weniger stark beschädigen.

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Schadet das Kappen der Wurzeln dem Fichtenbaum?

Ja, das Kappen der Wurzeln einer Fichte kann erheblichen Schaden anrichten, denn: Ohne eine fachgerechte Wundversorgung danach haben Pilze an den gekappten Wurzeln oft leichtes Spiel, sich auszubreiten. Die resultierende Stammfußfäule reduziert die Standsicherheit und der Baum droht früher oder später umzustürzen – eine Gefahr für Menschen, Tiere und Sachgegenstände (Häuser, Fahrzeuge et cetera).

Wie ist die rechtliche Lage?

Laut § 910 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) gilt Folgendes in Bezug auf die Wurzelkappung von Fichten und anderen Bäumen sowie Sträuchern:

  • Ragen Äste und/oder Wurzeln eines benachbarten Baums in das eigene Grundstück und stellen eine Beeinträchtigung dar (!), darf man den Eigentümer der Pflanze auffordern, die problematischen Baumteile zu kappen.
  • Erledigt der Aufgeforderte dies nicht innerhalb einer bestimmten Frist, hat der „Gestörte“ das Recht, die Kappung selbst vorzunehmen – unter Berücksichtigung der Wachstumsphasen des Baumes.

Wer kommt für Baumschäden durch die Wurzelkappung auf?

Der Besitzer des Grundstücks, auf dem der Baum steht, ist dafür verantwortlich, nach der Kappung der Wurzeln eine fachgerechte Wundpflege vornehmen zu lassen, um einen Pilzbefall und andere Schäden zu vermeiden.

Aber: Entsprechende Maßnahmen kann er nur dann einleiten, wenn er von der Kappung weiß. Das heißt: Der Nachbar, der die Wurzeln auf eigene Faust kappt, muss den Eigentümer darüber informieren. Tut er das nicht, kann auch er für resultierende Baumschäden haftbar gemacht werden.

Wer trägt Schäden durch Baumwurzeln vom Nachbargarten?

Auch hier ist normalerweise allein der Eigentümer des Grundstücks mit dem Baum in der Pflicht. Allerdings nur, wenn

  • sich bei der Prüfung herausstellt, dass tatsächlich die Wurzeln seines Baums für die Schäden verantwortlich sind und
  • der Besitzer zuvor die Chance bekommen hat, die Wurzeln innerhalb einer vereinbarten Frist zu kappen.

Kann man die Wurzeln einer Fichte selber kappen?

Zum Kappen der Wurzeln einer Fichte benötigt man in erster Linie einen scharfen Spaten sowie eine spezielle Wurzelsäge. Allerdings raten wir Ungeübten dringend davon ab, die Kappung in Eigenregie vorzunehmen. Es ist sicherer und gesünder für den Baum, die Arbeit einem Profi zu überlassen.

Tipp

Wie tief sind die Wurzeln einer Fichte?

Die Fichte gehört zu den Flachwurzlern. Auf labilen Böden sind ihre Wurzeln gemeinhin weniger als 60 Zentimeter tief; auf mäßig labilen Böden haben sie meist eine Länge zwischen 60 und 90 Zentimetern.

Bilder: AMV_80 / Shutterstock