Fast perfekt: Erlenzapfen gegen Algen
Erlenzapfen im Aquarium hemmen das Algenwachstum auf natürliche Weise. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkungsweise, die Anwendung und die Kombination mit anderen Maßnahmen zur Algenkontrolle im Aquarium.
Wirkungsweise von Erlenzapfen gegen Algen
Erlenzapfen entfalten ihre algenhemmende Wirkung durch die Freisetzung von natürlichen Inhaltsstoffen wie Huminsäuren und Gerbstoffen. Diese Stoffe tragen auf verschiedene Weise zur Algenbekämpfung im Aquarium bei.
Ansäuerung des Wassers
Beim Zersetzen im Wasser setzen Erlenzapfen Huminsäuren frei, die den pH-Wert des Wassers senken. Algenarten bevorzugen in der Regel höhere pH-Werte, wodurch die sauren Bedingungen ihr Wachstum hemmen.
Veränderung des Lichtspektrums
Die Substanzen aus den Erlenzapfen verändern das Lichtspektrum im Aquarium, indem sie blaues und UV-Licht herausfiltern. Diese Lichtkomponenten sind für Algen zur Photosynthese notwendig. Die Reduktion dieses Lichtspektrums mindert die Photosyntheseleistung der Algen und hemmt ihr Wachstum.
Antibakterielle und fungizide Effekte
Huminsäuren und Gerbstoffe in Erlenzapfen besitzen antibakterielle und fungizide Eigenschaften. Diese reduzieren die Keimdichte und bekämpfen Pilze, die das Algenwachstum begünstigen könnten. Dadurch wird ein weniger keimfreundliches Milieu geschaffen, das das Algenwachstum weiter verlangsamt.
Förderung des Pflanzenwachstums
Erlenzapfen fördern das Wachstum von Wasserpflanzen, wie Hornkraut, die mit Algen um Nährstoffe konkurrieren. Durch die Stärkung der Pflanzen wird den Algen ein Teil ihrer Nahrungsgrundlage entzogen, was deren Ausbreitung weiter einschränkt.
Die natürliche Zusammensetzung von Erlenzapfen macht sie zu einer umweltfreundlichen Methode zur Algenbekämpfung, die gleichzeitig das Wohlbefinden der Aquarienbewohner fördert.
Anwendung von Erlenzapfen im Aquarium
Erlenzapfen können auf einfache Weise in Ihrem Aquarium angewendet werden. Legen Sie die gewünschte Anzahl direkt ins Wasser. Die Zapfen sinken nach kurzer Zeit zu Boden und geben ihre nützlichen Stoffe frei.
Dosierung und Dauer
- Standard-Dosierung: Verwenden Sie 1 bis 2 Erlenzapfen pro 20 Liter Wasser.
- Erneuerungsintervall: Lassen Sie die Erlenzapfen etwa 2 bis 3 Wochen im Wasser. Ersetzen Sie sie danach durch neue Zapfen oder lassen Sie die alten als dekorative Elemente im Becken verbleiben.
Anwendungstipps
Vor der Anwendung bedarf es keiner besonderen Vorbehandlung der Zapfen. Die natürliche Zersetzung setzt automatisch ein. Während dieser Zeit können die Zapfen das Wasser leicht bräunlich einfärben, was ein Zeichen für die Freisetzung der Wirkstoffe ist und unbedenklich bleibt.
Erlenzapfen können auch im Filtertopf platziert werden, um ihre antibakteriellen und fungiziden Eigenschaften fokussiert wirken zu lassen und die Wasserqualität zu verbessern. Überprüfen Sie regelmäßig die Wasserwerte, um ein gut ausbalanciertes Ökosystem im Aquarium zu gewährleisten.
Kombination mit anderen Maßnahmen
Zur effektiven Algenbekämpfung ist es sinnvoll, Erlenzapfen mit weiteren Maßnahmen zu kombinieren.
- Regelmäßiger Wasserwechsel: Tauschen Sie wöchentlich etwa 15-20% des Aquariumwassers aus, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen.
- Anpassung der Futtermenge: Füttern Sie Ihre Fische, die Algen fressen nur so viel, wie sie in wenigen Minuten aufnehmen können, um die Ansammlung von Nitraten und Phosphaten zu vermeiden.
- Förderung des Wasserpflanzenwachstums: Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen ausreichende Beleuchtung und Nährstoffe erhalten, etwa durch Muschelblume.
- Optimierung der Filtrationssysteme: Nutzen Sie effiziente Filtersysteme, die Nitrate und Phosphate aus dem Wasser entfernen.
- Einsatz von Algenfressern: Setzen Sie Fische oder Wirbellose ein, die Algen fressen, wie etwa Amano-Garnelen (17,00€ bei Amazon*) oder Rennschnecken.
- Steuerung der Lichtverhältnisse: Reduzieren Sie die Beleuchtungsdauer auf 6-8 Stunden pro Tag und verwenden Sie Leuchtmittel, die das Algenwachstum nicht fördern.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen mit dem Einsatz von Erlenzapfen schaffen Sie eine ausgewogene Umgebung, die das Algenwachstum wirksam reduziert.
Vorteile der Verwendung von Erlenzapfen
Erlenzapfen bieten zahlreiche Vorteile für das Aquarium:
- Gesundheitsfördernd: Sie wirken antibakteriell und fungizid, fördern das Immunsystem und verhindern Erkrankungen wie Pilzbefall und bakterielle Infektionen.
- Regulierung des pH-Werts: Die natürlichen Huminsäuren in den Erlenzapfen senken den pH-Wert des Wassers leicht ab, was ideal für viele Tropenfische und Garnelen ist.
- Naturverfärbung: Die freigegebenen Huminstoffe färben das Wasser leicht bräunlich, simulieren natürliche Schwarzwasserumgebungen und tragen zum Wohlbefinden der Fische bei.
- Dekorations- und Nahrungsquelle: Erlenzapfen bereichern das Aquarium optisch und bieten Mikroorganismen, die von Garnelen abgegrast werden können.
- Förderung der Laichbereitschaft: Die natürlichen Steroide in den Zapfen können die Laichbereitschaft von Fischen fördern.
- Einfache Handhabung und Langlebigkeit: Erlenzapfen sind einfach anzuwenden und geben ihre Wirkstoffe über mehrere Wochen hinweg ab.
Durch die Integration von Erlenzapfen schaffen Sie eine ästhetisch ansprechende Umgebung und fördern zugleich die Gesundheit Ihrer Aquarienbewohner.
Einschränkungen der Wirkung von Erlenzapfen
Trotz der vielen Vorteile von Erlenzapfen gibt es einige Einschränkungen:
- Langsame Wirkung: Die algenhemmenden Effekte von Erlenzapfen setzen erst nach einigen Wochen ein.
- Eingeschränkte Wirksamkeit bei schweren Algenbefällen: Bei starkem Algenbefall reicht die Anwendung von Erlenzapfen alleine oft nicht aus.
- Abhängigkeit von Wasserbedingungen: Unterschiedliche Wasserparameter können die Wirksamkeit beeinflussen.
- Ästhetische Veränderung: Die leichte Braunfärbung des Wassers kann von einigen Aquarianern als störend empfunden werden.
- Begrenzte Haltbarkeit: Erlenzapfen müssen nach einigen Wochen erneuert werden, um ihre volle Wirkung aufrechtzuerhalten.
Durch das Beachten dieser Punkte und entsprechende Maßnahmen können Sie das Potential von Erlenzapfen optimal ausschöpfen und realistische Erwartungen an ihre Wirksamkeit setzen.