Erdbeeren

Erdbeeren Bestäuben: So Helfen Bienen & Hummeln

Erdbeeren zählen zu den beliebtesten und schmackhaftesten Früchten im Garten. Doch um eine reiche Ernte zu erzielen, ist eine effektive Bestäubung unerlässlich. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Bienen und Hummeln zur optimalen Bestäubung von Erdbeeren beitragen und welche Vorteile die Insektenbestäubung für die Fruchtqualität und den Ertrag hat.

Weshalb die Insektenbestäubung für Erdbeeren so wichtig ist

Bienen und Hummeln steigern die Qualität und den Ertrag von Erdbeeren

Weshalb die Insektenbestäubung für Erdbeeren so wichtig ist

Die Qualität und der Ertrag Ihrer Erdbeeren hängen maßgeblich von der Bestäubung durch Insekten ab. Bienen und Hummeln leisten hier ganze Arbeit und sorgen für Früchte, die nicht nur größer und schwerer sind, sondern auch eine schönere Form aufweisen. Studien belegen sogar, dass der Handelswert insektenbestäubter Erdbeeren um ganze 92% höher liegt.

Doch nicht nur optisch und wirtschaftlich punkten diese Früchte. Im Vergleich zu Erdbeeren, die durch Selbst- oder Windbestäubung entstanden sind, weisen sie deutlich weniger Fehlbildungen auf. Das liegt an der intensiveren Pollenübertragung, die zu einem ausgewogenen Zucker-Säure-Verhältnis führt – und damit zu einem intensiveren Geschmackserlebnis. Darüber hinaus profitieren insektenbestäubte Erdbeeren von einer besseren Lagerfähigkeit, einem intensiveren Aroma und einer leuchtend roten Farbe.

Verschiedene Wege der Bestäubung

Die Insektenbestäubung ist die effektivste Form der Bestäubung

Verschiedene Wege der Bestäubung

Erdbeerpflanzen sind auf die Bestäubung angewiesen, damit sich Früchte bilden können. Dabei gibt es drei Möglichkeiten, wie der Pollen von den Staubblättern auf die Narben gelangt:

  • Selbstbestäubung: Da Erdbeerblüten zwittrig sind, also sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane besitzen, können sie sich selbst befruchten. Der Pollen fällt dabei von den Staubblättern auf die Narben derselben Blüte oder auf die anderer Blüten derselben Pflanze. Diese Art der Bestäubung führt jedoch häufig zu kleineren, leichteren und deformierten Früchten.
  • Windbestäubung: Auch der Wind kann den Pollen von Blüte zu Blüte tragen. Diese Methode ist jedoch stark vom Zufall abhängig und weniger effektiv. Schließlich kann der Wind den Pollen auch in eine ganz andere Richtung tragen, sodass er die Narben anderer Blüten gar nicht erreicht.
  • Insektenbestäubung: Die effektivste Form der Bestäubung erfolgt durch Insekten wie Bienen und Hummeln. Auf ihrer Suche nach Nektar und Pollen besuchen sie die Blüten und übertragen dabei den Pollen von einer Blüte zur nächsten. So entstehen Erdbeeren, die größer, schwerer und wohlgeformt sind.

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Bienen und Hummeln sind unermüdliche Helfer im Garten. Sie transportieren nicht nur mehr Pollen als der Wind, sondern verteilen diesen auch deutlich effektiver auf den Narben. Das liegt an ihrer besonderen Art der Fortbewegung auf den Blüten.

Wenn eine Biene oder Hummel eine Erdbeerblüte anfliegt, bleibt der Pollen an ihrem Körper haften. Besucht sie anschließend weitere Blüten, gelangt ein Teil dieses Pollens auf deren Narben. So wird die Befruchtung ermöglicht und die Erdbeere kann sich entwickeln. Entscheidend für den Erfolg dieses Prozesses ist die ständige Bewegung der Insekten, die auf der Suche nach Nahrung von Blüte zu Blüte fliegen und dabei die Kreuzbestäubung fördern. Dies erhöht die genetische Vielfalt der Pflanzen und trägt zur Produktion größerer und gesünderer Erdbeeren bei.

Besonders in Gewächshäusern und Folientunneln ist der Einsatz von Hummelvölkern empfehlenswert. So wird eine ausreichende Bestäubung auch in den kühleren Frühjahrsmonaten gewährleistet, wenn externe Bestäuber weniger aktiv sind.

Die optimale Anzahl der Bienenanflüge

Damit sich hochwertige Erdbeeren entwickeln können, müssen die Blüten sorgfältig bestäubt werden. Dabei spielt die Anzahl der Bienenanflüge eine entscheidende Rolle:

  • Mindestens 11-15 Anflüge: Um eine effektive Befruchtung zu erzielen und die meisten weiblichen Eizellen der Blüte zu bestäuben, sind mindestens 11-15 Bienenanflüge nötig.
  • 16-20 Anflüge für optimalen Ertrag: Für den bestmöglichen Ertrag und eine maximale Fruchtgröße sollten die Erdbeerblüten sogar 16-20 Anflüge erleben. Studien haben gezeigt, dass die Früchte mit jedem weiteren Anflug größer und schwerer werden.
  • Bestäubung im richtigen Zeitfenster: Besonders effektiv ist die Bestäubung, wenn sie während der empfänglichsten Zeit der Blütenentwicklung stattfindet, also in dem Moment, wenn die Reproduktionsorgane vollständig ausgereift sind. So entstehen Früchte, die bis zu 58,3% schwerer sind als jene, die außerhalb dieses Zeitfensters bestäubt wurden.

Wildbienen und Hummeln als Bestäuber

Wildbienen und Hummeln sind wichtige Bestäuber von Erdbeeren. Sie tragen maßgeblich zur Effizienz der Bestäubung bei und sorgen für qualitative Verbesserungen der Früchte.

  • Effiziente Bestäuber: Hummeln sind besonders effiziente Bestäuber, da sie auch bei kühleren Temperaturen aktiv bleiben. Dank ihrer Größe und ihres dichten Haarkleides können sie mehr Pollen transportieren und diesen effektiver zwischen den Blüten verteilen. Auch Wildbienenarten wie Mauerbienen, Sandbienen und Schmalbienen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung.
  • Förderung der Artenvielfalt: Die Anwesenheit und Förderung von Wildbienen und Hummeln ist nicht nur für die Bestäubung von Erdbeeren von großer Bedeutung. Um optimale Bestäubungsergebnisse zu erzielen, wird der Einsatz von ca. 1,5 Bienenvölkern pro Hektar nahe der Pflanzen vorgeschlagen.

Die sorgfältige Planung und Umsetzung einer strategischen Bestäubung unter Einbeziehung von Bienen, Hummeln und möglicherweise anderen bestäubenden Insekten ist entscheidend für den erfolgreichen Anbau von Erdbeeren und sichert die Qualität sowie die Quantität der Ernte.

Bilder: Viktor_Kitaykin / iStockphoto