Dipladenia vermehren: Ableger ziehen Schritt-für-Schritt erklärt
Dipladenien lassen sich durch Kopfstecklinge oder Absenker vermehren. Welche Methode sich am besten eignet, hängt von Ihren gärtnerischen Voraussetzungen und dem gewünschten Zeitaufwand ab.
Dipladenien Vermehrung: Kopfstecklinge vs. Absenker
Bei der Vermehrung von Dipladenien gibt es hauptsächlich zwei Methoden: Kopfstecklinge und Absenker. Jede Technik hat ihre eigenen Vorteile und Nachteile, und die Wahl der Methode hängt von Ihren gärtnerischen Voraussetzungen und dem gewünschten Zeitaufwand ab.
Kopfstecklinge
Die Vermehrung durch Kopfstecklinge ist eine gängige Methode aufgrund ihrer einfachen Handhabung. Schneiden Sie etwa 10 cm lange, junge und nicht verholzte Triebspitzen ab und setzen Sie diese in feuchte Anzuchterde oder Wasser, um die Wurzelbildung zu fördern.
Vorteile von Kopfstecklingen:
- Einfacher Prozess: Schneiden und Einpflanzen der Stecklinge erfordert wenig Aufwand und ist leicht erlernbar.
- Zeitersparnis: Innerhalb von etwa 4–8 Wochen können sich erste Wurzeln bilden.
Nachteile von Kopfstecklingen:
- Geringere Erfolgsquote: Die Bewurzelungsrate ist nicht immer hoch, selbst unter optimalen Bedingungen.
- Anfälligkeit: Junge Stecklinge sind empfindlicher gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Absenker
Die Vermehrung durch Absenker gilt als robuster und zuverlässiger. Dabei wird ein Teil der Pflanze, während er noch an der Mutterpflanze hängt, in den Boden gebogen und fixiert. Der Trieb bildet an der Berührungsstelle mit der Erde Wurzeln und kann dann von der Mutterpflanze getrennt werden.
Vorteile von Absenkern:
- Hohe Erfolgsrate: Da der Trieb weiterhin Nährstoffe von der Mutterpflanze erhält, sind die Erfolgschancen höher.
- Robustheit: Absenker entwickeln in der Regel kräftigere Wurzelsysteme, was zu robusteren Pflanzen führt.
Nachteile von Absenkern:
- Zeitaufwendig: Die Bewurzelung kann mehrere Monate dauern.
- Raumbedarf: Ein zusätzlicher Pflanztopf wird benötigt, was mehr Platz in Anspruch nimmt.
Praxisorientierte Überlegungen
Für eine schnelle und einfache Vermehrung sind Kopfstecklinge ideal. Für Anfänger bieten sie eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln. Absenker hingegen bieten eine höhere Erfolgsquote und robustere Pflanzen, sind jedoch zeitaufwendiger und erfordern mehr Platz.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Dipladenien Vermehrung mit Kopfstecklingen
- Auswahl des Triebes: Schneiden Sie im Frühjahr mehrere junge, nicht verholzte Triebe ab. Optimalerweise sollten die Triebe etwa 10 cm lang und frei von Blütenknospen sein.
- Vorbereitung des Stecklings: Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass nur die oberen 2 bis 3 Blätter verbleiben. Tragen Sie Handschuhe, um sich vor dem giftigen Milchsaft zu schützen.
- Schneiden des Stecklings: Setzen Sie einen scharfen, sauberen Schnitt unmittelbar unterhalb eines Blattknotens. Verwenden Sie eine desinfizierte Gartenschere oder ein scharfes Messer.
- Bewurzelungspulver verwenden: Um die Anwachsrate zu erhöhen, tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver.
- Einpflanzen in Anzuchterde: Füllen Sie einen kleinen Topf mit gut angefeuchteter Anzuchterde. Stecken Sie drei Stecklinge in jeden Topf und drücken Sie die Erde vorsichtig an.
- Feuchtes Mikroklima schaffen: Decken Sie den Topf mit einer transparenten Plastiktüte oder verwenden Sie ein Minigewächshaus. Dies erzeugt ein feuchtes Mikroklima, das die Wurzelbildung fördert.
- Standortwahl: Stellen Sie den Topf an einen warmen, hellen Ort, aber nicht in direktes Sonnenlicht. Die optimale Temperatur liegt bei etwa 25 Grad Celsius.
- Pflege: Lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Besprühen Sie die Erde bei Bedarf leicht mit Wasser, damit sie stets feucht bleibt.
- Überprüfung der Stecklinge: Prüfen Sie alle paar Tage auf Schimmelbildung und entfernen Sie betroffene Teile sofort.
- Wurzelbildung: Innerhalb von 4 bis 8 Wochen sollten sich erste Wurzeln bilden. Neue Triebe sind ein sicheres Zeichen für erfolgreiche Wurzelbildung.
- Umpflanzen: Sobald die Stecklinge gut verwurzelt sind und neue Triebe zeigen, pflanzen Sie diese in separate Töpfe mit Blumenerde um.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Dipladenien Vermehrung mit Absenkern
- Vorbereiten des Pflanzgefäßes: Stellen Sie einen zweiten Topf mit geeignetem, feuchtem Substrat neben die Mutterpflanze. Die Erde sollte locker und durchlässig sein.
- Auswahl des Triebes: Wählen Sie einen langen, leicht verholzten Trieb, der flexibel aber kräftig ist. Der Trieb sollte vorzugsweise im unteren Bereich der Pflanze sitzen.
- Entfernen der Blätter: Schneiden Sie die Blätter am gesamten Trieb ab, bis auf die Triebspitze. Dies reduziert die Wasserverdunstung und fördert die Wurzelbildung.
- Anritzen des Triebs: Ritzen Sie die Rinde im mittleren Abschnitt des Triebs vorsichtig mit einem sauberen, scharfen Messer an.
- Eingraben des Triebs: Biegen Sie den Trieb vorsichtig nach unten und legen Sie die angeritzte Stelle in das vorbereitete Pflanzgefäß. Die Spitze des Triebs sollte aus der Erde herausragen.
- Fixieren des Triebs: Fixieren Sie den Trieb mit Hilfe eines Drahtbügels, einer Haarnadel oder kleinen Steinen, sodass er stabil in der Erde bleibt.
- Bedecken der Kontaktstelle: Bedecken Sie die angeritzte Stelle mit Erde, sodass guter Kontakt zwischen dem Trieb und der feuchten Erde besteht.
- Pflege während der Bewurzelungsphase: Halten Sie das Substrat feucht und überprüfen Sie regelmäßig, ob der Trieb gut fixiert ist. Ein leicht schattiger und windgeschützter Standort ist optimal.
- Überprüfung der Verwurzelung: Nach einigen Monaten können Sie prüfen, ob sich Wurzeln gebildet haben. Ziehen Sie vorsichtig am Trieb, um den Widerstand zu prüfen.
- Trennen des Absenkers: Sobald der Absenker kräftige Wurzeln entwickelt hat, schneiden Sie ihn mit einem scharfen, desinfizierten Messer von der Mutterpflanze ab.
- Umpflanzen des neuen Triebs: Pflanzen Sie den bewurzelten Trieb in einen eigenen Topf mit frischer Blumenerde um. Sorgen Sie weiterhin für einen hellen, warmen Standort und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
Tipps für eine erfolgreiche Dipladenien Vermehrung
- Sauberes Werkzeug verwenden: Desinfizieren Sie Ihre Gartenschere oder Messer vor dem Schneiden der Stecklinge, um Krankheiten und Schädlinge zu verhindern und eine gesunde Wurzelbildung zu fördern.
- Optimale Bedingungen schaffen: Stellen Sie sicher, dass die verwendete Anzuchterde gut durchlässig und angefeuchtet ist. Ein lockerer Boden unterstützt das Wachstum der jungen Wurzeln.
- Standortwahl beachten: Wählen Sie einen warmen und hellen Platz, beispielsweise eine Fensterbank, die jedoch nicht direkt der Mittagssonne ausgesetzt ist, ideal für eine Zimmerpflanze. Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
- Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten: Decken Sie die Anzuchttöpfchen mit einer transparenten Plastiktüte ab oder verwenden Sie ein Minigewächshaus. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern.
- Geduld bewahren: Die Wurzelbildung kann einige Wochen dauern. Beobachten Sie die Stecklinge regelmäßig, aber vermeiden Sie es, sie häufig herauszuziehen oder umzupflanzen, bevor sich deutliche Wurzeln gebildet haben.
Mit diesen Tipps unterstützen Sie die erfolgreiche Vermehrung Ihrer Dipladenien und fördern gesunde, kräftige Jungpflanzen.