Die Kerbelrübe: Anbau, Ernte & leckere Rezepte
Da sie sich nicht gut konventionell anbauen lässt, ist die Kerbelrübe auf den Märkten inzwischen so selten geworden, dass sie als teure Delikatesse gehandelt wird. Im eigenen Garten lässt sich dieses sehr alte Gemüse jedoch recht einfach züchten, sodass die Spezialität fast nur noch in Hausgärten zu finden ist.
Herkunft und Besonderheiten der Kerbelrübe
Dieses Gemüse ist auch unter dem Namen Knollenkerbel, Nappenmöhre oder Knolliger Kälberkopf bekannt. Bereits um das Jahr 1600 wurde die Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum) nachweislich auf den Wiener Gemüsemärkten angeboten.
Sie ist in Mitteleuropa heimisch und gedeiht wild auf feuchten Wiesen. Die Pflanzen erkennen Sie am stark gefiederten Laub, das dem der Möhre zum Verwechseln ähnlich sieht. Roh erinnert das Aroma des Knolligen Kälberkopfes an Pastinaken. Erst nach dem die Rübchen gelagert und gekocht wurden, entfaltet sich der aromatisch-süßliche Geschmack, der dem von Esskastanien ähnelt.
Kerbelrüben selbst anbauen
Die Kerbelrübe ist eines jener Gemüse, das vorwiegend im Hausgarten angebaut wird. Grund hierfür ist die schlechte Keimfähigkeit des Substrates sowie die mangelnde Konkurrenzfähigkeit gegenüber Beikräutern, die ein häufiges Jäten erforderlich macht.
- Da der Knollige Kälberkopf ein Frostkeimer ist, werden die Samen bereits im September in den Boden gebracht.
- Da viele Samenkörner nicht aufgehen, säen Sie dichter aus, als sie es bei Mohrrüben tun würden.
- Nach der Keimung vereinzeln Sie die Rübchen auf 5 Zentimeter.
- Versorgen Sie die Pflanzen zu diesem Zeitpunkt mit einem organischen Langzeitdünger (10,00€ bei Amazon*).
- Jäten Sie zwischen den Kerbelrüben regelmäßig Unkraut und lockern Sie vorsichtig den Boden.
Wie wird der Knollige Kälberkopf geerntet und verwendet
Die Reife der kleinen Rüben erkennen Sie am Vergilben des Laubes.
- Heben Sie diese aus der Erde und entfernen Sie die Blätter.
- Lagern Sie das Gemüse, eingeschlagen in feuchten Sand oder angefeuchtete Tücher, an einem kühlen Ort.
- Alternativ können Sie die Kerbelrübchen für einige Zeit einfrieren, denn im tiefen Kälteschlaf entwickelt sich das unvergleichliche Aroma ebenfalls.
Geschält, zusammen mit Kartoffeln gekocht, lässt sich aus den Rübchen ein sehr schmackhaftes Püree zubereiten. Eine besondere Delikatesse ist das Kerbelrüben-Risotto, das durch den süßlich-würzigen Geschmack des Knolligen Kälberkopfs auch Kindern gut schmeckt.
Saatgut selbst gewinnen
Möchten Sie selbst Samen für die nächste Kultur ernten, lassen Sie im Herbst einige Pflanzen stehen. Aus diesen entwickelt sich im zweiten Jahr ein langstieliger Trieb mit einer weißen Doldenblüte, der viele Samen produziert. Damit diese ihre Keimfähigkeit behalten, werden sie direkt wieder ausgesät.
Gut getrocknet können Sie das Saatgut alternativ in einem dicht schließenden Gefäß einfrieren und erst im darauffolgenden Frühjahr aussäen.
Tipp
Da die Kerbelrübe nicht unter Naturschutz steht, dürfen Sie diese auch sammeln. Allerdings sollten Sie die Pflanze genau kennen, denn eine Verwechslung mit dem hochgiftigen Schierling ist möglich.