Klivien pflegen: Blüte, Standort & Vermehrung der Clivia
Die Klivie, auch bekannt als Riemenblatt, ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren leuchtenden Blüten und ihrem pflegeleichten Charakter begeistert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung und Pflege der Klivie.
Steckbrief
Herkunft
Die Klivie (Clivia miniata), auch Riemenblatt genannt, stammt ursprünglich aus dem südlichen Afrika, insbesondere aus den Provinzen KwaZulu-Natal, Ostkap, Mpumalanga und dem Königreich Eswatini. Dort gedeiht sie in schattigen Wäldern und Tälern auf durchlässigen, lehmigen bis humosen Böden. Seit 1854 wird die Klivie in Europa als Kulturpflanze gehalten und hat sich von England aus rasch verbreitet, weshalb sie heute weltweit als beliebte Zimmerpflanze gilt.
Die Klivie gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) und enthält wie ihre verwandten Arten giftige Inhaltsstoffe in allen Pflanzenteilen. Bei der Pflege sollte deshalb Vorsicht geboten und Handschuhe getragen werden. Die Einzigartigkeit der Klivie zeigt sich auch in ihrer engen Verwandtschaft mit dem Agapanthus, was sich an den riemenförmigen Blättern erkennen lässt.
Wuchs
Die Klivie zeichnet sich durch einen aufrechten, buschigen Wuchs aus und erreicht eine Höhe von 60 bis 70 cm, abhängig von der Art. Die Pflanze bildet dichte Horste aus dunkelgrünen, riemenartigen Blättern, die bis zu 6 cm breit sind und bogenförmig überhängen oder aufrecht wachsen. Anstelle einer Zwiebel speichert die Klivie Wasser und Nährstoffe in dicken, fleischigen Wurzeln, die empfindlich gegenüber Staunässe sind.
Ein markantes Merkmal der Klivie ist die Ausbildung von Rhizomen, wodurch die Pflanze sich vegetativ vermehrt und sogenannte Kindel bildet. Diese Kindel können leicht abgetrennt und eingepflanzt werden. Die Klivie wächst als immergrüne, mehrjährige Pflanze und eignet sich hervorragend für die langfristige Bepflanzung in Innenräumen.
Blüte

Foto: Diego Delso | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Die Klivie blüht von Februar bis Mai und bildet an langen, aufrechten Stielen prachtvolle Blütendolden aus bis zu 20 trichterförmigen Einzelblüten. Diese erscheinen in kräftigen Farben wie Orange, Rot und Gelb und besitzen einen auffälligen helleren Schlund in der Mitte, der die langen Staubfäden betont. Mit einer Wuchshöhe von 50 bis 60 cm während der Blütezeit bleibt die Pflanze kompakt und dekorativ.
Ruhephase
Die Klivie benötigt eine ausgeprägte Ruhephase, die in der Regel von Oktober bis Februar dauert. Während dieser Zeit sollte die Pflanze an einem kühlen und hellen Standort bei Temperaturen zwischen 8 und 12 °C platziert werden. Die Wassergaben werden stark reduziert und es wird nicht gedüngt. Nach der Ruhephase kann die Klivie wieder an ihren gewohnten Platz gestellt werden, wobei die Wasserzufuhr allmählich wieder erhöht und mit der Düngung begonnen werden kann.
Clivia pflegen
Die Pflege der Klivie ist relativ unkompliziert, was sie auch für Anfänger attraktiv macht.
Standort
Die Klivie bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, idealerweise an Ost- oder Westfenstern. Sie kann auch im Freien an einem geschützten Platz stehen, mag jedoch keine Standortwechsel. Optimal sind Temperaturen zwischen 15 °C und 20 °C, im Winter während der Ruhephase 8 °C bis 12 °C.
Gießen
Die Klivie benötigt eine gleichmäßige Bodenfeuchte, verträgt jedoch keine Staunässe. Während der Wachstums- und Blühphase sollte die oberste Erdschicht leicht antrocknen, bevor erneut gegossen wird. In der Ruhephase wird das Gießen stark reduziert.
Düngen
Von April bis Anfang September sollte die Klivie alle 14 Tage mit flüssigem Grünpflanzendünger versorgt werden. Während der Ruhephase wird nicht gedüngt.
Weitere Pflegemaßnahmen
Verwelkte Blüten und Blätter sollten regelmäßig entfernt werden. Ein Umtopfen ist etwa alle drei bis vier Jahre notwendig und sollte im Frühjahr nach der Blüte erfolgen. Dabei sollte ein enger Topf verwendet werden, da die Klivie Wurzeldruck bevorzugt.
Blätter
Die Blätter der Klivie sind immergrün, ungestielt und zweizeilig angeordnet. Sie sind dunkelgrün, glänzend, robust und ledrig, riemenförmig und etwa bis zu 6 cm breit. Trotz ihrer Attraktivität sollten die Blätter aufgrund ihrer Giftigkeit nicht verzehrt werden.
Wie pflanze ich richtig um?
Klivien sollten alle drei bis vier Jahre umgetopft werden, sobald die Wurzeln den Topf ausfüllen. Wählen Sie ein nur wenig größeres Pflanzgefäß und legen Sie eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies an. Achten Sie darauf, die fleischigen Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen. Frühestens vier Wochen nach dem Umtopfen kann wieder gedüngt werden.
Clivia vermehren

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Die Vermehrung der Klivie erfolgt am einfachsten durch Abtrennen der Kindel, die mindestens vier Blätter haben sollten. Diese werden in separate Töpfe gepflanzt und an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt. Die Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich, aber langwieriger und erfordert Geduld.
Sorten & Arten
Neben der bekannten Clivia miniata gibt es verschiedene andere Arten und Sorten, die sich in Blütenfarbe und Blattmuster unterscheiden:
- Clivia miniata ‚Aurea‘: Leuchtend gelbe Blüten.
- Clivia miniata ‚Citrina‘: Cremegelbe Blüten.
- Clivia miniata ‚Striata‘: Gelb-grün gestreifte Blätter.
- Clivia gardenii: Schmale, längere Blüten.
- Clivia nobilis: Hängende Blütenstände.
Krankheiten & Schädlinge
Die Klivie ist insgesamt robust, kann aber manchmal von Wollläusen und Schildläusen befallen werden, die mit einer Schmierseifen-Spiritus-Lösung oder mechanisch entfernt werden können. Häufige Pflegefehler, wie zu viel Feuchtigkeit, führen zu Wurzelfäule. In diesem Fall die Pflanze aus dem nassen Substrat entfernen, die Wurzeln trocknen lassen und in frisches, durchlässiges Substrat umtopfen.
Mit diesen Pflegehinweisen bleibt die Klivie gesund und erfreut lange mit ihrer Blütenpracht.
Häufig gestellte Fragen
Frage 1: Warum sind die Blätter meiner Klivie gelb und haben braune Flecken?
Gelbe Blätter mit braunen Flecken können verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine zu starke Sonneneinstrahlung schuld. Klivien bevorzugen helles, aber indirektes Licht. Stellen Sie Ihre Pflanze an einen Ort, der nur morgens oder abends direkte Sonne bekommt. Eine weitere Ursache kann Nährstoffmangel sein, was auch durch ausgeblichene Blätter und das Fehlen von Seitensprossen angezeigt wird. Überprüfen Sie auch die Bewässerung, da zu viel oder zu wenig Wasser ähnliche Symptome verursachen kann.
Frage 2: Kann ich die Wollläuse an meiner Klivie ohne chemische Mittel bekämpfen?
Ja, es gibt mehrere nicht-chemische Methoden, um Wollläuse zu bekämpfen. Sie können die Läuse mit einem Wattestäbchen, das in Alkohol getaucht ist, entfernen. Außerdem können die betroffenen Pflanzenteile mit einer Schmierseifen-Spiritus-Lösung behandelt werden. Eine regelmäßige Kontrolle und mechanische Entfernung der Läuse sind ebenso wirksam. Achten Sie darauf, Ihre Pflanze nicht zu überfeuchten und einen Standort mit guter Luftzirkulation zu wählen, um Schädlingen vorzubeugen.
Frage 3: Was bedeutet es, wenn meine Klivie braune Blattspitzen hat?
Braune Blattspitzen sind oft ein Zeichen für zu feuchte Haltungsbedingungen. Staunässe ist besonders schädlich für die Klivie, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Überprüfen Sie das Substrat und sorgen Sie für eine gute Drainage, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Reduzieren Sie die Wassergaben und achten Sie darauf, dass die oberste Erdschicht leicht antrocknet, bevor Sie erneut gießen.
Frage 4: Ist es normal, dass die Wurzeln meiner Klivie aus dem Topf herauswachsen?
Ja, es ist normal und kann sogar vorteilhaft sein. Klivien lieben Wurzeldruck und fühlen sich in einem engen Gefäß am wohlsten. Wenn die Wurzeln aus dem Topf herauswachsen, ist das kein Problem. Achten Sie nur darauf, die Pflanze nicht zu häufig umzutopfen und verwenden Sie einen etwas größeren Topf nur etwa alle drei bis vier Jahre. Dies fördert das Wohlbefinden und die Blühfreudigkeit der Klivie.