Chrysanthemen

Chrysanthemen in Haus und Garten: Giftig oder harmlos?

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Chrysanthemen verzaubern mit ihrer Blütenpracht, doch viele Sorten enthalten Pyrethrine, die Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen können. Dieser Artikel beleuchtet die Giftigkeit verschiedener Chrysanthemenarten für Mensch und Tier und gibt Tipps zum sicheren Umgang.

Chrysanthemen Vergiftung
Einige Sorten der Chrysantheme sind giftig, besonders für Kinder und Tiere

Giftigkeit von Chrysanthemen

Chrysanthemen umfassen eine beeindruckende Vielfalt von über 5000 Sorten, von denen nicht alle giftig sind. Einige Sorten, wie die Speisechrysanthemen, sind essbar und in der asiatischen Küche sehr beliebt. Viele der gängigen Ziersorten enthalten jedoch Pyrethrine, natürliche Insektizide, die sowohl in Blättern, Blüten als auch im Pflanzensaft vorkommen. Diese Stoffe können bei empfindlichen Personen Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen.

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Wenn eine Vergiftung durch Pyrethrine auftritt, können folgende Symptome auftreten:

  • Entzündungen des Verdauungstraktes
  • Erbrechen und Durchfall
  • Gesichtsrötung und Sehstörungen
  • Krämpfe

Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten, da sie auf diese Stoffe empfindlicher reagieren. Tragen Sie beim Umgang mit den Pflanzen, insbesondere beim Schneiden oder Berühren des Pflanzensaftes, Handschuhe, um Hautkontakt zu vermeiden. Verwenden Sie Chrysanthemen nur zum Verzehr, wenn Sie sicher sind, dass es sich um eine essbare Speisechrysantheme handelt.

Auswirkungen auf Haustiere

Chrysanthemen sind für viele Haustiere giftig und können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Stellen Sie sicher, dass diese Pflanzen für Ihre tierischen Begleiter unzugänglich sind.

Allgemeine Symptome einer Vergiftung

Wenn Haustiere Chrysanthemen fressen, können folgende Symptome auftreten:

  • Apathie
  • Zittern
  • Gleichgewichtsverlust
  • Übermäßiger Speichelfluss
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall
  • Atemnot

Spezifische Auswirkungen auf verschiedene Tierarten

Katzen: Katzen sind besonders empfindlich gegenüber Chrysanthemen-Giftstoffen. Häufige Symptome sind Koordinationsprobleme, Zittern und starker Speichelfluss. Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf und halten Sie die Katze warm.

Hunde: Bei Hunden zeigen sich Vergiftungssymptome wie Zittern, Atembeschwerden und Krämpfe. Bei Verdacht sollten Sie Ihrem Hund Aktivkohle verabreichen und umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Nagetiere und Weidetiere: Kaninchen und Meerschweinchen können bei Kontakt mit Chrysanthemen Magen-Darm-Probleme oder neurologische Symptome entwickeln. Auch für Pferde und Kühe kann der Verzehr von Chrysanthemen gesundheitliche Probleme verursachen.

Um Ihre Haustiere zu schützen, sollten Sie Chrysanthemen an Orten pflanzen, die von Tieren nicht erreicht werden können. Bei Verdacht auf eine Vergiftung suchen Sie sofort ärztliche Hilfe.

Auswirkungen auf den Menschen

Der Kontakt mit Pyrethrinen in Chrysanthemen kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen. Verzehren Sie keine Zierchrysanthemen, da diese gesundheitliche Beschwerden wie Entzündungen des Verdauungstrakts, Erbrechen und Durchfall, Gesichtsrötungen und Krämpfe verursachen können.

Achten Sie darauf, Chrysanthemen außerhalb der Reichweite von Kindern zu pflanzen und beim Arbeiten mit diesen Pflanzen stets Handschuhe zu tragen. Im Falle einer unbeabsichtigten Aufnahme größerer Mengen ist es ratsam, sofort viel Wasser zu trinken und umgehend ärztliche Hilfe aufzusuchen. Unterscheiden Sie immer zwischen essbaren Speisechrysanthemen und den oft giftigen Zierchrysanthemen.

Speisechrysanthemen

Speisechrysanthemen, auch als Chrysanthemum coronarium oder Kronenwucherblume bekannt, sind eine beliebte Zutat in der asiatischen Küche. Diese einjährigen Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 50 cm und haben essbare Blüten und Blätter.

Verwendung in der Küche

Die jungen Blätter und Blüten der Speisechrysanthemen finden in der Küche vielfältige Verwendung:

  • Blätter: Sowohl roh als auch gegart eignen sie sich hervorragend für Salate oder als Gemüsebeilage.
  • Blüten: Die Blüten können zu Tee verarbeitet werden, der für seine entzündungshemmenden und fiebersenkenden Eigenschaften bekannt ist.

Anbau und Pflege

Der Anbau von Speisechrysanthemen ist unkompliziert:

  • Standort: Bevorzugen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden.
  • Aussaat: Säen Sie die Samen im Frühjahr direkt ins Freiland oder in Töpfe. Eine Saattiefe von etwa 0,5-1 cm ist ideal.
  • Pflege: Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Ein nährstoffreicher Boden fördert das Wachstum.

Sicherheitshinweise

Es ist wichtig, Speisechrysanthemen eindeutig von den giftigen Zierchrysanthemen zu unterscheiden. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass es sich um als essbar gekennzeichnetes Saatgut oder Pflanzen handelt. Eigener Anbau bietet zusätzliche Sicherheit, da Sie auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln verzichten können.

Was tun bei einer Vergiftung?

Im Falle einer Vergiftung durch Chrysanthemen sollten Sie schnell handeln:

  1. Giftaufnahme stoppen: Entfernen Sie sofort alle Pflanzenteile aus dem Mund und spülen Sie den Mundbereich mit Wasser aus.
  2. Flüssigkeitsaufnahme fördern: Lassen Sie die betroffene Person viel Wasser trinken. Bei Tieren reicht auch eine kleine Menge Wasser.
  3. Medizinische Hilfe suchen: Konsultieren Sie umgehend einen Arzt oder Tierarzt. Bei schweren Symptomen, wie Krämpfen oder Atemnot, verständigen Sie den Notdienst unter 112.
  4. Giftinformationszentrum kontaktieren: Rufen Sie das nächstgelegene Giftinformationszentrum an und bewahren Sie ein Stück der Pflanze oder ein Foto zur Identifizierung auf.
  5. Erbrechen nicht auslösen: Versuchen Sie nicht, Erbrechen herbeizuführen. Dies könnte die Situation verschlimmern.
  6. Aktivkohle: Bei Haustieren kann Aktivkohle verabreicht werden, um die Giftstoffe im Magen zu binden, bevor ein Tierarzt konsultiert wird.
  7. Überwachung: Halten Sie den Betroffenen ruhig und warm und dokumentieren Sie alle Symptome bis zur Ankunft bei der medizinischen Hilfe.

Diese Maßnahmen erhöhen die Chancen auf eine schnelle und effektive Behandlung und minimieren das Gesundheitsrisiko durch die Giftstoffe in Chrysanthemen.

Bilder: Vesnaandjic / iStockphoto