Cashewkerne in Deutschland: Herkunft, Verwendung & Nachhaltigkeit
Cashewkerne sind beliebte Knapsereien und vielseitig einsetzbare Zutaten. In diesem Artikel erfahren Sie alles über ihre Herkunft, Verarbeitung und Verwendung sowie über nachhaltige Anbaumethoden.
Herkunft von Cashewkernen in Deutschland
Cashewkerne, die in Deutschland verkauft werden, stammen überwiegend aus tropischen Regionen. Der Cashewbaum hat seinen Ursprung in Nordost-Brasilien und wurde im 16. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern in andere tropische Gebiete gebracht. Heute wird der Baum vor allem in Ländern wie Vietnam, Indien und verschiedenen afrikanischen Staaten wie der Elfenbeinküste, Guinea-Bissau und Benin angebaut. Da das deutsche Klima den Anbau von Cashewbäumen nicht unterstützt, sind Cashewbäume hierzulande nur als Kübelpflanzen anzutreffen, und auch das selten.
Die Ernte der Cashewkerne erfolgt meist von Hand in den Anbauländern. Nach der Ernte müssen die Kerne aus den Cashewäpfeln herausgelöst, getrocknet und weiterverarbeitet werden. Da die Schalen der Cashewkerne giftiges Cardol enthalten, ist die Arbeit ohne Schutzkleidung gefährlich und gesundheitsschädlich. Dies erfordert zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und geeignete Arbeitsbedingungen, um die Arbeiter zu schützen.
Beim Einkauf von Cashewkernen sollten Sie auf Zertifikate wie Fair-Trade und Bio-Siegel achten. Diese stellen sicher, dass die Produkte unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt werden.
Import und Export von Cashewkernen
Deutschland nimmt im internationalen Handel mit Cashewkernen eine bedeutende Rolle ein. Im Jahr 2023 importierte Deutschland eine erhebliche Menge an Cashewkernen und exportierte einen Teil davon weiter. Dies verdeutlicht die Bedeutung Deutschlands als Drehkreuz für die europäische Versorgung mit Cashewkernen.
Die wichtigsten Lieferanten für Cashewkerne nach Deutschland sind Vietnam, Indien, Indonesien, Bolivien und die Niederlande. Besonders die Niederlande fungieren oft als Transitland für Cashewkerne aus Asien. Der steigende Konsum von Cashewkernen liegt vor allem an deren gesundheitlichen Vorteilen, da sie reich an ungesättigten Fettsäuren und Proteinen sind und sich deshalb gut für vegane Produkte eignen.
Beim Einkauf von Cashewkernen sollte auf fair gehandelte und biologisch zertifizierte Produkte geachtet werden, um faire Arbeitsbedingungen und nachhaltigen Anbau zu unterstützen.
Verfügbarkeit und Verkauf von Cashewkernen
Cashewkerne sind in Deutschland leicht erhältlich. Sie finden sie in Supermärkten, Discountern, Bioläden und Reformhäusern sowie in zahlreichen Online-Shops. Die Cashewkerne sind in verschiedenen Formen wie naturbelassen, gesalzen, geröstet oder karamellisiert und in unterschiedlichen Verpackungsgrößen verfügbar.
Die Preise für Cashewkerne schwanken je nach Herkunft, Qualität und Zertifizierung. Produkte aus besonders nachhaltigen Anbaugebieten oder mit Bio- und Fair-Trade-Siegel sind in der Regel teurer, bieten jedoch Gewissheit über einen umweltschonenden Anbau und faire Bedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter.
Beim Kauf kann es sinnvoll sein, auf Produkte mit Zertifikaten zu achten, um einen Beitrag zu fairen Arbeitsbedingungen und einer umweltfreundlichen Produktion zu leisten.
Verwendung von Cashewkernen
Cashewkerne sind äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. Sie können sowohl für süße als auch herzhafte Gerichte verwendet werden. Hier einige praktische Anwendungsbeispiele:
- Snacks: Genießen Sie Cashewkerne als gesunden Snack zwischendurch. Sie können sie naturbelassen, geröstet, gesalzen oder karamellisiert verzehren.
- Müsli und Porridge: Ergänzen Sie Ihr Frühstück mit einer Handvoll Cashewkerne, um zusätzlichen Geschmack und Nährstoffe zu gewinnen.
- Salate: Verbessern Sie Ihre Salate mit Cashewkernen für eine knackige Textur und einen nussigen Geschmack.
- Asiatische Gerichte: Cashewkerne sind eine beliebte Zutat in vielen asiatischen Rezepten, zum Beispiel in Currys und Wokgerichten.
- Saucen und Dips: Stellen Sie cremige Saucen und Dips her, indem Sie Cashewkerne einweichen und pürieren.
- Backwaren und Desserts: Verwenden Sie Cashewkerne in Kuchen, Torten oder als Topping für Desserts. Auch für selbstgemachte Cashewbutter oder Cashew-Schokolade sind sie ideal.
- Vegane Alternativen: Cashewkerne eignen sich hervorragend zur Herstellung veganer Alternativen zu Milchprodukten, wie z. B. Cashewmilch, Cashewkäse oder Cashewsahne.
Die wertvollen Inhaltsstoffe der Cashewkerne, wie ungesättigte Fettsäuren, Proteine und Mineralstoffe, machen sie nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund.
Anbau von Cashewbäumen in Deutschland
Der Anbau von Cashewbäumen in Deutschland ist klimatisch bedingt schwierig, jedoch können Sie Cashewbäume als Kübelpflanzen kultivieren. Einige wichtige Hinweise dazu:
Standort und Bedingungen
- Licht und Wärme: Cashewbäume benötigen einen sehr hellen und warmen Standort. Stellen Sie den Baum im Sommer ins Freie an einen sonnigen, geschützten Platz.
- Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit ist essenziell. Dies können Sie durch Aufstellen von Wasserbehältern oder regelmäßiges Besprühen der Pflanze erreichen.
- Kühler Schutz im Winter: Im Winter benötigt der Baum einen beheizten Raum oder ein Gewächshaus mit einer konstanten Temperatur von etwa 18°C.
Pflege und Kultivierung
- Gießen: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Eine Fingerprobe hilft Ihnen festzustellen, ob es Zeit zum Gießen ist.
- Düngen: Von April bis September sollten Sie alle zwei Wochen flüssigen Dünger mit dem Gießwasser verabreichen.
- Schnitt und Umtopfen: Schneiden Sie die Krone ab dem dritten Jahr im Frühjahr leicht aus und topfen Sie die Pflanze alle zwei bis drei Jahre um.
Überwintern
- Winterquartier: Stellen Sie den Baum in ein frostfreies Winterquartier, idealerweise in einen Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus.
- Blattverlust: In Zimmerkultur kann der Baum im Winter seine Blätter verlieren, treibt jedoch im Frühjahr wieder aus.
Fruchtertrag
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Cashewbaum in Deutschland Früchte trägt, ist gering. In einem gut kontrollierten, beheizten Gewächshaus kann es dennoch gelingen, einige Früchte zu ernten.
Für die Anzucht verwenden Sie am besten unbehandelte Cashewkerne aus dem Fachhandel, da diese im Supermarkt durch Vorbehandlung ihre Keimfähigkeit verloren haben.
Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen
Die Produktion von Cashewkernen ist mit ökologischen und sozialen Herausforderungen verbunden. In vielen Anbauländern sind die Arbeitsbedingungen schwierig, insbesondere aufgrund des giftigen Schalenöls Cardol, das gesundheitliche Risiken verursacht. Zertifizierungen wie Fair-Trade und Bio-Siegel sind entscheidend, um sichere Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Anbaumethoden zu gewährleisten.
Zertifizierungen und Initiativen
- Faire Arbeitslöhne: Existenzsichernde Löhne verbessern die Lebensqualität der Arbeiterinnen und Arbeiter.
- Gesundheit und Sicherheit: Zertifizierte Betriebe achten auf eine sichere Arbeitsumgebung.
- Umweltschutz: Nachhaltige Anbaumethoden reduzieren den Einsatz schädlicher Chemikalien.
Durch den Kauf zertifizierter Produkte unterstützen Sie faire Handelsbeziehungen und nachhaltige Landwirtschaft, was zu besseren Lebensbedingungen in den Anbauländern beiträgt und Umweltprobleme verringert.
Indem Sie zertifizierte Cashewprodukte bevorzugen, tragen Sie aktiv zu einer fairen und nachhaltigen Produktion bei.