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Exotische Canna aus Samen ziehen: Lohnt sich der Aufwand?

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Cannasamen benötigen für eine erfolgreiche Keimung eine gezielte Vorbereitung. Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Schritte von der Vorbehandlung der Samen über die Aussaat bis hin zur Pflege der Keimlinge.

Canna säen

Vorbehandlung der Cannasamen

Die extrem harte Schale der Cannasamen stellt eine Barriere für die Keimung dar. Eine Vorbehandlung ist daher empfehlenswert, um die Keimung zu beschleunigen und den Keimerfolg zu optimieren. Hier sind bewährte Methoden:

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Anfeilen der Samenschale

Eine häufig angewandte Technik ist das vorsichtige Anfeilen der Samenschale. Verwenden Sie hierfür eine Nagelfeile oder Schleifpapier, um die harte äußere Schicht aufzurauen. Achten Sie darauf, die Schale nicht zu durchbrechen, sondern nur anzurauen, damit das Wasser leichter eindringen kann.

Einweichen in heißem Wasser

Eine weitere Methode besteht darin, die Samen mit heißem Wasser zu behandeln. Lassen Sie das Wasser so heiß wie möglich aus dem Hahn laufen und übergießen Sie die Samen damit. Anschließend lassen Sie die Samen für etwa 48 Stunden in raumwarmem Wasser quellen. Diese Vorgehensweise weicht die harte Schale effektiv auf und beschleunigt den Keimprozess.

Feuchtes Substrat

Einige Gärtner nutzen feuchtes Substrat, um die Samen vorquellen zu lassen. Hierfür können Sie die Samen in feuchtes Toilettenpapier oder ein anderes saugfähiges Substrat einbetten und an einem warmen Ort aufbewahren. Nach einigen Tagen sollten die Samen durch das Aufquellen Anzeichen von Keimung zeigen.

Achten Sie während der Vorbehandlung stets darauf, die Samen nicht zu beschädigen. Die richtige Vorbehandlung der Cannasamen ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Aussaat und kräftigen Keimlingen.

Auswahl des Aussaat-Substrats

Die Wahl des richtigen Aussaat-Substrats ist entscheidend, um optimale Bedingungen für die Keimung der Cannasamen zu schaffen. Ein geeignetes Substrat sollte locker, luftdurchlässig und nährstoffarm sein. Hier sind einige empfehlenswerte Optionen:

Kokosfaser

Kokosfaser ist ein hervorragendes Substrat für die Canna-Aussaat, da es eine exzellente Luft- und Wasserdurchlässigkeit bietet. Es hilft Staunässe zu vermeiden und sorgt dafür, dass die Wurzeln ausreichend Sauerstoff erhalten. Die Fasern speichern gleichzeitig genug Feuchtigkeit, um das Austrocknen zu verhindern, ohne jedoch zu nass zu sein.

Aussaat- und Pikiererde

Speziell für die Aussaat entwickelte Erden haben eine feine Struktur, die die Keimung der Cannasamen unterstützt. Diese Erden sind ebenfalls nährstoffarm, wodurch das Risiko des „langbeinigen Schießens“ der Pflanzen verringert wird. Eine Zugabe von grobem Sand oder Perlite kann die Drainage zusätzlich verbessern und das Substrat lockerer machen.

Mischung aus Kokosfaser und Aussaat-Erde

Eine Kombination aus Kokosfaser und Aussaat-Erde kann die Vorteile beider Substrate vereinen. Die Kokosfaser sorgt für eine hervorragende Luft- und Wasserdurchlässigkeit, während die feine Struktur der Aussaat-Erde die Keimung unterstützt. Für eine optimale Drainage können Sie dieser Mischung auch groben Sand hinzufügen.

Anwendung und Feuchtigkeit

Egal welches Substrat Sie wählen, es sollte immer leicht feucht, aber niemals nass gehalten werden, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie vorzugsweise destilliertes Wasser oder Regenwasser zum Befeuchten und dosieren Sie dies am besten mit einer Sprühflasche, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten.

Durch die sorgfältige Auswahl und Vorbereitung des Aussaat-Substrats schaffen Sie ideale Bedingungen für einen erfolgreichen Start Ihrer Cannapflanzen.

Aussaat der Cannasamen

Wenn die Cannasamen korrekt vorbehandelt und das Aussaat-Substrat vorbereitet sind, können Sie mit der Aussaat beginnen. Hier sind die detaillierten Schritte:

  1. Behälter vorbereiten: Verwenden Sie kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit Abflusslöchern, um Staunässe zu vermeiden. Diese Gefäße bieten den Keimlingen ausreichend Platz.
  2. Substrat einfüllen: Füllen Sie die Behälter mit einer leichten, gut durchlässigen Erde, idealerweise mit Kokosfaser oder einer Mischung aus Aussaat-Erde und grobem Sand. Diese Substrate gewährleisten eine gute Luft- und Wasserdurchlässigkeit.
  3. Samen aussäen: Platzieren Sie die vorbehandelten Samen auf der Oberfläche des Substrats. Bedecken Sie sie leicht mit einer dünnen Schicht Substrat, sodass die Samen etwa 1 cm tief liegen. Achten Sie darauf, die Samen mit einem Abstand von etwa 2 cm zueinander zu platzieren.
  4. Substrat befeuchten: Besprühen Sie das Substrat vorsichtig mit Wasser, bis es gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Verwenden Sie am besten eine Sprühflasche, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten.
  5. Abdecken und warmstellen: Decken Sie die Aussaatgefäße mit transparenter Plastikfolie oder einem Glasdeckel ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Stellen Sie die Behälter an einen warmen und hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine gleichbleibende Temperatur zwischen 20° und 25° C begünstigt die Keimung. Entfernen Sie die Abdeckung regelmäßig für kurze Zeit, um Schimmelbildung zu verhindern und eine Belüftung zu gewährleisten.

Mit diesen sorgfältigen Schritten sollten Ihre Cannasamen in ein bis zwei Wochen keimen. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht und vermeiden Sie Staunässe. Ihre Cannasamen sind nun optimal auf den Weg gebracht, kräftige und gesunde Keimlinge zu werden.

Pflege der Canna-Keimlinge

Nach der Aussaat der Cannasamen ist die sorgfältige Pflege der Keimlinge entscheidend, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

Temperatur und Licht

Cannasämlinge benötigen weiterhin warme Temperaturen und ausreichende Lichtverhältnisse. Halten Sie die Temperatur im Bereich von 24° bis 28°C. Platzieren Sie die Behälter an einen hellen Ort, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um Hitzestress zu verhindern.

Feuchtigkeit

Das Substrat der Keimlinge sollte stets gleichmäßig feucht gehalten werden. Verwenden Sie eine Sprühflasche, um das Substrat regelmäßig zu befeuchten. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Überprüfen Sie die Feuchtigkeit mehrmals am Tag und vermeiden Sie, dass das Substrat jemals vollständig austrocknet.

Belüftung

Gewährleisten Sie eine gute Belüftung der Keimlinge, indem Sie die Abdeckung regelmäßig entfernen, sodass Frischluft zirkulieren kann. Dies verhindert Schimmelbildung und unterstützt die Entwicklung gesunder Pflänzchen.

Nährstoffversorgung

Da Kokosfaser nährstoffarm ist, benötigt Ihre Canna nach dem Entwickeln der ersten echten Blätter zusätzliche Nährstoffe. Beginnen Sie mit der Düngung, sobald die ersten Laubblätter erscheinen. Verwenden Sie hierfür einen angemessenen Flüssigdünger, der sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe enthält, und dosieren Sie ihn gemäß den Herstellerangaben.

Pikieren

Sobald die Keimlinge etwa 5–10 cm groß sind und 2–3 Blätter entwickelt haben, können Sie diese in nährstoffreicheres Substrat umpflanzen. Zum Pikieren nutzen Sie am besten eine Kübelpflanzenerde, die mit Perlite oder Sand vermischt ist, um die Drainage zu verbessern. Achten Sie darauf, die feinen Wurzeln beim Umpflanzen nicht zu beschädigen.

Geduld und Beobachtung

Ein ruhiges Vorgehen und ein genauer Blick auf die Keimlinge unterstützen deren Entwicklung. Vermeiden Sie übermäßiges Bewegen oder Manipulieren der Pflanzen und kontrollieren Sie regelmäßig den Feuchtigkeitszustand und das Wachstum. Ein gleichmäßiger Standortwechsel sowie eine sorgfältige Pflege helfen dabei, kräftige und gesunde Cannapflanzen heranzuziehen.

Durch das Befolgen dieser Pflegeschritte schaffen Sie die idealen Bedingungen, um Ihre Cannasämlinge zu starken und robusten Pflanzen heranwachsen zu lassen.

Bilder: tmarvin / iStockphoto