Canna in der Wohnung: Überwinterung und Raumkultur
Die Canna überzeugt mit exotischem Charme, doch ihre Größe und Ansprüche stellen besondere Anforderungen an die Kultivierung in der Wohnung. Dieser Artikel beleuchtet die Möglichkeiten und Herausforderungen der Haltung, von der Überwinterung bis zur dauerhaften Pflege.
Eignung der Canna für die Wohnung
Obwohl die Canna mit ihren eindrucksvollen Blüten und großen Blättern einen exotischen Charme versprüht, ist sie aufgrund ihrer Größe und ihrer Ansprüche nicht ideal für die dauerhafte Kultur in der Wohnung geeignet. Die Canna kann Höhen von bis zu zwei Metern und eine beträchtliche Breite erreichen, was nicht nur große Kübel, sondern auch viel Platz in Anspruch nimmt.
Eine zeitweise Kultur in der Wohnung kann jedoch aus praktischen Gründen sinnvoll sein. Über den Winter eignet sich die Canna sehr gut zur Überwinterung in Innenräumen, da sie frostempfindlich ist und draußen nicht überleben würde. Ein heller und warmer Platz ist dabei wichtig, um das Wachstum der Pflanze vorzutreiben und Schäden zu vermeiden.
Für diejenigen, die wenig Platz haben, bieten sich einige kleinwüchsigere Sorten an. Sorten wie ‚Richard Wallace‘, ‚Livadia‘, ‚Cleopatra‘ und ‚Suevia‘ bleiben kompakter und passen besser in kleinere Räumlichkeiten. Sie erfordern dennoch ausreichend Licht, Wärme und Feuchtigkeit, um prächtig zu gedeihen.
Durch ihre tropische Herkunft bevorzugt die Canna sonnige Standorte und eine gleichmäßige Wasserversorgung. Es ist daher wichtig, sie vor Zugluft zu schützen und darauf zu achten, dass die Erde stets feucht, aber nicht nass ist. Ein guter Standort könnte zum Beispiel ein Fensterplatz über einer Heizung oder ein Ort nahe einer Lichtquelle sein.
Mit den richtigen Sorten und entsprechenden Pflegebedingungen können Sie trotzdem die beeindruckende Blütenpracht dieser exotischen Pflanze auch in Ihrer Wohnung genießen.
Vorziehen der Canna in der Wohnung
Um den Start der Canna in die Gartensaison zu beschleunigen, empfiehlt es sich, ihre Rhizome in der Wohnung vorzuziehen. Ab Mitte Februar bis Mitte März können die Knollen in Töpfen oder Pflanzkästen mit einem Durchmesser von etwa 25 cm gesetzt werden. Verwenden Sie frische Kübelpflanzenerde und pflanzen Sie die Rhizome so tief ein, wie diese hoch sind.
Stellen Sie die Töpfe an einen warmen und hellen Standort. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 25 °C. Ein Platz über der Heizung oder in der Nähe einer Lichtquelle wie einem Fenster ist ideal. Um den Austrieb zu beschleunigen, können Sie die Töpfe mit Klarsichtfolie abdecken oder eine Heizmatte (16,00€ bei Amazon*) nutzen. Dadurch wird ein kleiner Treibhauseffekt erzielt, der die Keimung fördert.
Etwa nach drei Wochen zeigen sich die ersten Triebe, und es kann langsam mit dem regelmäßigen Gießen begonnen werden. Achten Sie darauf, dass die Erde feucht bleibt, aber nicht zu nass wird, um Staunässe zu vermeiden.
Ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, können die vorgezogenen Cannas ins Freiland umgesetzt werden. Gewöhnen Sie die Pflanzen zunächst an die Außentemperaturen, indem Sie sie für einige Tage tagsüber nach draußen stellen und nachts wieder hereinholen. Diese Vorgehensweise reduziert das Risiko von Temperaturschocks und erleichtert das Anwurzeln im Garten.
Durch das Vorziehen in der Wohnung gewährleisten Sie einen früheren und kräftigeren Start der Canna-Pflanzen, sodass diese rechtzeitig zur Blütezeit im Sommer voll zur Geltung kommen.
Überwinterung der Canna in der Wohnung
Die Canna muss vor den ersten starken Frösten ins Haus geholt werden, da sie frostempfindlich ist. Der optimale Zeitpunkt liegt gewöhnlich zwischen Ende Oktober und Anfang November. So sichern Sie der exotischen Pflanze die besten Überlebenschancen für die Wintermonate.
Vorbereitung der Canna zur Überwinterung
Schneiden Sie die oberirdischen Pflanzenteile etwa 10 cm über dem Rhizom ab. Dies erleichtert die Handhabung und reduziert die Gefahr von Schimmel und Fäulnis. Anschließend sollten Sie das Rhizom ausgraben oder, bei Topfkulturen, aus dem Kübel nehmen. Klopfen Sie die Erde vorsichtig von den Rhizomen ab und entfernen Sie beschädigte Teile mit einem scharfen Messer. Vermeiden Sie es, die Rhizome mit Wasser zu reinigen, da dies die Gefahr von Fäulnis erhöht.
Lassen Sie die ausgegrabenen Rhizome mehrere Tage an einem schattigen, luftigen Platz antrocknen. So wird überflüssige Feuchtigkeit entfernt, bevor die Rhizome eingelagert werden.
Lagerung der Rhizome
Packen Sie die vorbereiteten Rhizome entweder in trockenes Sandbett, in Kisten mit Holzspänen, oder wickeln Sie sie in mehrere Lagen Zeitungspapier. Wählen Sie dabei einen dunklen, kühlen und frostfreien Ort mit etwa 8 – 10 °C. Ein trockener Keller oder ein ungeheizter Dachboden kann für diese Bedingungen ideal sein. Während der Wintermonate sollten die Rhizome regelmäßig kontrolliert werden, um Fäulnis vorzubeugen. Leichtes Besprühen oder kleine Mengen Wasser können helfen, die Rhizome davor zu bewahren, komplett auszutrocknen.
Beendigung der Überwinterung
Im März ist es an der Zeit, die Rhizome aus ihrer Winterruhe zu wecken. Setzen Sie die Rhizome in frische, nährstoffreiche Kübelpflanzenerde und stellen Sie die Töpfe an einen warmen Ort mit Temperaturen zwischen 20 und 25 °C. Gießen Sie regelmäßig und vermeiden Sie Staunässe. Die ersten Triebe sollten nach etwa drei Wochen sichtbar sein. Eine gute Beleuchtung ist in dieser Phase besonders wichtig, damit die Pflanzen kräftig und gesund heranwachsen.
Ab Mai, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann die Canna ins Freiland umgesetzt werden. Gewöhnen Sie die Pflanzen dabei schrittweise an die Außenbedingungen, um Temperaturschocks zu vermeiden und ein gesundes Anwurzeln zu fördern.
Pflege der Canna in der Wohnung
Für ein gesundes Wachstum der Canna in Ihrer Wohnung ist eine umfassende Pflege unerlässlich. Diese exotische Pflanze stellt einige Anforderungen, die Sie beachten sollten.
Standortwahl und Lichtverhältnisse
Cannas lieben es sonnig und warm. Wählen Sie daher einen Standort mit viel Licht, wie etwa ein Fensterplatz auf der Südseite oder in unmittelbarer Nähe einer Lichtquelle. Vermeiden Sie Zugluft, da dies die Pflanze schädigen kann. Ein Platz über der Heizung ist ideal, um den tropischen Bedürfnissen der Canna gerecht zu werden.
Gießen und Feuchtigkeit
Aufgrund ihrer großen Blätter verdunstet die Canna viel Wasser und benötigt daher regelmäßige Wassergaben. Gießen Sie die Pflanze, sobald die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist, und vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern. Ein Untersetzer mit Wasser kann ebenfalls hilfreich sein, um die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum zu erhöhen.
Düngen
Cannas haben einen hohen Nährstoffbedarf. Versorgen Sie die Pflanze alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger, der dem Gießwasser hinzugefügt wird. So stellen Sie sicher, dass die Canna ausreichend Nährstoffe erhält, um kräftig zu wachsen und prächtig zu blühen.
Schnitt und Pflege
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig. Sie können jedoch verblühte Blütenstände entfernen, um die Bildung neuer Blüten anzuregen. Möchten Sie die Blütenbildung forcieren, können Sie den Schaft nach der ersten Blüte auf etwa 20 cm kürzen.
Weitere Pflegetipps
Achten Sie auf konstante Temperaturen zwischen 18 und 25 °C, um das optimale Wachstum der Pflanze zu fördern. Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie Ihre Canna ins Freiland umsetzen. Gewöhnen Sie die Pflanze dabei schrittweise an die Außenbedingungen, um Temperaturschocks zu vermeiden. Verwenden Sie nährstoffreiche Kübelpflanzenerde, die gut durchlässig ist, um eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Mit diesen Pflegetipps werden Ihre Cannas auch in der Wohnung gesund wachsen und beeindruckende Blüten hervorbringen.