Brutblatt essen: Giftig oder ungefährlich?
Brutblätter sind beliebte Zimmerpflanzen, die für ihre dekorative Vermehrung bekannt sind. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften der Pflanze und gibt Tipps zur Kultivierung verschiedener Arten.
Essbarkeit von Brutblättern
Brutblätter (Kalanchoe), oft als Goethepflanzen bekannt, sind nicht für den Verzehr geeignet und sollten vermieden werden. Trotz ihrer Popularität in der traditionellen Medizin verschiedener Kulturen enthalten Brutblätter komplexe Wirkstoffe, deren exakte Effekte auf den menschlichen Körper noch nicht vollständig erforscht sind. Daher sollten insbesondere Kinder und Haustiere von diesen Pflanzen ferngehalten werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Giftigkeit und Verwendung in der Medizin
Einige Brutblattarten enthalten Bufadienolide, die bei Verzehr Herz- und Nervensystemprobleme verursachen können. Besonders bei Haustieren wie Hunden und Katzen können diese Substanzen schwerwiegende toxische Reaktionen hervorrufen. Deshalb sollten Sie bei Verdacht auf Verzehr durch Tiere umgehend einen Tierarzt konsultieren.
In der traditionellen Medizin, vor allem in Afrika, Indien und China, werden Brutblätter zur Behandlung von Hauterkrankungen, Wundheilung, antidiabetischen und entzündungshemmenden Therapien eingesetzt. In der Homöopathie und anthroposophischen Medizin kommen sie auch bei Unruhe, Schlafstörungen und als Wehenhemmer zum Einsatz. Da jedoch umfangreiche wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit fehlen, sollten Sie Brutblätter nicht eigenmächtig für die Selbstmedikation nutzen, sondern immer einen Facharzt konsultieren.
Dekorative Wirkung und Vermehrung
Brutblätter sind aufgrund ihres einzigartigen Erscheinungsbildes und ihrer selbstständigen Vermehrung ein echtes Highlight auf jeder Fensterbank. Entlang ihrer Blattränder entwickeln sie kleine, bereits bewurzelte Jungpflanzen, sogenannte Kindel, die sich bei Berührung leicht ablösen und selbstständig anwachsen. Diese Vermehrungsmethode verleiht ihnen eine hohe dekorative Wertigkeit.
Für die Kultivierung benötigen Sie einen geeigneten Standort mit gut durchlässiger, sandhaltiger Erde in Anzuchttöpfen (7,00€ bei Amazon*). Stellen Sie sicher, dass die Erde leicht feucht bleibt und die Töpfe an einem hellen Ort mit Temperaturen über 15 Grad Celsius platziert werden.
Im Sommer können Brutblätter auch auf der Terrasse oder dem Balkon gedeihen, sofern sie in halbschattigen Bereichen platziert werden.
Arten von Brutblättern
Die verschiedenen Arten von Brutblättern Kalanchoe-Arten faszinieren durch ihre Vielfalt in Form und Farbe.
- Kalanchoe laetivirens: Diese kleinwüchsige Art hat herzförmige Blätter, die von Grün bis Purpurgrün variieren. Ihre Blüten sind grüngelb bis grünweiß oder rosa.
- Kalanchoe daigremontiana: Bekannt als „Alligatorpflanze“, ist giftig, kann diese Art bis zu 1,50 Meter hoch werden. Ihre dreieckigen, oft bräunlich gefleckten Blätter reichen von Grün bis Purpur.
- Kalanchoe pinnata: Diese Art, auch als Goethepflanze bekannt, kann bis zu zwei Meter hoch werden. Olivgrüne, elliptische Blätter mit unterschiedlich gefärbten Rändern sind charakteristisch.
- Kalanchoe delagoensis: Diese Art hat grau-grüne Blätter mit violetten oder braunen Flecken und bildet röhrenförmige Blüten in Orange bis Rot. Sie kann etwa 80 Zentimeter hoch werden.
- Kalanchoe ‚Pink Butterfly‘: Eine Kreuzung, die besonders durch ihre rosa Kindel auffällt, die bei ausreichendem Sonnenlicht entstehen. Diese Art ist aufgrund ihres niedrigen Chlorophyllgehalts anspruchsvoll in der Kultivierung.
Brutblätter sind nicht nur wegen ihrer ästhetischen Qualitäten beliebt, sondern auch aufgrund ihrer einfachen Vermehrung. Pflegen Sie die verschiedenen Arten entsprechend ihren spezifischen Bedürfnissen, um ihre dekorative Wirkung voll auszuschöpfen.