Bergahorn

Vergiftungsgefahren durch Bergahorn

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So schön der Bergahorn ist – Pferden und Eseln kann die Pflanze durchaus gefährlich werden. Deshalb sind manche Teile der Pflanze giftig für die Tiere.

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Tiere können sich durch Bergahorn vergiften
AUF EINEN BLICK
Wie giftig ist Bergahorn?
Bergahorn ist tiergiftig. Die Flügelfrucht und der Ahornsame enthalten schädliche Aminosäuren. Diese werden von Tieren wie Pferden und Eseln zu einem Nervengift verstoffwechselt. Das Gift ist Auslöser der Weidemyopathie. Die lebensbedrohliche Vergiftung stört das vegetative Nervensystem und Stammhirnfunktionen.

Welche Pflanzenteile des Bergahorns sind giftig?

Vor allem die Flügelfrucht und die darin befindlichen Ahornsamen sind giftig. Auch das Laub des Bergahorns enthält schädliche Stoffe. Die Pflanze enthält Hypoglycin A. Dieser Stoff ist an sich noch nicht giftig. Wenn Pferde oder Esel vom Laub oder den Samen des Bergahorns fressen, wird er in deren Magen jedoch verstoffwechselt. Dabei entsteht Methylenecyclopropylacetic-Säure. Dieser Giftstoff unterdrückt ein Enzym im Organismus. Das Ergebnis ist eine sogenannte Weidemyopathie.

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Ist Bergahorn für Menschen giftig?

Das in Bergahornsamen enthaltenen Aminosäuren sind theoretisch auch schädlich für Menschen. Dafür müssten jedoch entsprechend viele Samen des Ahorns verzehrt und verstoffwechselt werden. Da dies in der Regel nicht stattfindet, geht vom Bergahorn keine sehr große Gefahr aus. Eine Berührung der Blätter oder Samen ist absolut unbedenklich.

Für welche Tiere sind Bergahornsamen gefährlich?

Bergahorn wird vor allem Pferden und Eseln gefährlich. Wenn der Laubbaum auf einer Weide steht, kann in bestimmten Monaten des Jahres die Weide giftig für Pferde sein.. Wenn der Baum nach der Blüte giftige Ahornsamen trägt und die Tiere davon fressen, nehmen sie schädliche Aminosäuren auf. Falls Sie Pferde halten, sollten Sie diese in der entsprechenden Zeit vom Bergahorn fernhalten. Alternativ können Sie die Ahornsamen entfernen und vom Bergahorn fallendes Laub aufsammeln.

Welche Vergiftungserscheinungen ruft Bergahorn hervor?

Bei der Myopathie handelt es sich um eine Muskelerkrankung mit tödlichen Folge. Nach Verzehr von Bergahornsamen können die giftigen Säuren, die bei der Verstoffwechselung entstehen, das vegetative Nervensystem des Tiers und die Funktion des Stammhirns lahmlegen. Das Toxin wirkt sich im gesamten Körper aus und entfaltet eine Wirkung, die über Stunden anhält. Diese Vergiftungserscheinungen deuten auf eine Weidemyopathie hin:

  • Muskelzuckungen
  • starkes Schwitzen
  • erhöhte Atemfrequenz
  • atypischer, schwerfälliger Gang
  • rot-schwarze Färbung des Urins

Wie reagiert man auf eine Weidemyopathie?

Bei Beobachtung der typischen Vergiftungserscheinungen ist es wichtig, dass Sie umgehend einen Tierarzt kontaktieren. Der Veterinär kann folgende Maßnahmen ergreifen, um dem Pferd zu helfen:

  • Verabreichung von Schmerzmittel
  • Flüssige Infusion zur Versorgung mit Zucker und Elektrolyten
  • Gabe von Antioxidantien und Vitaminen

Tipp

Weidegang zeitlich begrenzen

Wenn Sie den Weidegang von Pferden auf ein Zeitfenster von höchstens sechs Stunden begrenzen, lässt sich die Gefahr der atypischen Weidemyopathie erheblich senken. Die Pferde beschränken sich in der Regel auf den Verzehr von Heu, Gras und Pflanzen, die sie gut kennen. Nur bei überlangen Weidegängen knabbern Pferde auch Triebe von Bäumen wie dem Bergahorn an.

Bilder: Silviu / stock.adobe.com