Baumheide: Richtig pflanzen, pflegen & vermehren
Die Baumheide (Erica arborea) ist ein immergrüner Strauch, der mit seinen nadelartigen Blättern und duftenden Blüten in Gärten und auf Balkonen Akzente setzt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Baumheide, von den idealen Standortbedingungen bis hin zur Vermehrung.
Wuchs
Die Baumheide, auch Bruyère genannt, ist in ihrer Heimat ein beachtlicher immergrüner Strauch oder Baum. In den subtropischen Regionen, insbesondere auf den Kanarischen Inseln, kann sie bis zu 20 Meter hoch werden. In Mitteleuropa bleibt sie mit einer Wuchshöhe von bis zu einem Meter vergleichsweise klein.
Ihre buschig verzweigte Wuchsform ist charakteristisch. Junge Zweige sind weiß behaart und entwickeln später eine rotbraune Rinde. Die Blätter sind nadelartig, dicht angeordnet und je nach Sorte hellgrün bis goldgelb gefärbt. Die Sorte ‘Albert’s Gold’ beispielsweise zeichnet sich durch ihre leuchtenden Blätter aus. Die nadelartigen Blätter sind etwa 4 bis 7 Millimeter lang und 0,5 bis 1,5 Millimeter breit. Sie sind länglich, weich, biegsam, rundspitzig und seitlich eingerollt, wodurch unterseits eine Nut entsteht.
Die Baumheide wächst relativ langsam und legt im Jahr etwa 10 bis 15 Zentimeter an Höhe zu. Ihre Breite kann ebenfalls bis zu einem Meter betragen. Diese kompakte und pflegeleichte Natur macht sie ideal für Beete, Balkonbepflanzungen und Kübel. Dank der dichten Verzweigung und den immergrünen Blättern behält sie auch im Winter ein ansprechendes Aussehen.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Baumheide benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Besonders gut gedeiht sie an windgeschützten Plätzen. Im Halbschatten sollte sichergestellt werden, dass sie ausreichend Licht erhält, um gesund zu wachsen. Sie eignet sich hervorragend für küstennahe Standorte, da sie salzhaltige Luft gut verträgt.
In der Gartengestaltung ist die Baumheide vielseitig einsetzbar:
- Ideal für Heidegärten und Steingärten
- Als Solitärpflanze oder in Gruppen
- Geeignet für Beete und Kübel auf Balkon und Terrasse
Dank ihrer Anpassungsfähigkeit kann sie sowohl im offenen Boden als auch in Kübeln kultiviert werden, vorausgesetzt, die Licht- und Windschutzbedingungen sind optimal.
Blüte
Die Blütezeit der Baumheide erstreckt sich von Februar bis Juli. Kleine, glockenförmige Blüten erscheinen meist in Gruppen und bilden lange, zusammengesetzte Scheinblütenstände. Sie sind zwittrig, duftend und in Farben von Weiß bis Blassrosa erhältlich. Der süße, honigartige Duft der Blüten wird jedoch erst bei Pflanzen ab drei bis vier Jahren wahrnehmbar.
Blütenmerkmale:
- Länge: 2,5 bis 5 Millimeter
- Blütenstiele: ebenso lang oder länger als die Blüten
- Blütenkelch: tief vierspaltig, etwa 1,5 Millimeter lang
- Blütenkrone: glockenförmig mit kurzen, aufrechten Zipfeln
- Blütenhülle: vierzählig und doppelt
Nach der Blüte bilden sich kleine, runde Kapselfrüchte, die sich vierklappig öffnen und winzige, ungeflügelte Samen enthalten. Die Sorte ‘Albert’s Gold’ ist besonders bekannt für ihre zartrosa schimmernden weißen Blüten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Baumheide gedeiht am besten in durchlässigem, humosem und leicht saurem Boden mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5. Kalkhaltige Böden sind ungeeignet. In ihrer Heimat wächst sie bevorzugt auf saurem Gestein.
Für optimale Bodenbedingungen beachten Sie:
- Durchlässigkeit
- Frische bis feuchte Beschaffenheit
- Sandiger und humoser Boden
- Kalkfreiheit
Bei schweren, lehmigen Böden empfiehlt es sich, diese gründlich aufzulockern und mit organischen Substanzen wie Torfmoos oder Kompost zu mischen, um den pH-Wert zu senken und die Durchlässigkeit zu verbessern.
Baumheide pflegen
Die Baumheide ist pflegeleicht und benötigt nach dem Anwachsen nur wenig Aufmerksamkeit. Hier sind die wichtigsten Pflegehinweise:
- Halten Sie den Boden feucht, jedoch nicht nass. Vermeiden Sie Staunässe.
- Gießen Sie in Trockenperioden und im heißen Sommer regelmäßig, vorzugsweise mit kalkarmem Wasser.
- Verwenden Sie im Frühling Langzeitdünger, der die Nährstoffe kontinuierlich abgibt.
- Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert die Verzweigung und Blühfreudigkeit. Schneiden Sie nicht zu tief ins alte Holz und entfernen Sie abgestorbene Triebe.
- Während des Frosts: Sorgen Sie für Winterschutz, etwa mit Gartenvlies oder Tannenzweigen. Bei Kübelpflanzen empfiehlt sich ein frostfreier Winterstandort bei 5 bis 10 Grad Celsius.
Baumheide richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt nach der Blüte fördert die Verzweigung und erhält die kompakte Form der Baumheide. Gehen Sie dabei vorsichtig vor:
- Schneiden Sie ausgeblühte Triebe zurück, um neuen Austrieb zu fördern.
- Vermeiden Sie Schnitte ins alte Holz, da die Pflanze aus verholzten Teilen nicht mehr austreibt.
- Verwenden Sie scharfes Schneidwerkzeug.
- Entfernen Sie im Frühjahr erfrorene oder beschädigte Zweige.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Baumheide ist bedingt winterhart und benötigt entsprechenden Schutz vor Frost und Kälte:
- Freilandpflanzen: Decken Sie die Pflanze vollständig mit Tannenzweigen, Reisig oder Gartenvlies ab. Optimal ist es, die gesamte Pflanze einzupacken, um vor Kälte und Wintersonne zu schützen.
- Kübelpflanzen: Überwintern Sie diese an einem hellen, kühlen Ort bei 5 bis 10 Grad Celsius. Gießen Sie sparsam, um ein Austrocknen zu verhindern.
Baumheide vermehren
Die Vermehrung der Baumheide erfolgt durch Stecklinge oder Absenker:
Stecklingsvermehrung
- Im Spätsommer nicht blühende Triebe schneiden (5-8 cm lang).
- Einen kurzen Rindenabschnitt am Stamm belassen.
- In Anzuchterde stecken und mit Folie abdecken.
- An einem hellen, warmen Ort aufstellen und regelmäßig gießen.
- Nach etwa drei Wochen bewurzelt und Folie entfernen.
Absenkervermehrung
- Langen, blütenfreien Seitentrieb zum Boden biegen und einritzen.
- In eine Mulde legen, mit Erde bedecken und beschweren.
- Substrat leicht feucht halten.
- Nach Wurzelbildung den Absenker von der Mutterpflanze trennen und einpflanzen.
Die Vermehrung durch Aussaat ist möglich, allerdings sehr zeitaufwendig. Stecklinge und Absenker liefern schnellere Ergebnisse und behalten die Eigenschaften der Mutterpflanze bei.
Häufig gestellte Fragen
Welche Bienenarten sind besonders häufig Blütenbesucher der Baumheide?
Die Baumheide wird besonders oft von Bienen der Gattung Andrena besucht, darunter Andrena carbonaria und Andrena morio. Diese Bienenarten tragen zur Bestäubung der Pflanze bei, was die Blütenproduktion und das Ökosystem unterstützt.
Warum sollte man die Stecklinge von der Mutterpflanze abreißen und nicht abschneiden?
Beim Abreißen der Stecklinge bleibt ein Stück Rinde am Stamm erhalten, was wichtig für die Bewurzelung ist. Diese Rinde enthält Wachstumshormone, die die Wurzelbildung fördern, was bei geschnittenen Stecklingen weniger effektiv ist.
Wozu werden die Wurzeln der Baumheide traditionell verwendet?
Seit dem 19. Jahrhundert werden die knollenartigen Wurzeln der Baumheide zur Herstellung von Bruyère-Tabakpfeifen genutzt. Darüber hinaus werden sie auch zur Herstellung von Schmuck, Schnitzereien und sogar als Kauwurzeln für Hunde verwendet.
Warum ist die Baumheide besonders für küstennahe Standorte geeignet?
Die Baumheide verträgt salzhaltige Luft sehr gut, was auf ihre Herkunft von den Kanarischen Inseln zurückzuführen ist. Daher ist sie ideal für die Kultivierung in Küstennähe, wo andere Pflanzen möglicherweise Schwierigkeiten hätten zu gedeihen.