Bambus

Bambusplage? Schädlinge erkennen und erfolgreich bekämpfen

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Bis vor wenigen Jahren kannte man in Mitteleuropa kaum Bambus Schädlinge. Durch Pflanzenimporte und Klimaveränderungen sind Bambusschädlinge im Vormarsch. Welche das sind und wie Sie die Plagegeister effektiv bekämpfen, erfahren Sie hier.

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Bambus kann von einer Vielzahl von Schädlingen befallen werden
AUF EINEN BLICK
Welche Schädlinge befallen Bambus und wie bekämpft man sie?
Bambus Schädlinge wie Läuse, Milben, weiße Fliegen und Thripse können die Pflanzen schädigen. Bekämpfungsmethoden umfassen das Absprühen mit Schachtelhalmbrühe, Entfernen befallener Blätter und Halme, Verwendung von handelsüblichen Blattlausfrei-Produkten und Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch Gießen und Abduschen.

Erfahrungsgemäß sind Schädlinge an den robusten Bambuspflanzen selten ein Problem. Vorausgesetzt sie werden rechtzeitig gestört und wirksam bekämpft. Diese Bambuskiller solltest Du kennen:

  • Läuse und Milben
  • Weiße Fliegen und Thripsen
  • Wühlmäuse

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Läuse, Milben und ihre natürlichen Gegenspieler

Woll- oder Schmierläuse verstecken sich an Bambuspflanzen unter den Halmscheiden. Fargesien befallen sie besonders häufig. Blattläuse treten ab Anfang März an Bambuspflanzen auf. Ihr Saugen deformiert Blätter und verursacht gelbe Blätter oder braune Blätter. Mit den Läusen befallen zusätzlich Rußtaupilze die geschädigten Blätter. Dadurch kann es zu gravierenderen Schäden kommen, bei denen besonders junge Bambuspflanzen absterben.

Spätestens, wenn der schwarze, klebrige Belag auf den Blättern sichtbar ist, sollte der Bambus mit Schachtelhalmbrühe oder im Handel erhältlichen Blattlausfrei-Produkten abgespritzt werden. Achte beim Kauf auf Nutz-Insekten schonende Produkte. Auch das Absammeln befallener Blätter ist hilfreich.

Die asiatische Bambusmilbe, Schizotetranychus celarius, wurde mit Bambusimporten aus China in den 90er Jahren eingeschleppt. Sie bevorzugt hartlaubige Bambusarten wie Phyllostachys. Gallmilben dagegen treten nur bei äußerst trockenem Wetter auf.

Dichte Bambushecken mit einer zu trockenen Rhizomsperre und Bambuspflanzen im Kübel sind besonders anfällig. Erster Hinweis auf Milben: Helle, eng begrenzte Flecken breiten sich auf der Blattoberseite aus. Auf der Unterseite sitzen die Milben geschützt in ihren Gespinsten. Befallene Blätter und Halme entfernen und verbrennen oder mit Kaliseife, Brennesselpulver oder Akarizid behandeln. Vorbeugende Maßnahme: Bambus öfters gießen, abduschen und für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen.

Was tun bei Befall mit weißen Fliegen oder Thripsen?

Weiße Fliegen (Phyllostachys) und Fransenflügler (Thripsen) sind kleine aber gefährliche Insekten. Sie erscheinen Ende Mai und bohren ihre Eier direkt in das Pflanzengewebe oder legen sie an Triebe und Blätter ab. Im Gegensatz zu weißen Fliegen haben Thripsen keine Flügel. Sie lassen sich von Wind transportieren und werden als Luftplankton bezeichnet. Die Larven sind hell oder gelbgrün. Durch ihre Saugtätigkeit entstehen auf den Blattoberseiten silbrig-helle Zellen. In den schwarzen Kotflecken auf den Blattunterseiten sitzen die Thripse und ihre Larven.
Beide Insekten vertragen keine Feuchtigkeit. Deshalb Bambus abbrausen und für einige Tage in Folie packen.
Vorbeugende Maßnahme: Blaue Leimtafeln. Unterstütze die natürlichen Insektenkiller in Deinem Garten. Wie zum Beispiel:

  • Ameisen
  • Marienkäfer
  • Laufkäfer
  • Raubmilben
  • Schweb- und Florfliegen
  • Spinnen
  • Wespen

Tipps & Tricks

In China, der Heimat des Bambus, können auch Pandabären dem Bambus gefährlich werden. Die Tiere sind bei uns allerdings nur im Zoo zu beobachten.

Bilder: pensandoenmon / Shutterstock