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Apfelbaum Junifall: Ursachen, Lösungen und Vorbeugung

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Liegen im Juni plötzlich kleine, noch unreife Früchte unter dem Apfelbaum, befürchten manche Gartenbesitzer eine Krankheit des Obstgehölzes. Meist hat der Junifall aber eine natürliche Ursache, welche die Vitalität des Baumes nicht nachhaltig gefährdet.

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Wenn Äpfel im Juni schon vom Baum fallen, kann ein Schädling daran Schuld sein
AUF EINEN BLICK
Warum wirft der Apfelbaum im Juni die Früchte ab?
Bei diesem Phänomen handelt es sich um einen Schutzmechanismus des Apfelbaumes (Malus domestica). Häufig hat das Gehölz einfach zu viele Früchte angesetzt oder diese sind unzureichend beziehungsweise zu spät befruchtet worden. Gelegentlich tritt Junifall auch nach Spätfrösten auf.

Was löst den Junifall aus?

Verantwortlich für den Junifall ist der Stoffwechsel des Apfelbaumes. Ein befruchteter Apfel bildet Pflanzenhormone und Wachstumsregulatoren, die Signale an den Baum senden, damit dieser die Früchte mit ausreichend Nährstoffen, Zucker und Wasser versorgt.

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Schlecht bestäubte Blüten oder Früchte, die zu spät beflogen wurden, bilden weniger Hormone. Deshalb bekommt der Baum von diesen Äpfeln nur eine schwache Rückmeldung. Er bildet eine Korkschicht am Stielansatz, die diesen Apfel von der Versorgung abtrennt. Dadurch fällt die Frucht im Juni ab.

Hilft Düngen gegen den Junifall?

Vor allem bei älteren Apfelbäumen, die schon mehrere Jahre am gleichen Standort stehen, kann der Junifall durch Nährstoffmangel ausgelöst werden. Auch im Hochsommer stößt ein schlecht versorgter Baum noch Früchte ab.

Kann Trockenheit eine Ursache für den Junifall sein?

In der Regel sind die Böden im Juni noch feucht genug und Trockenheit stellt nur in Ausnahmefällen ein Problem dar. Etwas anders sieht es jedoch aus, wenn im Juli und August zahlreiche große und gesunde Äpfel herabfallen. Bei Sommertrockenheit werden die Stiele der Früchte porös und können das Gewicht nicht mehr tragen. Hier hilft das regelmäßige, durchdringende Gießen des Obstgehölzes, sodass der Baum auch in den tieferen Bodenschichten auf ausreichend Wasser stößt.

Woran erkenne ich, ob Schädlingsbefall den Fruchtabfall auslöst?

Da die Früchte deutliche Spuren aufweisen, ist Schädlingsbefall recht einfach zu identifizieren. Für den Junifall ist zumeist der Apfelwickler verantwortlich, der nachfolgendes Schadbild verursacht:

  • In den jungen Äpfeln, an den Knospen und in der Rinde krabbeln Maden.
  • In fast allen herabgefallenen Früchten finden sich rot umrandete Bohrlöcher.
  • Der Kot der Larven zeigt sich als krümelige Masse.
  • Schneiden Sie den noch unreifen Apfel auf, ist das Fruchtfleisch verfärbt.

Was kann ich gegen den Junifall unternehmen?

Verhindern lässt sich der Junifruchtfall zumeist nicht vollständig. Allerdings können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um die Anzahl der herabfallenden Äpfel zu verringern:

Tipp

Eine gewisse Menge abfallender Äpfel ist normal

Während der Fruchtentwicklung stößt ein Apfelbaum bis zu zehn Prozent der gesunden Früchte ab. Von Junifall spricht man erst, wenn mehr als dreißig Prozent der Äpfel im Juni unreif unter dem Baum liegen. Um nicht die gesamte Ernte einzubüßen gilt es dann, die Ursache rasch herauszufinden und diese abzustellen.

Bilder: Marion Neuhauß / stock.adobe.com