Was löst den Junifall aus?
Verantwortlich für den Junifall ist der Stoffwechsel des Apfelbaumes. Ein befruchteter Apfel bildet Pflanzenhormone und Wachstumsregulatoren, die Signale an den Baum senden, damit dieser die Früchte mit ausreichend Nährstoffen, Zucker und Wasser versorgt.
Schlecht bestäubte Blüten oder Früchte, die zu spät beflogen wurden, bilden weniger Hormone. Deshalb bekommt der Baum von diesen Äpfeln nur eine schwache Rückmeldung. Er bildet eine Korkschicht am Stielansatz, die diesen Apfel von der Versorgung abtrennt. Dadurch fällt die Frucht im Juni ab.
Hilft Düngen gegen den Junifall?
Vor allem bei älteren Apfelbäumen, die schon mehrere Jahre am gleichen Standort stehen, kann der Junifall durch Nährstoffmangel ausgelöst werden. Auch im Hochsommer stößt ein schlecht versorgter Baum noch Früchte ab.
- Um festzustellen, welche Nährstoffe fehlen, empfiehlt sich eine Bodenprobe.
- Anschließend versorgen Sie den Apfelbaum im April mit einem geeigneten Düngemittel.
- Ist das Substrat sehr ausgelaugt, sollte eine zweite Düngergabe im Mai oder Juni erfolgen.
Kann Trockenheit eine Ursache für den Junifall sein?
In der Regel sind die Böden im Juni noch feucht genug und Trockenheit stellt nur in Ausnahmefällen ein Problem dar. Etwas anders sieht es jedoch aus, wenn im Juli und August zahlreiche große und gesunde Äpfel herabfallen. Bei Sommertrockenheit werden die Stiele der Früchte porös und können das Gewicht nicht mehr tragen. Hier hilft das regelmäßige, durchdringende Gießen des Obstgehölzes, sodass der Baum auch in den tieferen Bodenschichten auf ausreichend Wasser stößt.
Woran erkenne ich, ob Schädlingsbefall den Fruchtabfall auslöst?
Da die Früchte deutliche Spuren aufweisen, ist Schädlingsbefall recht einfach zu identifizieren. Für den Junifall ist zumeist der Apfelwickler verantwortlich, der nachfolgendes Schadbild verursacht:
- In den jungen Äpfeln, an den Knospen und in der Rinde krabbeln Maden.
- In fast allen herabgefallenen Früchten finden sich rot umrandete Bohrlöcher.
- Der Kot der Larven zeigt sich als krümelige Masse.
- Schneiden Sie den noch unreifen Apfel auf, ist das Fruchtfleisch verfärbt.
Was kann ich gegen den Junifall unternehmen?
Verhindern lässt sich der Junifruchtfall zumeist nicht vollständig. Allerdings können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um die Anzahl der herabfallenden Äpfel zu verringern:
- Bildet der Baum in einem Jahr sehr viele Blüten, dünnen Sie diese aus.
- Brechen Sie die kleinsten Früchte im Mai per Hand ab.
- Auf gute Bodenqualität achten und regelmäßig düngen.
- Apfelbäume fachgerecht zurückschneiden.
Tipp
Eine gewisse Menge abfallender Äpfel ist normal
Während der Fruchtentwicklung stößt ein Apfelbaum bis zu zehn Prozent der gesunden Früchte ab. Von Junifall spricht man erst, wenn mehr als dreißig Prozent der Äpfel im Juni unreif unter dem Baum liegen. Um nicht die gesamte Ernte einzubüßen gilt es dann, die Ursache rasch herauszufinden und diese abzustellen.