Amberbaum

Amberbaum-Samen: Eigenschaften und Aufzucht leicht gemacht

Der Amberbaum verzaubert mit seiner leuchtenden Herbstfärbung jeden Garten. Dieser Artikel gibt wertvolle Tipps zur Anzucht, Pflege, Überwinterung und stellt die Besonderheiten des Amerikanischen und Formosa Amberbaums vor.

Anzucht von Amberbaum-Samen

Die Aufzucht von Amberbaum-Samen erfordert besondere Sorgfalt und Geduld. Um die Keimhemmung zu durchbrechen, benötigen die Samen eine Kälteperiode. Lagern Sie die Samen dafür etwa zwei Monate im Gemüsefach des Kühlschranks oder säen Sie sie im Herbst in ein überdachtes Frühbeet aus.

Vorbereitung der Samen

Wählen Sie für die Aussaat ausschließlich große, elliptisch geformte Samen, da kleinere Samen oft unfruchtbar sind.

Aussaat

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat liegt im Frühjahr oder Herbst. Verteilen Sie die Samen auf feuchter Anzuchterde und bedecken Sie sie leicht mit Substrat. Decken Sie das Anzuchtgefäß mit Klarsichtfolie ab, die zur Belüftung einige Löcher enthält, um die Erde vor dem Austrocknen zu schützen.

Keimbedingungen

Stellen Sie das Gefäß an einen hellen und warmen Ort mit konstanten Temperaturen von etwa 20 bis 25 °C. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Entfernen Sie die Folie alle zwei bis drei Tage für einige Stunden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Keimung und Pflege der Sämlinge

Nach etwa zehn bis zwölf Wochen erscheinen die ersten Keimlinge. Setzen Sie die Sämlinge in Einzeltöpfe um, sobald sie stark genug sind, und stellen Sie sie an einen hellen Platz. Bevor Sie die Pflanzen ins Freiland auspflanzen, sollten sie ausreichend Wurzeln entwickelt haben. Nutzen Sie fruchtbare Samen aus dem Fachhandel, um die Erfolgsquote zu erhöhen.

Standortwahl für Amberbäume

Amberbäume bevorzugen vollsonnige Standorte, um ihre farbenprächtige Herbstfärbung optimal zu entfalten. Ein windgeschützter Platz ist ebenfalls vorteilhaft, da die Blätter länger am Baum bleiben. Der Boden sollte tiefgründig, locker und mäßig feucht sein. Staunässe und Bodenverdichtung sind zu vermeiden, da diese dem Baum schaden können. Gegebenenfalls sollte der Baum bei Trockenheit zusätzlich bewässert werden. Wählen Sie den Standort sorgfältig, da Amberbäume Standortwechsel nicht gut vertragen.

Pflege von Amberbäumen

Amberbäume sind pflegeleicht und stellen wenige Ansprüche an ihre Umgebung. Eine regelmäßige Wasserversorgung ist wichtig, besonders während heißer und trockener Sommerwochen. Frisch gepflanzte Bäume benötigen anfangs regelmäßiges Gießen und Düngen, bis sie gut angewurzelt sind. Eine gelegentliche Düngung im Frühjahr mit Langzeitdünger ist ausreichend.

Ein Rückschnitt ist nicht notwendig, da die Bäume ihre charakteristische Kronenform selbst entwickeln. Entfernen Sie jedoch im Frühjahr tote oder kranke Äste, um die Pflanzengesundheit zu fördern. Junge Amberbäume profitieren in den ersten Jahren von einer Mulchschicht aus Herbstlaub, die den Wurzelbereich vor starker Kälte schützt.

Überwinterung von Amberbäumen

Amberbäume sind in Mitteleuropa weitgehend winterhart, benötigen aber in den ersten Jahren zusätzlichen Schutz. Decken Sie den Wurzelbereich mit Materialien wie Laub, Reisig oder Stroh ab. Für Amberbäume in Kübeln empfiehlt es sich, diese während der kalten Monate ins Haus zu holen und an einem hellen, frostfreien Standort aufzubewahren. Halten Sie die Temperatur kühl, aber oberhalb des Gefrierpunkts.

Ab dem dritten Standjahr entwickeln Amberbäume eine ausreichende Frosthärte und können Temperaturen bis -25 °C überstehen. Bei extremen Witterungsbedingungen sollten Sie dennoch entsprechende Schutzmaßnahmen in Betracht ziehen.

Besonderheiten des Amerikanischen Amberbaums

Der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua) besticht durch seine leuchtende Herbstfärbung in Rot-, Orange- und Gelbtönen. Diese Verfärbung beginnt im September und hält bis in den November an. Der Baum wächst pyramidenförmig und erreicht eine Höhe von 10 bis 15 Metern sowie eine Breite von 2 bis 5 Metern. Die 12 bis 15 cm großen, tief gelappten Blätter erinnern an Ahornblätter.

Die Baumrinde verändert sich von rot-braun zu grau-braun mit markanten Korkleisten. Seine kugeligen, stacheligen Kapselfrüchte, die sich im Winter braun färben, dienen vielen Vögeln als Nahrungsquelle. Der Amerikanische Amberbaum gedeiht auf verschiedenen Bodentypen, vorausgesetzt diese sind gut durchlässig. Seine Wurzeln bilden ein herzförmiges Muster, das die Stabilität des Baumes sichert und Bodenerosion entgegenwirkt.

Besonderheiten des Formosa Amberbaums

Der Formosa Amberbaum (Liquidambar formosanum), auch Taiwanesischer Amberbaum genannt, zeichnet sich durch seine dreilappige Blattform und die intensive Herbstfärbung aus. Die handförmig gelappten Blätter sind im Sommer glänzend grün und verwandeln sich im Herbst in ein beeindruckendes Purpurrot. Dieser Baum erreicht Höhen von bis zu 30 Metern und hat eine glatt erscheinende Rinde.

Ein sonniger bis halbschattiger Standort und ein humusreicher Boden mit leicht feuchtem Milieu fördern das optimale Wachstum. Der Formosa Amberbaum ist bis ca. -18 °C frosthart und eignet sich gut für warme, gemäßigte Zonen. Geben Sie diesem majestätischen Baum ausreichend Platz, damit er sich vollständig entfalten kann. Seine seltene Verbreitung in europäischen Gärten macht ihn zu einem besonderen Highlight.

Bilder: janaph / Shutterstock