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Algen züchten – ein Wirtschaftsfaktor?

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In Asien gelten Algen als beliebtes Lebensmittel, in heimischen Gewässern werden sie dagegen als Plage gefürchtet. Was manche im Garten bekämpfen, wird in anderen Gegenden sogar gezielt gezüchtet. Sind Algen trotz dieser Widersprüche ein großer Wirtschaftsfaktor? Lesen Sie hier mehr.

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Vor allem in asiatischen Ländern werden Algen wie z.B. Seetang gezüchtet
AUF EINEN BLICK
Kann man Algen züchten?
Algen können durchaus gezüchtet werden. Das geschieht vor allem in Asien, inzwischen aber auch in Europa. Zum einen werden Algen als Lebensmittel gezüchtet, zum anderen sind sie aber auch eine wertvolle Biomasse, aus der zum Beispiel Treibstoff hergestellt werden kann.

Wo werden Algen gezüchtet?

Die wichtigsten Länder für die Algenzucht liegen in Asien. Dort werden Algen schon seit vielen hundert Jahren gezüchtet, sie werden dort weit verbreitet als Lebensmittel genutzt. Der größte Produzent ist China. Aber auch Indonesien, die Philippinen, Korea und Japan sind wichtige Produktionsländer für Algen. Inzwischen werden aber auch immer mehr Algen in Europa gezüchtet. Übrigens sind Algen keine Pflanzen, sondern ihnen nur ähnlich.

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Welche Algenarten werden gezüchtet?

Gezüchtet werden sowohl Makro- als auch Mikroalgen. Zu den gezüchteten Makroalgen gehören die Arten Euchema (Seetang), Gracilaria, Pyropia (Nori) und Kappaphycus alvarexii (Elchhorn-Seemoos) aus der Gattung der Rotalgen, sowie die Braunalgen Undaria pinnatifida (Wakame) und Sargassum fusiforme (Hiziki oder Hijiki). Sie alle dienen als Nahrungsmittel. Euglena (Augentierchen) und Chlorella gehören dagegen zu den Mikroalgen. Sie sind mikroskopisch kleine Einzeller.

Für welche Zwecke werden Algen gezüchtet?

Viele Algen werden zu Nahrungszwecken gezüchtet, einige aber auch als Rohstoff zum Beispiel für die Energiegewinnung. Die Rotalgen Euchema und Kappaphycus alvarexii dienen der Herstellung von Carrageen, einem nicht nur bei Vegetariern und Veganern beliebten Verdickungsmittel.
Aus der Rotalge Gracilaria wird das Geliermittel Agar-Agar hergestellt, auch einfach Agar genannt.
Hijiki gilt in Japan als Nahrungsmittel und wird auf vielfältige Weise in der Küche verwendet. Wakame eignet sich gut als Würzmittel oder Suppeneinlage.

Kann man Algen selber züchten?

Ja, Sie können Algen selber züchten. Allerdings geschieht dies nicht im Teich, sondern eher auf der Fensterbank. Dort bekommen die Algen genügend Licht, um aus CO2 (Kohlenstoffdioxid) und Wasser durch Photosynthese den benötigten Nährstoff Glucose (Zucker) zu gewinnen.

Tipp

Spirulina: eine Alge, die keine ist

Spirulina wird gern als Mikroalge bezeichnet, dabei handelt es sich hier streng genommen gar nicht um eine Alge, sondern um ein Bakterium. Genauer gesagt ist es ein Cyanobakterium (Blaugrünbakterium). Früher wurden die Cyanobakterien zu den Algen gerechnet, denn sie sind wie diese zur Photosynthese fähig. Nichtsdestotrotz enthält Spirulina zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Daher gilt sie als Superfood.

Bilder: ventura / stock.adobe.com