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Optimale Bewässerung von Obstbäumen: Tipps und Tricks

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Die ersten, fast tropischen Sommertage dieses Jahres liegen hinter uns und wer im eigenen Garten eine gute Ernte einfahren will, kommt nicht umhin, seine Pflanzen und Gehölze regelmäßig zu wässern. Gern werden dabei die Obstbäume „vergessen“, obwohl gerade die in Zeiten der höchsten Fruchtgewichtzunahme einen nahezu unersättlichen Bedarf haben. Obwohl eine moderate Trockenheit den ansonsten gesunden und stabilen Obstbäumen nichts anhaben kann und der Aromabildung der Früchte sogar äußerst dienlich ist, kann zu gut gemeintes Gießen unsere Äpfel, Birnen oder Kirschen geschmacklich stark verwässern. Wer allerdings zu wenig wässert, wird bald feststellen, dass seine Obstbäume deutlich anfälliger gegenüber Schädlingen und leider auch Krankheiten werden.

Obstbäume wässern
Vor allem junge Bäume freuen sich über eine Wassergabe an heißen Tagen
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man Obstbäume richtig gießen?
Um Obstbäume richtig zu gießen, entfernen Sie zuerst rund um den Baum 15-20 cm Boden. Füllen Sie die Fläche mit Holzhäcksel auf und mulchen bei Bedarf. Stellen Sie zwei Speißkübel (30-40 l Fassungsvermögen) mit gebohrten Löchern seitlich neben den Baum und füllen Sie diese mit Wasser aus der Regentonne.

Wenn selbst Regen nicht viel nutzt

Spätestens, wenn der Boden bis zu 30 cm tief durchgetrocknet ist, bekommen auch die stärker wüchsigen Bäume ernsthafte Probleme bei anhaltendem Wassermangel. Selbst ein länger andauernder Landregen bei Nacht wird aufgrund seiner geringen Eindringtiefe in den ausgetrockneten Sand kaum zu einer wesentlichen Durchnässung der Faserwurzeln beitragen. Daher sollte schon in Vorbereitung auf den (heißen) Sommer und erst recht in Anbetracht der sich nähernden Urlaubsreise an einen „Plan B zur Bewässerung“ der Obstbäume gedacht werden.

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Die Obstbäume „sommerfest“ machen

Bei länger anhaltender Trockenheit werden selbst die vielleicht vorher mühsam angelegten Gießränder um die Bäume herum nicht sonderlich viel zur Regulierung des Wasserhaushalts beitragen können. Die oftmals praktizierten Gießgewohnheiten, die Bäume jeden Abend ein wenig zu wässern, fördert bestenfalls die Feuchtigkeit und das ungewollte Festwachsen der Wurzeln in den oberen Bodenschichten, anstatt in der Tiefe. Aber es gibt eine Lösung, die allerdings einer gewissen Vorarbeit bedarf.

Mulch unter Speißkübeln statt getrockneter Wüstensand

Die folgende althergebrachte Meliorationsmethode bietet sich insbesondere für die bereits etwas älteren Obstbäume an. Sie benötigen (je nach Größe des Baums):

  • etwa 100 bis 150 l mittelgroben Holzhäcksel
  • zwei Speißkübel mit einem Fassungsvermögen von je 30 bis 40 l (oder Mörtelkästen, größere Blumenkübel bzw. Ähnliches)
  • einen manuellen Holzbohrer

Im ersten Schritt sollte der Boden rings um den Baum in entsprechend großem Radius 15 bis 20 cm tief abgetragen werden. Nun wird mit Holzhäcksel wieder aufgefüllt, bei Bedarf kommt ganz oben eine 5 cm hohe Mulchschicht (den Mulch machen wir im folgenden Artikel!) dazu. In die Speißkübel werden jeweils 15 bis 20 Löcher mit einem Durchmesser von 2 bis 3 mm gebohrt. Danach werden beide Behälter parallel zueinander und mit dem Baum in der Mitte gestellt. Nun können die Behälter mit Wasser, wenn möglich aus der Regentonne (48,00€ bei Amazon*), gefüllt werden. Nach 15 bis 30 Minuten werden Sie feststellen, dass alle zwei Gefäße leer sind, wobei sich die gesamte Wassermenge gleichmäßig über den gesamten Wurzelbereich verteilt hat.