Samthortensie

Samthortensie: Pflege, Standort & Vermehrung leicht gemacht

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Die Samthortensie besticht mit voluminöser Silhouette, zweifarbigen Blüten und zart behaartem Laub. Wirft die Kultivierung dieser edlen Hortensienart noch Fragen auf, erhalten Sie hier präzise und verständliche Antworten.

Raue Hortensie
Die Samthortensie mag es halbschattig und feucht
AUF EINEN BLICK
Was zeichnet die Samthortensie aus und wie pflege ich sie?
Die Samthortensie ist eine prächtige Hortensienart, die durch ihre voluminöse Silhouette, zweifarbige Blüten und zart behaartes Laub beeindruckt. Sie bevorzugt halbschattige Standorte, kalkarme und feuchte Böden, und muss regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Im Winter empfiehlt sich ein Winterschutz für die Pflanze.

Samthortensie richtig pflanzen

Der Startschuss für die Pflanzung erfolgt, indem Sie den Wurzelballen in einen mit Regenwasser gefüllten Eimer stellen. Daraufhin harken Sie die Beeterde gründlich durch und legen eine Pflanzgrube an mit der 1,5-fachen Höhe und doppelten Breite des Wurzelballens. Verfüllen Sie die Grube mit Rhododendronerde oder einem Mix aus Gartenerde, Moorbeetsubstrat und Kompost. So verfahren Sie weiter:

  • Die Samthortensie austopfen und ebenso tief einpflanzen wie zuvor
  • Angießen und mulchen mit Farnkraut, Grasschnitt, Laub oder Tannennadeln

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Formen Sie einen 10 Zentimeter hohen Gießrand, kann die Fellhortensie Gieß- und Regenwasser besser verwerten.

Pflegetipps

Über die bis zu 35 Zentimeter langen Blätter und unzähligen Blüten verdunstet die Samthortensie permanent Feuchtigkeit. Zudem verbraucht das Blütengehölz hohe Mengen an Pflanzenenergie. Richten Sie Ihr Augenmerk daher auf diese Aspekte der Pflege:

  • Täglich die Erde prüfen und bei Trockenheit sogleich gießen
  • Vorzugsweise gesammeltes Regenwasser oder Teichwasser unmittelbar an die Wurzeln geben
  • Von März bis Ende August düngen mit Laub- oder Nadelkompost
  • Alternativ im März einen Langzeitdünger für Hortensien applizieren

Vor dem Winter bedecken Sie die Baumscheibe dick mit Laub, Stroh und Nadelreisig. Damit die bereits angelegten Knospen nicht erfrieren, hüllen Sie die Zweige in Filz, Jute oder atmungsaktives Gartenvlies. Die verwelkten Blüten belassen Sie idealerweise bis März am Strauch, um den Rückschnitt rechtzeitig vor dem neuen Austrieb durchzuführen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Am halbschattigen Standort, verwöhnt von Morgen- oder Abendsonne, gedeiht die Samthortensie in makelloser Schönheit. Meiden Sie eine Lage im Schatten, weil sich hier nur eine kümmerliche Blüte zeigt. Vor praller Mittagssonne sollte die elegante Hortensie bewahrt werden.
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Der richtige Pflanzabstand

Die Samthortensie vergesellschaftet sich gerne mit anderen Hortensienarten oder Rhododendron. Um den adäquaten Pflanzabstand zu ermitteln, halbieren Sie die zu erwartende Wuchsbreite. Siedeln Sie die Fellhortensie am Rand des Grundstücks an, sollte der Abstand zum Nachbarn 1 Meter und mehr betragen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Reich an Nährstoffen, arm an Kalk – das sind die zentralen Anforderungen an die perfekte Erde für eine Samthortensie. Von ähnlicher Relevanz ist ein ausreichender Feuchtigkeitsgehalt, ohne die Gefahr von Staunässe. Im Zweifel prüfen Sie den pH-Wert des Bodens mithilfe eine Test-Sets (9,00€ bei Amazon*) aus dem Baumarkt oder Gartencenter. Ein Ergebnis zwischen 4,5 und 5,5 gilt als ideal.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Gleich zwei Mal im Jahr öffnet sich das Zeitfenster für eine gelungene Pflanzung. Setzen Sie die Samthortensie im April/Mai oder September/Oktober in den Boden, verschaffen Sie dem Ziergehölz beste Startvoraussetzungen.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit einer Samthortensie erstreckt sich über die Sommermonate. Unter normalen Witterungsbedingungen präsentiert sie ihre fulminanten Blüten von Juni bis September.

Samthortensie richtig schneiden

Die Samthortensie legt die Knospen für die nächste Blüte bereits im Vorjahr an. Wir empfehlen daher, die verwelkten Blüten am Strauch zunächst zu belassen, als natürlicher Winterschutz. Im März schneiden Sie alles Verblühte ab und lichten den Strauch zugleich gründlich aus. Wächst Ihnen das Gehölz über den Kopf, spricht nichts gegen einen verhaltenen Rückschnitt unmittelbar nach der Blüte oder im zeitigen Frühjahr. Allerdings dürfte die Blütenfülle in der darauf folgenden Saison etwas magerer ausfallen.
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Samthortensie gießen

Der Wasserhaushalt einer Samthortensie sollte nicht in Schräglage geraten, weder in die eine noch in die andere Richtung. Prüfen Sie daher alle 1-2 Tage per Daumenprobe die Erde und gießen bei angetrockneter Oberfläche. Dabei sollte es indes nicht übertrieben werden, denn mit Staunässe möchte die Fellhortensie nicht konfrontiert werden. Idealerweise gießen Sie mit kalkfreiem Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser unmittelbar an die Wurzeln.

Samthortensie richtig düngen

Verwöhnen Sie die Samthortensie von März bis September alle 2-3 Wochen mit Laub- oder Nadelkompost und Hornspänen. Wahlweise düngen Sie mit einem Spezial-Präparat für Hortensien, das aufgrund seiner Depotwirkung nur einmalig im März verabreicht wird.

Überwintern

Erst im Laufe der Jahre konstituiert sich die stabile Winterhärte einer Samthortensie. Breiten Sie daher vor dem ersten Frost eine dicke Laubschicht aus über den Wurzeln, bedeckt mit Tannenwedeln. Da das Gehölz mit bereits angelegten Knospen in die kalte Jahreszeit geht, umhüllen Sie die Zweige mit Jutebändern oder stülpen einen Filzsack darüber.

Samthortensie vermehren

Die Samthortensie in Eigenregie zu vermehren, macht Spaß und schont den Geldbeutel. Wie gut, dass gleich mehrere Methoden zur Wahl stehen, die unkompliziert auszuführen sind:

  • Im Juni/Juli Kopfstecklinge schneiden, bis auf 2 Blätter entlauben und in Torf-Sand bewurzeln lassen
  • Absenker zu Boden ziehen, den mittleren Teil eingraben, die Spitze an einen Holzstab bilden und bis zum nächsten Jahr pflegen

Die Teilung des Wurzelballens ist ebenfalls möglich. Graben Sie hierzu im Frühjahr oder Herbst die Fellhortensie aus, halbieren die Wurzeln und pflanzen jedes Segment am neuen Standort ein.
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Wie pflanze ich richtig um?

Der beste Termin für einen Standortwechsel ist im Herbst. Da sich die Samthortensie in der Folgezeit nicht sogleich wieder zu einer Blüte aufraffen muss, schreiten Sie an einem bedeckten, milden Tag im August oder September so zur Tat:

  • Den Wurzelballen rundherum abstechen im Radius der Wuchshöhe
  • Die Fellhortensie so ausgraben, dass möglichst viel Erde haften bleibt

Am neuen Standort wird die Pflanzgrube zunächst gewässert, um den Strauch genauso tief einzupflanzen wie bisher. Daraufhin gießen Sie nochmals und breiten eine 5 Zentimeter hohe Mulchschicht aus.

Samthortensie im Topf

Da eine Samthortensie imposante Ausmaße annimmt von bis zu 3 Metern, gepaart mit einer rasanten Wuchsgeschwindkeit, raten wir von einer Kultivierung im Topf ab. Für Pflanzgefäße sehr viel besser geeignet, sind grazile Tellerhortensien und zierliche Sorten der Bauernhortensien.

Gelbe Blätter

Mit gelben Blättern signalisiert die Samthortensie einen Nährstoffmangel, ausgelöst durch zu kalkhaltigen Boden. Typisches Symptom für diese Blattchlorose sind die weiterhin grünen Adern, die das vergilbte Laub durchziehen. Gießen Sie ab sofort nur noch mit weichem Wasser und düngen für den Rest der Saison gezielt mit einem Spezial-Eisendünger.

Die schönsten Sorten

  • Macrophylla: die Sorte reckt sich bis zu 3,50 Meter gen Himmel, überzogen mit unzähligen Blüten in Lila und Weiß
  • Hot Chocolate: ihren schokoladenbraunen Jungtrieben verdankt diese Samthortensie den Namen
  • Kawakami: besticht mit straff aufrechtem Wuchs bis 2 Meter und rosafarbenen, weiß umkränzten Blüten